Wegen Regenbogen-Trikots: Behrens sorgt für Eklat - und bittet um ...

4 Stunden vor

Kevin Behrens rückt beim VfL Wolfsburg in den Blickpunkt. Nicht mit Toren, sondern mit homophoben Äußerungen. Der Klub bezieht Stellung, der Stürmer bittet um Entschuldigung.

Kevin Behrens - Figure 1
Foto Kicker

Fehltritt: Wolfsburgs Kevin Behrens leistete sich einen verbalen fehltritt und bittet um Entschuldigung. IMAGO/regios24

Kevin Behrens spielt beim VfL Wolfsburg sportlich in dieser Saison bislang eher eine untergeordnete Rolle. In drei von sechs Partien kam er als Joker ins Spiel, dreimal, so auch zuletzt beim 3:1-Sieg beim VfL Bochum, saß er 90 Minuten auf der Bank. Trotzdem steht der Stürmer an diesem Mittwoch im Blickpunkt.

Die Sport Bild berichtet von einem Vorfall aus dem September, den der Klub bestätigt. Behrens weigerte sich demnach bei einer internen Signierstunde, Sondertrikots, auf denen das VW-Logo sowie Rückennummer und Spielname in Regenbogen-Farben gehalten sind, zu unterschreiben. Zudem habe der 33-Jährige homophobe Äußerungen getätigt, die bei VfL-Mitarbeitern für Entsetzen gesorgt hätten.

Der VfL Wolfsburg gibt dazu folgendes Statement raus: "Während eines internen Termins gab es Äußerungen, die nicht im Einklang mit der Haltung des VfL Wolfsburg stehen. Der Vorfall wurde intern unverzüglich aufgearbeitet. Der VfL Wolfsburg betont, dass er sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Der Klub und seine Angestellten stehen für Vielfalt und Toleranz, grundsätzliche Werte wie Respekt, Aufrichtigkeit und Offenheit sind seit jeher fest in der Vereins-Philosophie verankert."

Meine spontanen Äußerungen waren absolut nicht in Ordnung. Dafür möchte ich mich entschuldigen.

VfL-Stürmer Kevin Behrens gegenüber der Sport Bild

Und auch Behrens, der laut der Sport Bild den Satz "So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht" gesagt haben soll, hat sich mittlerweile geäußert: "Meine spontanen Äußerungen waren absolut nicht in Ordnung. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das Thema wurde intern klar besprochen und ich bitte um Verständnis, dass ich mich dazu nicht weiter äußern möchte."

Behrens hat die Regenbogen-Trikots noch bei der Veranstaltung signiert

Inwiefern der Fußballer von seinem Arbeitgeber sanktioniert wurde, ist nicht bekannt, sportliche Konsequenzen hatte der Vorfall bislang jedenfalls nicht, von einer Suspendierung des Stürmers ist nichts bekannt. Nach kicker-Informationen hat Behrens die besagten Trikots auch noch bei der Veranstaltung signiert.

Auch Brekalo und Nmecha waren schon negativ aufgefallen

Für den VfL, bei dem alle Spielführer des Klubs mit einer Regenbogenbinde auflaufen, ist es nicht der erste Vorfall in dieser Richtung. 2018 war Josip Brekalo negativ aufgefallen, als er ablehnende Beiträge zu dieser Klub-Entscheidung gelikt hatte. Der Kroate sagte anschließend, dass die Likes einem technischen Defekt seines Mobiltelefons geschuldet waren, und erklärte: "Ich würde solche negativen Kommentare nie liken, weil ich alle Menschen und ihre Art zu leben respektiere. Trotzdem muss ich aber auch sagen, dass ich nicht vollständig hinter dieser Aktion stehen kann, denn es widerspricht meiner christlichen Überzeugung. Ich bin sehr religiös erzogen worden. Wenn jemand eine andere Art zu leben bevorzugt, dann ist das okay für mich, weil das seine Sache ist. Aber ein spezielles Symbol für die Einstellung anderer Leute muss und möchte ich nicht tragen."

In die Negativschlagzeilen geriet anschließend auch Felix Nmecha mit transfeindlichen Posts im Internet. Der Spieler erklärte: "Ich bereue es, das gepostet zu haben." Zugleich bekräftigte der Mittelfeldmann, der 2023 zu Borussia Dortmund wechselte: "Ich stütze mein Leben und meinen Glauben auf die Bibel. Wenn du also wissen willst, was ich glaube, dann können wir in der Bibel nachschauen, denn sie ist die Grundlage für die Wahrheit."

Ein Spieler weigerte sich, das Trikot zu tragen

Nach kicker-Informationen gab es in den vergangenen Jahren einen weiteren Spieler, der mittlerweile im Ausland aktiv ist, der sich geweigert haben soll, am Aktionsspieltag ein Trikot mit Regenbogenfarben zu tragen. Nun der Fall Behrens, der einmal mehr zeigt, wie notwendig die Aktionen des Klubs sind, um dauerhaft auf Vielfalts-Themen aufmerksam zu machen.

Thomas Hiete

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