Verkehr: Feierlicher Bauabschluss der Koralmbahn
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26 Jahre hat die Bauzeit für die 130 Kilometer lange Koralmbahn zwischen der Steiermark und Kärnten gedauert. Am Donnerstag wurde der Bauabschluss des Megaprojekts gefeiert. Bis zum ersten regulären Zug in einem Jahr steht laut ÖBB nun die Testphase an.
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Für die Eröffnung des Jahrhundertprojektes Koralmbahn ist damit Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Nach den letzten größeren baulichen Handgriffen beginnt mit Ende November die Inbetriebnahmephase inklusive Einschulungen für das Personal. Ein Großaufgebot an Prominenz gab sich am Donnerstag zum feierlichen Bauabschluss ein Stelldichein.
Mit 230 km/h in 45 Minuten von Graz nach KlagenfurtVerkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) sagte am Donnerstag, die neue Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt werde „konkurrenzlos gut und konkurrenzlos schnell“ sein. Künftig soll eine Fahrt zwischen Graz und Klagenfurt 45 Minuten dauern. In den kommenden Monaten sind mehr als 70 Testfahrten geplant, bei denen zum Beispiel Gleise, Stromzufuhr und Lichter überprüft werden. Im ersten Quartal werde der Tunnel mit „dem Rest der ÖBB-Welt“ verknüpft, schilderte Projektleiter Klaus Schneider bei einer Führung im Tunnel. Anschließend sollen Testzüge mit bis zu 250 km/h im Rahmen der „Hochtastfahrten“ über die Gleise düsen. Die planmäßige Höchstgeschwindigkeit soll 230 km/h betragen.
Neuer Wirtschaftsraum durch KoralmbahnZentral sei zudem, das Fahrpersonal sowie Instandhalter einzuschulen. Lokführerinnen und Lokführer üben erst im Simulator, danach an Ort und Stelle. Auch die Rettungskräfte und Feuerwehren aus der Umgebung proben verschiedene Szenarien. „Sicherheit ist unser oberstes Gebot“, so ÖBB-Chef Andreas Matthä, „obwohl wir uns wünschen, dass wir das nie brauchen.“ Vor dem Fahrgastbetrieb ab Mitte Dezember 2025 solle bereits im Oktober der Güterverkehr starten, sagte Projektleiter Schneider.
Durch die Bahnverbindung entstehe ein neuer Wirtschaftsraum, denn „Verkehrsachsen ziehen wirtschaftliches Wachstum nach sich“, sagte die Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig (SPÖ). Kärnten rücke als ehemalige Grenzregion mit der Koralmbahn „in die Mitte Europas“. Die Baltisch-Adriatischen Achse „geht nun durch Österreich und Gott sei Dank nicht drumherum“, sagte der steirische Landesrat für Europa, Werner Amon (ÖVP). „Der Güterverkehr wird sich von der Straße auf die Schiene verlegen“, zeigte sich auch die steirische SPÖ-Umweltlandesrätin Ursula Lackner zuversichtlich.
Die Chronologie der KoralmbahnNach den Schäden an der Westbahnstrecke infolge des Hochwassers Anfang September erklärte ÖBB-Chef Matthä, dass die Gefahr von ähnlichen Schäden im Koralmtunnel selbst gering sei – durch das Dachprofil könne Wasser gut abrinnen. Auf Kärntner Seite gebe es auf der Koralmbahn allerdings zwei Lärmschutztunnel, die ähnlich jenen im Tullnerfeld seien. „Wir simulieren mit einem neuen Tool die Hochwasserausbreitung rund um unsere Bahnstrecken“, sagte Matthä gegenüber der APA über die ÖBB-Risikoanalyse in Kooperation mit der ASFINAG.
Die ersten Arbeiten an der Strecke der Koralmbahn starteten vor 26 Jahren, ab 2008 wurde am 33 Kilometer langen Koralmtunnel gebaut. Die Strecke von Graz nach Klagenfurt ist insgesamt 130 Kilometer lang, davon verlaufen in Summe rund 50 Kilometer in Tunnels. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich laut ÖBB-Angaben auf rund 6,1 Milliarden Euro. Teilstücke der neuen Koralmbahn werden bereits vom Regionalverkehr bedient, sowohl auf steirischer als auch seit Dezember 2023 auf Kärntner Seite.