Medwedew scheitert an Korda, Tsitsipas mit wenig Mühe

Nach dem topgesetzten Rafael Nadal und dem Norweger Casper Ruud (2) ist den Australian-Tennis-Open am Freitag auch die Nummer sieben abhanden gekommen. Daniil Medwedew, Finalist der Jahre 2021 und 2022, scheiterte in der 3. Runde überraschend klar mit 6:7(7),3:6,6:7(4) an der US-amerikanischen Hürde Sebastian Korda. Souverän löste hingegen Stefanos Tsitsipas das Achtelfinalticket. Die Nummer drei des Turniers setzte sich gegen Tallon Griekspoor (NED) mit 6:2,7:6(5),6:3 durch.

Größter Erfolg bisher für den 22-jährigen Korda SN/APA (AFP)/PAUL CROCK Größter Erfolg bisher für den 22-jährigen Korda

Nächster Gegner Tsitsipas' ist am Sonntag Jannik Sinner, der gegen den Ungarn Marton Fucsovics ein starkes Comeback hinlegte und schließlich 4:6,4:6,6:1,6:2,6:0 siegte. Der 22-jährige Korda bekommt es mit dem Polen Hubert Hurkacz zu tun. Das Aus ereilte den Briten Cameron Norrie, der als Nummer elf gesetzt dem Tschechen Jiri Lehecka trotz zweimaliger Führung mit 7:6(8),3:6,6:3,1:6,4:6 unterlag.

Medwedew, heuer an siebenter Stelle gesetzt, verlor den ersten Satz gegen den US-Amerikaner Korda, die Nummer 29, nach 85 Minuten in einem Tiebreak-Krimi und gab den folgenden nach nur einem Break ab. Im dritten Durchgang schien sich der Russe mit einem Rebreak zum 4:4 und folgender 5:4-Führung zwar noch ins Spiel zurückzuarbeiten, im Tiebreak war dann Korda aber neuerlich der bessere Spieler. Der 22-Jährige steht erstmals im Australien-Achtelfinale.

Für den Sohn von Petr Korda, der die Australian Open 1998 für Tschechien gewonnen hatte, ist es der bisher größte Erfolg der Karriere. "Ein unglaubliches Match", sagte der Jungspund danach. "Ich habe gewusst, was zu tun ist, und habe daran festgehalten, auch als meine Emotionen mit mir Achterbahn gefahren sind", erklärte Korda, der sein Potenzial schon 2018 mit dem Gewinn des Juniorenbewerbs von Melbourne unter Beweis gestellt hatte.

Tsitsipas hatte nur im zweiten Durchgang in der Rod Laver Arena Mühe, konnte da aber einen Satzball abwehren. Damit legte er den Grundstein dafür, dass er im bisherigen Turnierverlauf weiter ohne Satzverlust ist. "Mein Service war außergewöhnlich, ich hatte da ganz wenig Rallyes, was mir sehr viel geholfen hat", resümierte der French-Open-Finalist von 2021. Nach nur 2:06 Stunden war der Sieg eingefahren.

Sinner musste fast eineinhalb Stunden länger kämpfen, zum ersten Mal gelang es ihm bei einem Major nach zwei verlorenen Sätzen noch zurückzuschlagen. Das schaffte er dank weniger unerzwungener Fehler und einer deutlich verbesserten Vorhand. "Die ersten zwei Sätze waren sehr hart für mich, auch weil er da sehr gut gespielt hat. Es war mir klar, dass ich dann etwas ändern musste", sagte Sinner. Dadurch hatte der 21-Jährige im Gegensatz zu den direkten Duellen bei den Australian Open 2020 und in Wimbledon 2021 doch das bessere Ende für sich.

Nun bekommt Sinner, der schon bei allen Major-Turnieren im Viertelfinale war, allerdings noch nie weiter, die nächste Möglichkeit zur Revanche. Gegen Tsitsipas war 2022 in Melbourne im Viertelfinale das Aus gekommen. Der Grieche liegt allerdings im Head-to-Head mit 4:1 voran. Vier Sätze benötigte der Kanadier Felix Auger-Aliassime, um gegen den Argentinier Francisco Cerundolo mit 6:1,3:6,6:1,6:4 seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Noch härter kämpfen musste Hurkacz (10), der den Kanadier Denis Shapovalov (CAN-20) mit 7:6(3),6:4,1:6,4:6,6:3 niederrang. Im letzten Game machte der 25-jährige Ranglisten-Elfte ein 0:40 noch wett.

Koffer packen heißt es für den vierfachen ATP-Turniersieger Norrie, der mit Lehecka quasi einem No-Name unterlag. Der 21-jährige Tscheche ist nur Weltranglisten-71. und hat noch nie ein ATP-Turnier gewinnen können. Ihm gelang die Revanche für das Out gegen Norrie im Auckland-Achtelfinale in der laufenden Saison. Lehecka ist auch im Doppel noch im Bewerb, da trifft er mit dem Slowaken Alex Molcan in der zweiten Runde auf das ÖTV-Duo Alexander Erler/Lucas Miedler.

Bei den Frauen zog die 21-jährige Weltranglisten-Erste Iga Swiatek im Schnelldurchgang gegen die spanische Qualifikantin Cristina Bucsa mit 6:0,6:1 ins Achtelfinale ein. Dort wartet auf die French-Open- und US-Open-Siegerin von 2022 die für Kasachstan startende Wimbledonsiegerin Jelena Rybakina. Ebenfalls ohne Satzverlust schafften Jessica Pegula (USA-3/6:0,6:2 gegen Marta Kostyuk) und Cori Gauff (USA-7/6:3,6:2 gegen Bernarda Pera) den Aufstieg.

Das Turnier zu Ende ist hingegen für die auf Position zehn eingestufte Madison Keys. Die US-Amerikanerin musste sich der Weißrussin Viktoria Asarenka nach starkem Beginn noch mit 6:1,2:6,1:6 geschlagen geben. Die 33-Jährige hat die Australian Open 2012 und 2013 für sich entschieden, aktuell ist sie die Nummer 24 der Welt.

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