Die Vorzeichen haben sich immer mehr verdichtet, nun steht es fest: Lindsey Vonn plant eine Rückkehr in den alpinen Skiweltcup. Das bestätigte die 40-Jährige in einem Interview mit New York Times. „Mein Ziel ist es, das hier zu genießen, und hoffentlich führt mich dieser Weg zu Weltcup-Rennen“, erklärte sie. Nach einer weiteren Knie-Operation im April konnte die US-Amerikanerin erstmals seit Jahren schmerzfrei auf Skiern stehen. Daraufhin reiften die Comeback-Träume.
Wobei auch die vom internationalen Skiverband FIS ins Leben gerufene Wildcard für verdiente Ex-Athleten einen großen Anteil daran haben dürfte. Vonn war 2019 vom Spitzensport zurückgetreten und erfüllt als Olympiasiegerin (2010), zweifache Ex-Weltmeisterin (2009) und insgesamt 82-fache Weltcupsiegerin nun, ohne vorheriges Sammeln von Weltranglistenpunkten, alle Kriterien für eine Starterlaubnis.
Angst und RisikoSchon Marcel Hirscher (ebenfalls 2019 zurückgetreten) machte von dieser Wildcard gebrauch. Der große Unterschied bei Vonn, die in den vergangenen Wochen und Monaten beim intensiven Training gesichtet wurde: Sie wird sich auf Abfahrt und Super-G konzentrieren. Die schnellen Disziplinen in Kombination mit ihrem Alter – Hirscher ist fünf Jahre jünger – bereitet so manchem Ski-Experten Sorgen. Vonn lässt sich davon offenbar nicht beirren. „Ich bin nicht jemand, der Angst hat. Niemand ist vor den Gefahren des Skifahrens gefeit, aber ich liebe es, und das ist ein Risiko, das ich bereit bin einzugehen.“
Bestenfalls will sie schon im kommenden Monat an den Start gehen. Sie habe die Hoffnung, „dass ich bei den Weltcup-Rennen der Frauen in Beaver Creek am 14. und 15. Dezember etwas erreichen kann“. Ab Samstag geht es für die „Speed-Queen“ aber zunächst mit dem US-Skiteam ins Trainingslager nach Copper Mountain, Colorado.
Und weitere Pläne der 40-Jährigen? Schließen nicht einmal eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 in Cortina d‘Ampezzo aus. Vielsagend sagte Vonn: „Ich denke, jeder weiß, wie sehr ich Cortina liebe.“ (red.)