Unwetter-Vorbereitungen: Kärnten erneut Hotspot für Regen und ...

3 Nov 2023

Am Donnerstag und Freitag kann es in weiten Teilen Österreichs stürmen. In Kärnten kann es zu Spitzen von bis zu 100 km/h kommen. Dort bereitet man inzwischen auch schon einen mobilen Hochwasserschutz vor. In der Nacht auf Freitag soll es nämlich starke Niederschläge geben.

Kärnten - Figure 1
Foto PULS 24

In vielen Teilen Europas stürmt es am Donnerstag und Freitag. Auch in Österreich wurde für Donnerstag bzw. Freitag ein Föhnsturm erwartet.

Süden Kärntens ist Wind-Hotspot

In Südkärnten kann starker Südföhn mit Windspitzen von bis 90 km/h auftreten. Punktuell sind auch Böen über 100 km/h möglich. GeoSphere Austria warnt vor herunterfallenden Ästen und umstürzenden Bäumen. Verzögerungen könnten etwa im Schienen- und Straßenverkehr auftreten. 

Im Osten Niederösterreichs, in Wien, im Süden Tirols und Vorarlbergs, Teilen der Steiermark und ganz Kärnten kann es am Donnerstag zu Böen zwischen 60 und 80 km/h kommen. 

GeoSphere Austria

Erholung für Rest-Österreich, Steigerung in Kärnten

Für den größten Teil Österreichs verläuft der Freitag meist ohne Sturm. In Niederösterreich und Wien können erneut Böen zwischen 60 und 80 km/h auftreten. 

Im Süden Kärntens geht es am Freitag stürmisch weiter. Teilweise können Böen bis zu 100 km/h erreichen. Neben dem Sturm macht Kärnten aber auch der Starkregen zu schaffen. 

Aufbau von Hochwasserschutz in Kärnten gestartet

Für den in der Nacht auf Freitag prognostizierten Starkregen laufen im Land bereits die Vorbereitungen. Am Donnerstagvormittag wurde mit dem Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes in der Gemeinde Maria Saal nördlich von Klagenfurt begonnen, teilten die Verantwortlichen nach einer Sitzung des Landeskrisenstabes mit.

Das Tief "Emir" soll ab Donnerstagnachmittag von Südwesten her erste stärkere Regenfälle bringen, die im Laufe der Nacht noch intensiver werden. "Erwartet werden im Oberen Drautal, im Gailtal und im Bereich der Karawanken 95 bis 110 Millimeter Niederschlag, in den Hohe Tauern und in Mittelkärnten 80 Millimeter und im oberen Gurktal und in Unterkärnten 50 bis 60 Millimeter", hieß es in einer Aussendung des Landespressedienstes.

Gailtal am stärksten betroffen

In Kammlagen könnte es noch mehr Niederschlag geben. Die Schneefallgrenze fällt in den hohen Tauern rascher ab, nicht jedoch in den Karnischen Alpen und Karawanken. Besonders stark könnte es im oberen Gailtal regnen.

An der Oberen Gail werden laut dem Hydrographischen Dienst des Landes Kärnten Hochwässer über HQ10 bis hin zu HQ30 erwartet, also zehn- bis 30-jährliche Hochwässer. Für die Untere Gail und Karawankenbäche werden Pegelstände bis HQ10 erwartet, an der Oberen Drau, Möll, Lieser, Gurk, Glan und Lavant bis HQ5, möglicherweise auch etwas darüber. An den Seen werden bis zu zehnjährliche Wasserstände prognostiziert, auch die Grundwasserstände werden weiter ansteigen.

Etwas bessere Prognosen gibt es allerdings für den größten Fluss des Landes, die Drau: Hier ist mit keinen gröberen Überflutungen in Kärnten zu rechnen. Trotzdem wurden bereits die zuständigen Stellen in Slowenien gewarnt, hieß es vom Land Kärnten. 

Entlang der Kraftwerkskette Drau wurden bereits die großen Stauseen abgesenkt, informierte am Donnerstag der Kraftwerksbetreiber Verbund: "Der Wasserspiegel bei den Kraftwerken Rosegg und Feistritz im Rosental wurde um 2,5 Meter gesenkt, der Völkermarkter Stausee wurde über das Kraftwerk Edling um 1,5 Meter unter das Normalniveau gesenkt." Ebenfalls an der Drau liegt Kärntens zweitgrößte Stadt Villach. Am Donnerstagnachmittag wurden der Gailradweg sowie die Bermen auf beiden Seiten der Drau im gesamten Stadtgebiet gesperrt. "Diese Bereiche könnten in den Nachtstunden und im Lauf des morgigen Tages vorübergehend überschwemmt werden", hieß es von der Stadt.

Ein Appell an die Eigenverantwortung kam vom Land Kärnten: "Nehmen Sie die Wetterwarnungen für Ihre Gebiete ernst. Begeben Sie sich bei Hochwasser und Sturm nicht unnötig in Gefahr. Das Menschenleben steht immer über dem Schutz von Hab und Gut."

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