Umstrittene Gouverneurin: Trump will Kristi Noem zur ...
Eine Woche nach Donald Trumps Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl zeichnet sich zunehmend die Zusammensetzung seiner neuen Regierung ab. Die Schlüsselpositionen in seinem bisherigen Kabinett hat Trump bisher vor allem an treue Gefolgsleute vergeben, so auch das Amt der Heimatschutzministerin. Laut den US-Sendern CNN und CBS soll das Ressort an Kristi Noem gehen.
Das Heimatschutzministerium hat eine wichtige Funktion im Zusammenhang mit der größten Abschiebeaktion in der US-Geschichte, die Trump im Wahlkampf angekündigt hat. Der von ihm ausgerufene Kampf gegen die illegale Einwanderung und die Lage an der Grenze zu Mexiko waren eines von Trumps Lieblingsthemen im Wahlkampf.
Mit dem Heimatschutzministerium würde Noem unter anderem die Aufsicht über Einwanderungsbehörden und Grenzkontrollen bekommen und eng mit Tom Homan zusammenarbeiten. Der von Trump ernannte »Grenzzar« werde für alle US-Grenzen zuständig sein, schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. Homan war amtierender Chef der Behörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) in den Jahren 2017 und 2018. Er gilt als ein Verfechter der umstrittenen Entscheidung, Kinder von illegal Eingewanderten von ihren Eltern zu trennen. Danach dauerte es zum Teil Jahre, die Familien wieder zusammenzuführen.
Noem war Anfang des Jahres als mögliche Vize-Kandidatin von Trump gehandelt worden. Allerdings löste sie einen Sturm der Entrüstung aus, als sie ein Buch veröffentlichte, in dem sie schreibt, dass sie vor einigen Jahren ihre Hündin erschossen habe. Das Tier sei »untrainierbar« gewesen, sie habe es gehasst. Noem argumentierte später, ihr Vorgehen zeige, dass sie nicht vor harten Entscheidungen zurückschrecke.
Trump soll daraufhin von ihr Abstand genommen haben. Die 52-Jährige gilt als strikt konservativ. Die Republikanerin leistet derzeit ihre zweite Amtszeit als Gouverneurin des Bundesstaats South Dakota ab. Bei den Zwischenwahlen 2022 wurde sie mit großem Vorsprung im Amt bestätigt. Landesweit bekannt wurde Noem während der Coronapandemie, als sie eine Maskenpflicht ablehnte.
Vor der möglichen Nominierung Noems war eine weitere Personalie bekannt geworden. Wie die »New York Times« , NBC und die Nachrichtenagentur Reuters berichten, soll Marco Rubio US-Außenminister werden. Der republikanische Senator aus Florida gilt als scharfer Russlandkritiker und würde vermutlich auch für ein weiteres US-Engagement in der Ukraine und der Nato eintreten. Rubio ist Sohn kubanischer Einwanderer und seit 2010 Mitglied des US-Senats. Die mögliche Nominierung des 53-Jährigen gilt als strategischer Schritt Trumps, um seine Erfolge bei den Latinowählern zu festigen.
Vergangene Woche hatte Trump mit deutlicher Mehrheit die US-Präsidentschaftswahl gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris gewonnen . Seitdem hat er bereits einige Personalien verkündet. Viele von ihnen gelten als ultrakonservative Hardliner, von denen er sich erwarten dürfte, dass sie seine Pläne ganz im Sinne seiner »America First«-Agenda umsetzen.
Seine bisherige Wahlkampfmanagerin Susan Wiles ernannte er zur Stabschefin im Weißen Haus.
Sein langjähriger Berater Stephen Miller, ein Hardliner in Migrationsfragen, soll sich als Vizestabschef um die politische Strategie kümmern.
Die republikanische Abgeordnete Elise Stefanik soll Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York werden.
Der ehemalige Kongressabgeordnete Lee Zeldin soll künftig die US-Umweltbehörde EPA leiten.
Für Trump ist bei der Personalauswahl hundertprozentige Loyalität das wichtigste Kriterium. Mehr zu dem Gerangel um Topjobs erfahren Sie hier .