Holocaust-Überlebende Lily Ebert gestorben

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Veröffentlicht: 10.10.202409:26 Uhrdpa

Die Holocaust-Überlebende Lily Ebert (Bild) ist im Alter von 100 Jahren im Kreise ihrer Familie gestorben.© Andrew Matthews/PA Archive/dpa

Ihr Urenkel schrieb einen Bestseller über sie, König Charles ließ ihr ein persönliches Glückwunschschreiben zukommen. Jetzt ist Lily Ebert in Großbritannien im Alter von 100 Jahren gestorben.

Lily Ebert - Figure 1
Foto ProSieben
Das Wichtigste in Kürze

Die Auschwitz-Überlebende Lily Ebert ist gestorben.

Nach ihrem Tod würdigte unter anderem König Charles III. die Holocaust-Überlebende.

Einer ihrer Urenkel verabschiedete sich mit emotionalen Worten von Ebert.

Die prominente Auschwitz-Überlebende Lily Ebert ist in Großbritannien im Alter von 100 Jahren gestorben. Sie hatte ihr Leben dem Andenken an den Holocaust gewidmet. Einer ihrer fast 40 Urenkel, Dov Forman, schrieb über sie das Buch "Lily's Promise" (Lilys Versprechen), das zum internationalen Bestseller wurde. König Charles III. gratulierte ihr zu ihrem 100. Geburtstag Ende 2023 mit persönlichen Grußworten und Blumen.

Charles würdigte Ebert auch nun: "Ich bin sehr stolz, dass sie als Überlebende der unaussprechlichen Schrecken des Holocaust später in Großbritannien eine Heimat fand, wo sie der Welt weiterhin von den entsetzlichen Gräueltaten erzählte, deren Zeugin sie war", hieß es in einer Botschaft des britischen Monarchen. "Zusammen mit anderen Holocaust-Überlebenden wurde sie zu einem integralen Bestandteil unserer Nation. Ihre außerordentliche Widerstandskraft und ihr Mut sind für uns alle ein Beispiel, das wir nie vergessen werden."

Ein Licht, das so hell leuchtete, ist erloschen.

Dov Forman, Lily Eberts Urenkel

Urenkel Forman schrieb bei X, die "geliebte Matriarchin" der Familie, Spitzname Safta, sei zu Hause im Kreise ihrer Familie gestorben. "Im Laufe der Jahre hat Saftas Geschichte Hunderte Millionen Menschen weltweit berührt und uns an die Widerstandskraft des menschlichen Geistes und die Gefahren ungezügelten Hasses erinnert", betonte Forman. "Ein Licht, das so hell leuchtete, ist erloschen. Sie war unsere Heldin und ihre Abwesenheit hinterlässt eine unvorstellbare Lücke in unserem Leben."

Ebert war als 20-Jährige aus Ungarn ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt worden. Ihre Mutter, ihr jüngerer Bruder und eine Schwester wurden dort ermordet. Mit zwei weiteren Schwestern kam Ebert nach vier Monaten zur Zwangsarbeit in eine Munitionsfabrik bei Leipzig, wo sie von US-Truppen befreit wurde. Später ließ sie sich in Großbritannien nieder.

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