Rheinmetall-Aktie dennoch leichter: Bundesregierung stimmt ...

3 Feb 2023
Leopard 1

Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Bisher hatte die Bundesregierung nur die Lieferung der moderneren Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen in die von Russland angegriffene Ukraine angekündigt.

Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" wollen Rheinmetall und die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) Dutzende Panzer vom Typ Leopard 1 für den Export in die Ukraine aufbereiten. Medienberichten zufolge verfügt Rheinmetall über 88 Panzer vom Typ Leopard 1.

Die Instandsetzung dürfte viele Monate dauern. "Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres", hatte Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger Mitte Januar der "Bild am Sonntag" gesagt. "Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden. Sie werden komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut."

Die Panzer könne Rheinmetall nicht ohne Auftrag instandsetzen, da die Kosten bei mehreren Hundert Millionen Euro lägen, sagte Papperger. "Das kann Rheinmetall nicht vorfinanzieren."

Nach Angaben Hebestreits wurde der Antrag für eine Ausfuhr der Panzer schon vor "geraumer Zeit" gestellt. Zu weiteren Einzelheiten wollte er sich nicht äußern. "Viel mehr möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, das wird sich dann in den nächsten Tagen und Wochen konkretisieren", sagte der Regierungssprecher.

Der Leopard 1 ist der erste Kampfpanzer, der für die Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Von 1965 bis Mitte der 80er Jahre wurden 4700 Exemplare produziert. Die in der vergangenen Woche nach langem Hin und Her zugesagten 14 Leopard-2-Panzer sind deutlich moderner.

Die Bundeswehr hat ihre letzten Leopard-1-Panzer bereits vor 20 Jahren ausgemustert. Neun Länder auf fünf Kontinenten nutzen den Panzer nach Herstellerangaben aber heute noch.

Ukrainischer Botschafter begrüßt Genehmigung für Leopard-1-Panzer

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat die Genehmigung der Bundesregierung für den Export von Leopard-1-Kampfpanzer in die Ukraine begrüßt und sich für eine schnelle Lieferung stark gemacht. "Nach der historischen Entscheidung der letzten Woche zu den Leopard 2 ist es ein wichtiges Zeichen, dass die Panzerkoalition von den westlichen Partnern nicht nur gebildet wurde, sondern zunimmt und stärker wird", sagte Makeiev am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei angesichts der anhaltenden "barbarischen russischen Angriffe auf Zivilisten und kritische Infrastruktur in der Ukraine" besonders wichtig.

Man stehe nun im Austausch mit der deutschen Seite, um die Leopard-1-Panzer schnell an die Front zu bringen, sagte Makeiev. "Wir haben keine Zeit zu verlieren." Er sei froh, dass diese Botschaft von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Berlin angekommen sei.

Die Bundesregierung hatte zuvor bekanntgegeben, dass sie eine Exportgenehmigung für Kampfpanzer des Typs Leopard 1 aus Industriebeständen in die Ukraine erteilt habe. Bisher gab es nur eine Zusage für die moderneren Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen.

Makeiev wertete die Exportgenehmigung auch als klares Zeichen, dass Deutschland und andere Verbündete der Ukraine zum Sieg im Krieg gegen die russischen Angreifer verhelfen wollen. "Die heutige Ankündigung ist auch ein weiteres Zeichen, dass die Verbündeten der Ukraine keine Illusionen mehr haben, was die Ziele des terroristischen Regimes im Kreml in der Ukraine angeht und so lange an der Seite der Ukraine stehen werden, solange es nötig ist, bis die Ukraine siegt", sagte er.

Rheinmetall-Aktien stiegen via XETRA schlussendlich um 0,66 Prozent auf 227,50 Euro.

BERLIN (dpa-AFX)

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