Weltmeister schießt gegen Kylian Mbappé: „Eines Kapitäns unwürdig“
Stand: 09.07.2024, 10:54 Uhr
Von: Lars Pollmann
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Frankreich kämpft am Dienstagabend in München um den Einzug ins EM-Finale gegen Spanien. Alle Augen sind auf Kylian Mbappé gerichtet, der bisher nicht überzeugen kann.
München – Lediglich einen Treffer vom Punkt hat der Superstar, dessen Wechsel von Paris Saint-Germain zu Real Madrid während der EM vollzogen wurde, bisher beisteuern können. Die Schutzmaske, die Kylian Mbappé seit dem Gruppenspiel gegen Österreich tragen muss, behindert den Angreifer merklich, der sich auch anderweitig mit einigen Wehwehchen plagt.
Von dem Spieler, der im WM-Finale von Katar gegen Argentinien einen Dreierpack schnürte und jede Abwehrreihe in Panik versetzt, ist Mbappé jedenfalls weit entfernt. Seine Leistungen gelten als Hauptgrund für die spielerisch enttäuschenden Vorstellungen von Frankreich, das sich mit Pragmatismus ins Halbfinale gegen Spanien gearbeitet hat. Emmanuel Petit äußert nun deftige Kritik an Mbappé.
Kylian Mbappé „übernimmt zu wenig Verantwortung“„Mbappé muss gegen Spanien spielen. Aber nur, weil der Gegner Spanien heißt. Sonst hätte ich ihn tatsächlich auf der Ersatzbank gelassen“, so der Welt- und Europameister gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Auswechslung des Stürmers im Viertelfinale gegen Portugal sei bereits viel zu spät erfolgt, kritisiert Petit.
Kylian Mbappé spielt bei der EM mit Maske, aber unter seinen Möglichkeiten. © IMAGO/Fabio Ferrari/LaPresse„Seit Beginn dieser EM ist er nicht auf der Höhe. Er ist körperlich nicht fit, zudem behindert ihn seine gebrochene Nase. Momentan ist er eines Kapitäns unwürdig, er übernimmt zu wenig Verantwortung auf dem Platz“, wird der 53-Jährige deutlich. Es ist nicht das erste Mal, dass Petit bei Mbappé Klartext redet.
Spanien „als Mannschaft stärker und besser eingespielt“Im Frühjahr wetterte der Ex-Profi über die Berichterstattung zum seinerzeit noch nicht perfekten Wechsel des Angreifers zu Real Madrid: „Wird er gehen? Oder bleibt er? Oder geht er doch? Hat ihm sein heutiges Frühstück geschmeckt? Wie war sein Toilettengang? Wir sind mittlerweile einfach nur noch gelangweilt.“
Dennoch traut Petit dem 25-jährigen Mbappé jederzeit zu, eine Leistungsexplosion zu zeigen, auch im Halbfinale gegen Spanien. Die könnte auch nötig sein, denn die Iberer stellen aus Sicht des Experten den bisher eindeutig härtesten Brocken dar. „Spanien war bisher mit der DFB-Elf die Mannschaft, die rein spielerisch am meisten überzeugen konnte. Auf jeder Position ist dieses Team stark besetzt. Jeder ihrer Spieler kann Frankreich weh tun. Meiner Meinung nach sind sie als Mannschaft stärker und besser eingespielt als die Équipe Tricolore.“
Frankreich kann sich allerdings auf ein Abwehrbollwerk verlassen, das im bisherigen Turnierverlauf nur durch einen wiederholten Strafstoß von Polens Robert Lewandowski überwunden werden konnte. Die Spielweise der Bleus sorgt für viel Kritik, die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps hat dabei inzwischen eine Art Wagenburgmentalität entwickelt.
