Kämpfe im Gebiet Kursk: Ukraine nimmt offenbar nordkoreanischen ...
Ukrainische Truppen haben bei Kämpfen in der russischen Region Kursk offenbar erstmals einen nordkoreanischen Soldaten gefangengenommen. Wie unter anderem die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den südkoreanischen Geheimdienst berichtet, ist es der erste nordkoreanische Kriegsgefangene, seit Pjöngjang die Kremltruppen bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Soldaten unterstützt.
Die Gefangennahme »eines verwundeten nordkoreanischen Soldaten« sei »durch das Teilen von Echtzeitinformationen mit einem verbündeten Nachrichtendienst« bestätigt worden, zitierte Yonhap aus einer Stellungnahme des südkoreanischen Geheimdienstes. Ein ukrainisches Militärportal hatte demnach bereits am Donnerstag (Ortszeit) von einer Gefangennahme eines Nordkoreaners in der Region Kursk berichtet. Der Mann soll durch ukrainische Spezialkräfte gefasst worden sein.
Nordkorea hat laut Schätzungen rund 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland entsandt, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Nach einer kurzen Ausbildung sowie Ausrüstung mit russischen Waffen wurden die nordkoreanischen Kämpfer in die russischen Streitkräfte eingegliedert. Sie unterstützen die Kremltruppen bereits seit einigen Wochen bei der Rückeroberung der von der Ukraine im August besetzten Gebiete in der russischen Grenzregion Kursk.
Berichten zufolge müssen die Nordkoreaner in der kurzen Zeit ihres Einsatzes bereits massive Verluste hinnehmen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden bereits mehr als 3000 nordkoreanische Soldaten im Krieg zwischen Russland und der Ukraine getötet oder verletzt. Südkoreas Generalstab ging dagegen zuletzt von »etwa 1100« nordkoreanischen Soldaten aus, die bislang getötet oder verwundet wurden. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht.
Verstärkte Zusammenarbeit und massive WaffenlieferungenRussland und Nordkorea hatten ihre militärische Zusammenarbeit nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verstärkt. Im Juni unterzeichneten beide Länder einen Verteidigungspakt, ab Mitte Oktober gab es die ersten Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland. Laut Medienberichten ist neben der Entsendung von nordkoreanischen Soldaten auch die Waffenhilfe Pjöngjangs massiv.