VfB unterliegt Leverkusen im Elfmeterschießen
Der Spielverlauf:
VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß nimmt im Vergleich zur Generalprobe gegen Athletic Club drei Änderungen in der Startelf vor. Für Frans Krätzig, Silas und Justin Diehl beginnen Maximilian Mittelstädt, Chris Führich und Enzo Millot.
Führung für Leverkusen, VfB gleicht aus
Beide Teams versuchen in der Anfangsphase das Spiel an sich zu reißen – einige Ungenauigkeiten im Spielaufbau stören jedoch in den ersten Minuten auf beiden Seiten. Die Gastgeber setzen sich phasenweise gut im Strafraum des VfB fest und erspielen sich direkt zu Beginn gefährlich Eckstöße. Einen nutzt die Werkself nach elf Minuten zur 1:0-Führung (siehe „die Tore"). Der VfB findet die passende Antwort: Nur zwei Minuten später setzt Ermedin Demirovic den perfekt getretenen Freistoß von Pascal Stenzel noch knapp über die Latte, bevor Enzo Millot nach präzisem Abschluss den Ausgleich erzielt (15.). Beide Teams sind in der Partie angekommen, es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, bei dem der VfB immer wieder stark vorstößt und auf den zweiten Treffer drängt. Kurz vor der Halbstundenmarke tankt sich Ermedin Demirovic gegen Piero Hincapie durch, sein Abschluss landet jedoch am Pfosten (25.). Sechs Minuten später fährt Enzo Millot abermals einen guten Angriff über die linke Seite, bindet Ermedin Demirovic ein, der auf Pascal Stenzel ablegt – dessen Schussversuch wird jedoch von Leverkusens Defensivverbund verhindert (31.).
Rote Karte für Leverkusen, VfB offensivstark
Die Schlussviertelstunde der ersten Hälfte hat es in sich. Zunächst verliert Bayer 04 Leverkusen seinen Linksaußen nach riskantem Einsteigen am Mittelkreis: Der Leverkusener Martin Terrier kommt zu spät und trifft Ermedin Demirovic mit offener Sohle am Sprunggelenk (37.). Schiedsrichter Tobias Stieler entscheidet auf glatt Rot. Der VfB dreht erneut auf und sammelt zwei weitere Aluminiumtreffer: Zuerst scheitert Enzo Millot aus kurzer Distanz an der Unterlatte (42.). Pascal Stenzel zieht in der Nachspielzeit aus der zweiten Reihe ab und trifft ebenfalls Aluminium – diesmal jedoch den Außenpfosten. Die Möglichkeiten auf den VfB-Führungstreffer häufen sich, dieser will vor dem Halbzeitpfiff allerdings noch nicht fallen.
VfB-Führung nach erstem Ballkontakt von Deniz Undav
Beide Teams kommen personell unverändert aus der Kabine. Die erste Chance gehört jedoch den Hausherren, Amine Adlis Abschluss landet knapp neben dem Pfosten (56.). Um die Stundenmarke nimmt VfB-Chefcoach Sebastian Hoeneß drei Wechsel vor (62.) – und diese Wechsel zahlen sich nach wenigen Sekunden aus. Für Angelo Stiller, Maxi Mittelstädt und Jamie Leweling kommen Silas, Frans Krätzig und Deniz Undav in die Partie, die maßgeblich am VfB-Führungstreffer beteiligt waren (63.).
Die Partie wird hitziger, die Zweikämpfe intensiver. Beide Teams wollen den ersten Titel der Saison unbedingt holen. Die besseren Chancen haben weiterhin die Jungs aus Cannstatt. Jeff Chabot fasst sich ein Herz und zieht einfach mal ab, Bayer-Keeper Lukas Hradecky bleibt jedoch hellwach (67.). Auf der anderen Seite schnuppert Deniz Undav nach Hereingabe von Chris Führich an seinem Doppelpack, Piero Hincapie unterbindet den Versuch jedoch mit einer punktgenauen Grätsche (75.). Alexander Nübel zeichnet sich abermals in der Schlussphase aus und entscheidet das Eins-gegen-Eins gegen Patrik Schick für sich (79.). Bayer 04 Leverkusen ist jedoch bekannt für späte Ausgleichstreffer und das bestätigt die Werkself auch im Supercup (88., Patrik Schick, 2:2), der nach 90 Minuten noch keinen Sieger festgelegt hat.
Entscheidung im Elfmeterschießen
Für den VfB treffen Enzo Millot, Ermedin Demirovic und Deniz Undav. Auf Seiten der Leverkusener treffen Patrik Schick, Alejandro Grimaldo, Aleix Garcia und Edmond Tapsoba. Frans Krätzig und Silas können die Kugel leider nicht im Kasten unterbringen.
Die Tore (reguläre Spielzeit):
11. Minute: Die Ecke der Gastgeber bringt zunächst nichts ein, wird jedoch nochmal scharf gemacht. Victor Boniface steht richtig und muss nur noch einschieben. 1:0 Leverkusen.
15. Minute: Klasse Vorbereitung von Maxi Mittelstädt, der die Kugel stark auf Enzo Millot ablegt. Der Franzose nimmt Maß und trifft unten rechts zum 1:1.
63. Minute: Wahnsinn! Keine Minute ist Deniz Undav auf dem Feld, bevor er die Kugel im Kasten der Werkself unterbringt. Enzo Millot leitet den Ball stark auf Chris Führich weiter, der Frans Krätzig über die linke Seite mitnimmt. Der VfB-Neuzugang findet Deniz Undav in der Mitte, der die 2:1-Führung mit seinem ersten Ballkontakt erzielt.
88. Minute: Alejandro Grimaldo spielt auf Patrik Schick, der den 2:2-Ausgleich erzielt.
Die Besonderheiten
Ab der 37. Spielminute agiert der VfB mit einem Mann mehr. Martin Terrier sieht nach Foulspiel an Ermedin Demirovic Rot.
Die Stimmen zum Spiel
VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß: „Wir haben über weite Strecken ein ordentliches Spiel gemacht. Es war von Anfang an eine packende Partie und wir waren gut drin. Nach dem Gegentor zeigen wir eine super Reaktion, wir haben jedoch zu viele Standards zugelassen. Dann erzielen wir das 1:1, sind wieder voll drin, haben allerdings die eine oder andere Großchance liegen gelassen.
Nach der Pause war es wichtig, die Kontrolle über die Partie zu behalten, klar zu bleiben und zu attackieren – das ist uns gut gelungen. Wir erzielen die Führung und haben das 3:1 auf dem Fuß. Das gelingt uns nicht, Leverkusen hat stark nachgelegt und wir haben es nicht mehr so gut verteidigt bekommen in der Schlussphase. Am Ende hat Leverkusen die Partie im Elfmeterschießen entschieden.“
Fabian Wohlgemuth, Vorstand Sport: „In kürzester Zeit gehen wir hier in Leverkusen ganz knapp nicht als Sieger, sondern als als Verlierer vom Platz. Heute ist es besonders bitter. Wir haben ein unterhaltsames Spiel gesehen, das sich in vielerlei Hinsicht im Grenzbereich bewegt hat. Dass wir heute mit leeren Händen heimfahren, ist sehr schade. Wir sind das Spiel sehr ernsthaft angegangen und wollten unbedingt gewinnen. Dabei waren wir keinesfalls chancenlos und haben durchaus verdient gehabt zu gewinnen.“
Ermedin Demirovic: „Dramatisch. Wir sind in Überzahl, führen und dann müssen wir das auch über die Zeit bringen. Es war schwierig. Wir haben eine gute Leistung gezeigt, müssen diese Energie jetzt in die Liga mitnehmen und Punkten. So bitter wie es im Moment noch klingt.“
Leverkusens Cheftrainer Xabi Alonso: „Wir sind zufrieden. Es ist viel passiert. Zwar haben wir das erste Tor gemacht, es war jedoch ein enges Spiel. Was wir am Ende mit einem Mann weniger gegen den VfB gespielt haben, war unglaublich. Wir haben erneut einen großen Spirit gezeigt, es war sehr wichtig. Wir sind sehr zufrieden mit dem Saison Kick-off und möchten ihn in die Saison mitnehmen.“