Chronik: Lehmberg: Polizei ermittelt nach Zerstörung von ...

11 Tage vor
Lehmberg

Chronik

Am Lehmberg bei Thalgau (Flachgau) ist der 80 Meter hohe Masten für Windmessungen eines geplanten Windparks laut Polizei mutwillig beschädigt worden und umgestürzt. Die Polizei spricht von schwerer Sachbeschädigung. Unbekannte haben die Spannseile des Mastes gekappt und diesen so zu Fall gebracht haben. Spuren vom Tatort sollen Hinweise zu den Tätern liefern.

Online seit gestern, 12.26 Uhr (Update: gestern, 18.00 Uhr)

Die Täter durchtrennten mit einem noch unbekannten Werkzeug die Spannseile der 80 Meter hohen Messanlage, wodurch der Mast umstürzte. Danach brachen sie gewaltsam den dazugehörigen Technik-Container auf und legten darin auf noch unbekannte Weise Feuer, welches von der Feuerwehr Henndorf kurz nach der Verständigung gelöscht werden konnte.

Schaden wird auf 150.000 Euro geschätzt

Den Betreibern der Windmessanlage entstand durch die Tat ein Schaden von ungefähr 150.000 Euro. Die polizeilichen Ermittlungen zu Tätern, Tathergang und genauer Schadenssumme laufen. Nach fast einem Vierteljahrhundert Diskussionen sind seit Ende 2023 östlich der „Großen Plaike“ die, laut Salzburg AG, vielversprechenden Aufzeichnungen für die möglichen ersten Windräder im Bundesland gelaufen. Feuerwehrleute sicherten den umgestürzten Masten. Auch Techniker der Salzburg AG waren vor Ort.

Fotostrecke mit 2 Bildern Schwaiger: „Menschliches Einwirken wäre nicht tolerierbar“

„Es handelt sich um ein ausgewiesenes Projektgebiet, in dem die Windmessungen bisher vielversprechend verlaufen. Es ist dies Teil unserer gemeinsamen Energiezukunft, und wir versuchen, die Dinge im Dialog mit den Gemeinden und der Bevölkerung zu regeln und zu erledigen. Wenn hier wirklich menschliches Einwirken vorliegt, dann ist das auf das Entschiedenste zurückzuweisen und nicht tolerierbar“, sagt der für Energie ressortzuständige Landesrat Sepp Schwaiger (ÖVP).

Bis es im Herbst zum Start der Windmessung am Lehmberg gekommen war. vergingen fast 25 Jahre an Diskussionen um ein mögliches Projekt. Grundbesitzer Max Mayr-Melnhof und die Politik waren sich zuletzt in Sachen Windparkprojekt einig – ersten Schätzungen zufolge wären am Lehmberg bis zu 15 Windräder mit 90 Megawatt Leistung möglich, betont Schwaiger.

Lehmberg: Ermittlungen nach Beschädigung an Windmess-Mast

„Es würde mich wundern, wenn sich der Wind dreht“

„Wir alle wissen, dass wir auch im Winter viel Energie brauchen, wo die Wasserkraft schwächelt und Photovoltaik erst recht. Es ist – wie gesagt – Teil unserer gemeinsamen Energiezukunft. Und aus der Bevölkerung war es bisher sehr konstruktiv und in einem guten Dialog. Daher würde es mich jetzt wundern, wenn sich hier der Wind plötzlich drehen würde.“

Die Salzburg AG, die das Projekt gemeinsam mit der Wien Energie umsetzt, sagte am Donnerstag auf ORF-Anfrage, dass derzeit noch unklar sei, wann die Messungen weiterlaufen können. Das hänge vom Grad der Beschädigung ab. Geplant ist, dass noch heuer mit der Arbeit an den Einreichunterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gestartet wird, der Antrag selbst könnte dann im Jahr 2025 erfolgen.

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