Conference League: Boykott wirft Schatten auf LASK-Auftaktspiel

10 Stunden vor

Conference League

Für den LASK geht die Europacup-Saison am Donnerstag (21.00 Uhr) mit dem ersten Auftritt in der UEFA Conference League richtig los. Die in der Admiral Bundesliga hinterherhinkenden Linzer haben Schwedens aktuellen Tabellenzweiten Djurgarden IF zu Gast und wollen ihren nationalen Aufwärtstrend unter Coach Markus Schopp fortsetzen. Die Freude trübt jedoch der Stadionboykott der organisierten Fanszene. Die Anhänger und Anhängerinnen kündigten an, die Mannschaft vom Vorplatz aus unterstützen zu wollen.

LASK - Figure 1
Foto sport.ORF.at

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Anfang der Woche hatte der harte Kern der LASK-Anhängerschaft bekanntgegeben, die Europacup-Heimspiele aufgrund der Ticketpreise zu boykottieren. Die Entscheidung gelte „für alle Europacup-Heimspiele in der Zukunft, bis eine deutliche Preissenkung auf Steh- und Sitzplatz hin zu europäischen Standards sichtbar ist“, hieß es im Statement der Fandachorganisation Landstrassler.

Während beim LASK für einen Sitzplatz auf der Längsseite pro Spiel 68 Euro verlangt würden, seien es beispielsweise beim ebenfalls in der Conference League spielenden SK Rapid nur fast die Hälfte.

Fanboykott bei LASK-Spiel gegen Djurgarden

Auf einen Heimsieg hofft der LASK am Donnerstag zum Auftakt in die Conference League gegen Djurgarden aus Schweden. Auf die Unterstützung der Fanszene können die Linzer aber nicht bauen, einige Gruppierungen haben nämlich einen Boykott des Spiels angekündigt.

LASK-Trainer Schopp bezeichnete das als „extrem bitter“. Alle in Linz hätten sich auf den Europacup gefreut. „Am Ende sind wir verantwortlich, dass wir ein gutes Spiel abliefern und eine Euphorie erzeugen“, sagte er. Für den Club sei es wichtig, eine Lösung zu finden.

Aufwärtstrend nach Horrorstart

Sportlich haben sich die Linzer einiges vorgenommen. „Solche Spiele sind da, sie zu bestreiten, sie zu genießen, aber auch, sie zu gewinnen“, hielt der LASK-Coach fest. Fünf Tage nach dem hart erkämpften 1:1 bei Rapid peilt Schopp im fünften Spiel mit seinem neuen Club den dritten Sieg an. Nach dem völlig verkorksten Saisonstart unter Thomas Darazs befinden sich die Athletiker offensichtlich im Aufwind und würden den Formanstieg nur allzu gern international bestätigen.

LASK-Regisseur Robert Zulj will ein „nächstes Statement“ setzen

Die zuletzt gezeigte Steigerung wird man brauchen, um den Gästen aus Stockholm Paroli bieten zu können – wenngleich der Favoritenstatus doch bei den Hausherren liegt. Schopp erwartet einen „sehr intensiv spielenden, sehr flexiblen Gegner“. Er sah die Conference League als „Belohnung“ für die abgelaufene Saison, aber in erster Linie als Chance für seine Mannschaft.

UEFA Conference League

Donnerstag, 21.00 Uhr:

LASK – Djurgarden

Oberösterreich Arena, SR Sarijew (KAZ)

LASK: Siebenhandl – Stojkovic, Ziereis, Talowjerow, Bello – Horvath, Jovicic – Usor, Zulj, Berisha – Ljubicic

Djurgarden: Stahl, Tenho, Larsson, Bergh – Eriksson, Sabovic – Fallenius, Gulliksen, Wikheim – Priske

„Es ist die riesengroße Möglichkeit, international ein Statement zu setzen, unabhängig vom Gegner“, betonte Schopp vor seinem zweiten Europacup-Spiel als Trainer. Beim ersten war er mit dem TSV Hartberg in der Europa-League-Qualifikation 2020 bei Piast Gliwice in Polen unterlegen. Kapitän Robert Zulj nahm die Vorlage auf. „Wir sind auf einem richtig guten Weg. Da gilt es weiterzumachen und ein nächstes Statement zu setzen“, merkte der Spielmacher und Vollstrecker an. Auch Zulj sprach von einem „richtig guten Gegner“.

Schwedisches Vorzeigeteam

Djurgarden kann als Vorzeigemannschaft der schwedischen Liga bezeichnet werden. Der zwölffache Meister stand zuletzt 2019 ganz oben und landete danach stets unter den Top Vier. Aktuell rangiert nur Malmö vor dem Multisportverein. Bekanntester Name im Kader ist Albin Ekdal. Auch wenn der 77-fache ehemalige schwedische Teamspieler, der sich u. a. bei Juventus und dem HSV verdingte, in der laufenden Saison kaum eine Rolle spielte. In die Conference League arbeitete sich der Vierte der abgelaufenen Meisterschaft über Progres Niederkorn (LUX), Austria-Wien-Bezwinger Ilves Tampere und NK Maribor.

Die Linzer seien nach dem Trainerwechsel am aufsteigenden Ast, meinte Thomas Lagerlöf, der die erste Mannschaft schon seit 2019 gemeinsam mit Kim Bergstrand betreut. „Die Mannschaft ist mit der Zeit immer mehr zusammengewachsen, sodass ein klarer Aufwärtstrend erkennbar ist“, meinte Lagerlöf. Der Kader des LASK habe „generell eine hohe Qualität“, sein Team sei aber „bereit für die Aufgabe“. Nicht dabei ist Innenverteidiger Marcus Danielson, der im Rechtsstreit mit seiner ehemaligen Agentur einen Gerichtstermin wahrnehmen muss. Der Verein gab ihm dafür frei.

Letztes Duell vor 28 Jahren in Wels

Für den LASK ist es das zwölfte Europacup-Aufeinandertreffen mit einem schwedischen Club. Das bisher letzte datiert vom Juni 1996, als die Athletiker im damaligen Intertoto Cup just gegen Djurgarden einen 2:0-Sieg landeten. Damals weilten rund 600 Zuschauer und Zuschauerinnen beim Spiel in Wels, etwas mehr werden es diesmal sein. 9.000 Karten wurden bis Mittwochmittag verkauft.

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