Mehr als fünf Jahre nach seinem Tod haben Linkin Park einen neuen Song mit Sänger Chester Bennington herausgebracht. „Lost“ stammt aus den Sessions zum Album „Meteora“, das vor 20 Jahren erschien.
„I try to keep this pain inside / but I will never be alright“, singt Chester Bennington im Song „Lost“. Das Lied wurde heute, Freitag, veröffentlicht, dabei ist es schon mehr als 20 Jahre alt. Es stammt aus den Aufnahmesessions zum Album „Meteora“, das am 25. März 2003 herauskam. Mit Hits wie „Numb“ und „Breaking the Habit“ landete es damals in mehr als zehn Ländern auf Platz eins der Albumcharts - auch in Österreich.
Die Nummer sei ein „noch nie gehörter Song aus den 'Meteora'-Archiven“, kündigte die Band in einem Post auf Instagram an, dem der Hashtag #Meteora20 beigefügt wurde. Fans spekulieren nun, dass die Band noch weitere bisher unveröffentlichte Songs herausgeben könnte, denn Anfang Mai soll das Jubiläumsalbum „Meteora - 20th Anniversary Edition“ erscheinen.
Musikalisch im (Anfang der Nullerjahre für die Band typischen) Nu-Metal-Stil der Band gehalten, lässt der Text von „Lost“ einen fünf Jahre nach Benningtons Tod schlucken: „I'm tired, I will always be afraid / of the damage I've received“, singt Bennington in dem Lied. Auch wenn es Jahre vor seinem Ableben aufgenommen wurde, klingen die Zeilen wie Vorboten für seinen Tod. Bennington hatte am 20. Juli 2017 Suizid begangen – am Geburtstag seines engen Freundes, des Soundgarden-Sängers Chris Cornell, der wenige Wochen zuvor gestorben war.
Der damals 41-Jährige hatte seit seiner Jugend Alkohol- und Drogenprobleme und kämpfte damit, dass er als Kind von einem Freund seiner Eltern missbraucht worden war. Er hinterließ seine Ehefrau Talinda, die gemeinsamen drei Kinder sowie drei Kinder aus früheren Beziehungen.
Linkin Park waren damals Superstars. Während die Instrumentalisten der Band für knackige, selten die Drei-Minuten-Marke überspringende Stücke im deftig rockenden Stil jener Zeit sorgten, gab Bennington gemeinsam mit Kollegen und Rapper Mike Shinoda ein eigenwilliges Gesangs-Duo ab. Er war zuständig für die melancholischen Töne sowie für kreischendes Geschrei, während Shinoda den eifrigen Wortakrobaten gab. Schon das im Jahr 2000 erschienene Debütalbum „Hybrid Theory“ wurde allein in den USA mehr als zehn Millionen Mal verkauft.
Es gibt eine Reihe Hilfseinrichtungen und Anlaufstellen für Menschen in akuten Krisensituationen. Unter www.suizid-praevention.gv.at findet man Notrufnummern und Erste Hilfe bei Suizidgedanken.
Telefonische Hilfe gibt es auch bei:
Kriseninterventionszentrum (Mo-Fr 10-17 Uhr): 01/406 95 95, kriseninterventionszentrum.at
Rat und Hilfe bei Suizidgefahr 0810/97 71 55
Psychiatrische Soforthilfe (0-24 Uhr): 01/313 30
Sozialpsychiatrischer Notdienst 01/310 87 79
Telefonseelsorge (0-24 Uhr, kostenlos): 142
Rat auf Draht (0-24 Uhr, für Kinder & Jugendliche): 147
Gesprächs- und Verhaltenstipps: bittelebe.at
Hilfe für Menschen mit Suizidgedanken und Angehörige bietet auch der noch recht junge Verein „Bleib bei uns“. www.bleibbeiuns.at
(Red./APA)