Russland wirft Ukraine "Terrorakt" in Kursk vor
Russland wirft der Ukraine weitere Angriffe auf die Oblast Kursk nahe der Grenze vor und spricht von einem "Terrorakt" gegen die Zivilbevölkerung. Nach Angaben des russischen Gesundheitsministeriums sind bei ukrainischen Angriffen auf Kursk 24 Menschen verletzt worden. Darunter seien sechs Kinder, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch unter Berufung auf das Ministerium.
Das ukrainische Militär habe seine Luftangriffe fortgesetzt, teilte das Verteidigungsministerium mit. "Das ist ein weiterer Terrorakt", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, dem russischen Sender Sputnik. Am Dienstag habe es bereits ukrainische Angriffe mit Panzern gegeben. "Er richtet sich offensichtlich gegen eine friedliche Bevölkerung, gegen eine Zivilbevölkerung", so Sacharowa. Die Ukraine äußerte sich nicht dazu. Beide Kriegsparteien erklären immer wieder, sie griffen die Zivilbevölkerung nicht an.
Auch in den Oblasten Woronesch, Belgorod und Rostow, die wie Kursk eine Grenze mit der Ukraine teilen, wurden laut Verteidigungsministerium Drohnen abgefangen. Die Ukraine feuert immer wieder Artillerie und Raketen auf russisches Territorium und hat mit Langstrecken-Drohnen Ziele tief im Inneren Russlands angegriffen. Infanterieangriffe kommen allerdings selten vor.
Am Dienstag hatte Russland nach eigenen Angaben ukrainische Vorstöße auf Kursk weitab vom Frontverlauf abgewehrt. Russland habe Artillerie, Kampfflugzeuge und Drohnen eingesetzt, um den Angriff zurückzuschlagen. Nach russischen Angaben sollen bis zu 300 ukrainische Kämpfer an dem Angriff auf die Ortschaften Nikolajewo-Darjino und Oleschnja beteiligt gewesen sein. Die Männer seien von Panzern unterstützt worden.
Das ukrainische Militär konzentriert sich darauf, die russischen Streitkräfte zurückzudrängen, die fast ein Fünftel ihres Territoriums kontrollieren. In den vergangenen sechs Monaten sie die russischen Truppen allerdings immer weiter vorgerückt. Die russischen Truppen hatten am 24. Februar 2022 ihre großangelegte Invasion des Nachbarlandes begonnen.