NR-Wahl: Steiermark färbte sich in weiten Teilen blau

30 Sep 2024

NR-Wahl

Knapp zwei Monate vor der Landtagswahl ist die politische Landkarte der Steiermark mit dem Ergebnis der Nationalratswahl in weiten Teilen blau gefärbt. Die FPÖ gewann – wie auch bundesweit – stark dazu, die ÖVP stürzte ab, und auch die Grünen sowie die SPÖ zählen zu den Verlierern.

Landtagswahl Steiermark 2024 - Figure 1
Foto ORF Steiermark

Online seit gestern, 22.36 Uhr (Update: heute, 0.59 Uhr)

Die FPÖ ist mit fast 29 Prozent sogar über ihrem Rekordergebnis von 1999. die ÖVP musste ein Rekordminus einstecken und wurde Zweiter, die SPÖ verlor zwar nur minimal, fuhr damit aber das bisher schlechteste Ergebnis der Partei ein. NEOS liegt laut Ergebnis inklusive Wahlkartenprognose bei etwas über 9 Prozent und ist damit so stark wie noch nie bei einer Nationalratswahl, die Grünen fallen um rund fünf Prozentpunkte auf 8,3 Prozent zurück – mehr dazu in FPÖ stellt nach Wahlsieg Führungsanspruch (news.ORF.at).

FPÖ legte über 14 Prozentpunkte zu

In der Steiermark waren 951.115 Steirerinnen und Steirer wahlberechtigt und fast ein Drittel von jenen, die zur Wahlurne gegangen sind, haben diesmal dem Ergebnis inklusive Wahlkartenprognose zufolge blau gewählt – mehr dazu in FPÖ auf Platz eins, ÖVP deutlich vor SPÖ.

Die FPÖ – großer Sieger in der Steiermark – erreichte 32,49 Prozent und legte um knapp 13 Prozentpunkte zu. Die Landeshauptmannpartei ÖVP musste kräftig Federn lassen und fiel von rund 39 Prozent auf 27,14 Prozent zurück und ist damit klar hinter den Freiheitlichen. Die SPÖ musste zwar nicht so große Verluste wie ihr steirischer Koalitionspartner hinnehmen, schaffte aber nach 19,2 Prozent nun nur noch 18,5 Prozent.

Die Grünen haben rund vier Prozentpunkte verloren und kamen bei 7,40 Prozent zu liegen. NEOS zählte zu den Gewinnern in der Steiermark und legte um etwa einen Prozentpunkt auf acht Prozent zu. Die KPÖ durfte sich ebenfalls über Zugewinne freuen: Die Kommunisten brachten es in der Steiermark auf 3,04 Prozent. Die Wahlbeteiligung in der Steiermark lag bei 76,08 Prozent.

Landtagswahl Steiermark 2024 - Figure 2
Foto ORF Steiermark

Mario Kunasek, FPÖ-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 24. November, erwartet sich vom Bundesergebnis „Rückenwind“ und will die Motivation mitnehmen – mehr dazu in Reaktionen zwischen Euphorie und Enttäuschung. In weiten Teilen der Oststeiermark und fast in der ganzen Weststeiermark sowie in der östlichen Obersteier und im Enns- und Paltental wählten viele Gemeinden blau.

Blaues Land – rote Städte

Markante Unterschiede zeigen sich in der Steiermark wie auch in ganz Österreich vor allem bei einem Blick auf die Landkarte: So konnten die Freiheitlichen in ländlichen Gebieten punkten, in den Städten war es die SPÖ – mehr dazu in Klare Unterschiede zwischen Stadt und Land (news.ORF.at).

Graz mit SPÖ-Mehrheit

Die Volkspartei konnte zwar in allen steirischen Regionen in einzelnen Gemeinden den ersten Platz erobern, jedoch in deutlich weniger als die Freiheitlichen. Rote Gemeinden blieben nur noch sechs in der Obersteiermark übrig. Siebente Gemeinde, in der man nach dem Ergebnis inklusive Wahlkartenprognose den ersten Platz geschafft hat, ist Graz – immerhin ein Teilerfolg für die Sozialdemokraten.

In Passail, der Heimatgemeinde von Landeshauptmann Drexler, erreichte die Volkspartei 37,35 Prozent, nach 50,73 (2019) – die FPÖ rückte auf 29,97 Prozent heran (19,34 Prozent).

In Gratwein-Straßengel, der Heimatgemeinde der Grünen Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Sandra Krautwaschl, gelang der FPÖ mit einem Sprung auf 30,26 Prozent nach 19,75 Prozent ein Plus von 10,51 Prozentpunkten. Schwer abgelegt hat hier die 2019 noch stärkste Partei, die ÖVP, die von 31,24 Prozent auf 22,22 Prozent abstürzte. Die Grünen fielen von 15,42 Prozent auf 8,58 Prozent.

In Neuberg an der Mürz, Heimatgemeinde des steirischen FPÖ-Spitzenkandidaten Hannes Amesbauer, legten die Freiheitlichen von 22,17 Prozent um 10,99 Prozentpunkte auf 33,16 Prozent zu. Umgekehrt lief es bei der ÖVP: Diese stürzte hier von 41,97 Prozent auf 28,64 Prozent ab.

Leoben und Kapfenberg blau eingefärbt

In der zweitgrößten Stadt der Steiermark, in Leoben, setzten sich die Blauen mit einem Riesensprung von fast 15 Prozentpunkten an die Spitze. Sie steigerten sich von 20,13 Prozent auf 34,75 Prozent. Die ÖVP legte 10,85 Prozentpunkte ab – von 29,37 Prozent auf 18,52 Prozent. Gut lief es auch nicht für die SPÖ, deren Landesparteichef Anton Lang ja Leobener ist: Sie verloren 3,39 Prozentpunkte und schafften nur noch 25,61 Prozent.

Die Stahlstadt Kapfenberg, ebenfalls bei Gemeinderats- und Landtagswahlen eine rote Hochburg, hat nach der Nationalratswahl nun einen blauen Sieger: Die FPÖ gewann 13,91 Prozentpunkte und liegt nun bei 35,12 Prozent. Zweiter wurde die SPÖ, die allerdings von 34,77 Prozent um 5,46 Prozentpunkte auf 29,31 Prozent ablegte. Die ÖVP fiel hier – wiederum im Trend – 27,79 um 9,57 Prozentpunkte auf 18,22 Prozent.

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