US-Personalkarussell: Trump beruft Wrestling-Managerin und TV ...
Es geht im Moment Schlag auf Schlag bei den Nominierungen für das neue Kabinett und andere Schlüsselposten nach der Machtübernahme von Donald Trump im Januar 2025. Praktisch täglich kommen neue Personalmeldungen, die für mehr oder weniger Aufregung sorgen. Der heutige Tag ist da keine Ausnahme.
Laut dem US-Sender CNN hat Trump eine Nominierung für das Bildungsministerium gefunden. Linda McMahon soll das Haus leiten. Nach Angaben des Senders kann das als eine Art Trostpreis verstanden werden. Demnach hatte sich McMahon Hoffnungen auf das Handelsministerium gemacht, doch das geht an Howard Lutnick (seine Bestätigung vorausgesetzt).
Einen erkennbaren Hintergrund im Bildungswesen hat McMahon kaum. Vielmehr baute sie mit ihrem Ehemann World Wrestling Entertainment (WWE) auf und wurde mit den inszenierten Showkämpfen schwerreich. Mit ihrem Mann Vince McMahon verfügt sie über ein Milliardenvermögen. Viele Millionen davon steckte sie in Parteispenden an die Republikaner. Schon in der ersten Trump-Amtszeit hatte Linda McMahon einen Posten besetzt und die Small Business Administration geleitet.
Außerdem soll der TV-Arzt Mehmet Oz in Trumps neue Regierungsmannschaft aufgenommen werden. Oz solle Chef der Gesundheitssysteme Medicare und Medicaid werden, kündigte der designierte US-Präsident an. Über sie werden mehr als 100 Millionen Amerikaner mit medizinischen Leistungen versorgt. Medicare ist für Menschen im Alter über 65 Jahren. Medicaid übernimmt zumindest teilweise die Kosten von Behandlungen und Medikamenten für Menschen mit niedrigen Einkommen.
Oz machte sich einen Namen als Herzchirurg und Professor an der Columbia University. In Medizinerkreisen hat er jedoch viele erbitterte Kritiker. Als Moderator der »Dr. Oz Show« wurde er unter anderem für die Verbreitung umstrittener Ansichten zu Alternativmedizin und paranormalen Fähigkeiten kritisiert. In der Coronapandemie hatte er im Fernsehen ungeprüfte Behandlungsmethoden wie den Einsatz des Malariamedikaments Hydroxychloroquin empfohlen.
Trump (l.) und Mehmet Oz (2022)
Foto: Mike Segar / REUTERSMit Pete Hegseth als Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers und Sean Duffy, der Verkehrsminister werden soll, nominierte Trump für seine Regierung bereits zwei Moderatoren der bei ihm beliebten konservativen Fox-Nachrichtensender.
In dem Reigen der Nominierungen befinden sich auch einige Namen, die sogar in den republikanischen Reihen für Empörung gesorgt haben. An vorderster Stelle: Matt Gaetz als designierter Justizminister. Gegen den 42-Jährigen gibt es seit Jahren Vorwürfe des sexuellen Fehlverhaltens und des Drogenkonsums. Ein entsprechender Bericht wird bisher zurückgehalten.
Trump selbst hält unbeirrt an ihm fest. Zuletzt schloss er aus, die Nominierung zu überdenken. Mehr zur Personalie Matt Gaetz lesen Sie hier.
Die erzkonservative Abgeordnete und Trump-Getreue Marjorie Taylor Greene warnte unterdessen Mitglieder der eigenen Partei davor, die Nominierung von Gaetz zu behindern. Auf X schrieb sie, in einem solchen Fall werde sie persönlich dafür sorgen, dass auch andere mutmaßlich heikle Berichte und Anschuldigungen publik werden. »All die Ethikberichte und Vorwürfe … die heimlich mit Zahlungen aus Steuergeld aus der Welt geschafft wurden…«, drohte die Republikanerin möglichen Abweichlern in den eigenen Reihen.
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Die Personalie Gaetz gilt auch als Test, ob Trump in seiner Partei mit blindem Gehorsam rechnen kann. Bei Marjorie Taylor Greene scheint dies der Fall zu sein.