ESC-Vorfall: Schlager-Ikone von Schöneberger überrumpelt - Jetzt ...

15 Mai 2023
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Erstellt: 15.05.2023, 13:11 Uhr

Von: Armin T. Linder

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Eine Szene beim ESC-Vorentscheid sorgte für große Empörung: Barbara Schöneberger zerrte eine Schlager-Ikone ins Scheinwerferlicht. Jetzt äußert diese sich selbst.

Update vom 13. Mai: Viele Twitter-User waren entsetzt (siehe Ursprungsartikel): Beim deutschen ESC-Vorentscheid überraschte Moderatorin Barbara Schöneberger im Publikum Katja Ebstein. Ihr Team hatte die Schlager-Ikone im Publikum entdeckt, wo sie privat weilte. Doch es gab kein Entrinnen! Schöneberger interviewte sie - und es wirkte, als sei das Ebstein ziemlich gegen den Strich gegangen.

Jetzt, vor dem Eurovision Song Contest, äußerte sich die inzwischen 78-jährige Sängerin gegenüber dem Berliner Kurier zu dem Vorfall beim ESC-Vorentscheid. Und bestätigt, dass sie vorab nicht eingeweiht war. „Es war nicht abgesprochen“, so Ebstein, „sie hat mich gesehen und ... Aber das war gar nicht unangenehm.“

Katja Ebstein ESC Vorentscheid

Barbara Schöneberger erklärt, dass Katja Ebstein (hier von uns umkreist) im Publikum gesichtet wurde. © Screenshot: ARD

Ebstein beschwichtigt: So schlimm wie viele Zuschauer - die Twitter-Reaktionen sprachen Bände - und auch Medien die Szenen wahrgenommen haben, hat sie es überhaupt nicht empfunden. „Vollkommen übertrieben“, so ihr Urteil. „Ich wollte sehr privat sein, aber dann war mir das wurscht. Ich kenne ja den Laden. Für eine Moderatorin ist das gut. Dann ist man doch nicht sauer oder zickig. Das wurde alles künstlich aufgeblasen.“ Dann wäre die Sache ja kurz vorm Eurovision Song Contest auch abgehakt - hier geht‘s zur ESC-Startreihenfolge 2023, und natürlich berichten wir im Live-Ticker.

TV-Auftritt wider Willen: Schlager-Ikone privat bei ESC-Show, doch Schöneberger zerrt sie vor die Kamera

Update vom 6. März: Der für den ESC in Deutschland zuständige NDR hat inzwischen zum Thema Stellung bezogen.

Unser Ursprungsartikel vom 4. März: Köln - An musikalischer Vielfalt mangelte es nicht am Freitag (3.3.) beim deutschen ESC-Vorentscheid, an Humor auch nicht: Schließlich moderierte Barbara Schöneberger, die einmal mehr bevorzugt Witze über sich selbst riss. Und der zwischenzeitlich ein Gast „abhandenkam“. Doch es gab auch einen emotionalen Moment - mit einer Schlager-Ikone, die im Publikum erspäht wurde. Die Rede ist von Katja Ebstein, der erfolgreichsten deutschen Teilnehmerin beim Eurovision Song Contest (der damals natürlich noch anders hieß) der Geschichte und mittlerweile 77 Jahre alt.

ESC-Vorentscheid: Barbara Schöneberger „entdeckt“ Schlager-Legende Katja Ebstein im Publikum

Die Schlachtrufe für den siebten Kandidaten Ikke Hüftgold sind kaum verstummt, als Moderatorin Schöneberger ansetzt: „Während Ikke sich da vorne sozusagen den Wolf performt hat, hatte ich die Gelegenheit, ein bisschen meine Blicke durchs Publikum schweifen zu lassen. Und da habe ich sie entdeckt: die Frau, die eigentlich für Deutschland mehr für den ESC getan hat als alle anderen. Meine Damen und Herren, Sie werden es nicht glauben, aber heute Abend ist hier im Publikum bei uns: Katja Ebstein.“

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ESC-Vorentscheid: Katja Ebstein will gar nicht mit Barbara Schöneberger sprechen

Die Kamera zeigt die Schlager-Ikone in Großaufnahme, ihr Gesicht leicht hinter der Hand versteckt, als sei es ihr total unangenehm und als wolle sie die Aufmerksamkeit gar nicht. Schöneberger macht sich auf den Weg zu ihr. „Da sitzt sie!“ Ebstein flüstert ihrer Sitznachbarin noch etwas ins Ohr, schüttelt immerzu den Kopf. Schöneberger schickt Ebsteins andere Nebensitzer aus der Reihe, um selbst neben Ebstein Platz zu nehmen. Nach einem Knuddeln meint die 77-Jährige: „Eigentlich wollte ich mich verkriechen.“

ESC Vorentscheid Katja Ebstein

Katja Ebstein talkt mit Barbara Schöneberger, scheint aber merklich keine Lust darauf zu haben. © Screenshot: ARDESC-Vorentscheid: Zuschauer entsetzt wegen Katja-Ebstein-Szene

ESC-Legende Ebstein bekommt Applaus, Standing Ovations und nette Worte von Schöneberger. Sie wollte den Vorentscheid „einmal miterleben“, erklärt Ebstein. Und ihr scheint es immer noch unangenehm zu sein, dass die Kamera auf sie gerichtet ist. Dass die arme Frau womöglich überrumpelt wurde, schmeckt auch den Twitter-Nutzern nicht. „Katja Ebstein wollte nicht erkannt UND auf die Bühne gezogen werden. Glaube ich“, schreibt einer. „Merkt die Schöneberger nicht, dass Katja Ebstein BEWUSST unangekündigt im Publikum ist und KEINEN BOCK auf das Rampenlicht heute Abend hat. Chapeau, dass sie es professionell aussitzt“ ein anderer. Das sind nur zwei der entsetzten Reaktionen. Weitere stapeln sich bei Twitter:

„Die arme Frau Ebstein.“„Arme Katja Ebstein. Sitzt dort hinten und will nur die Show sehen und nicht über Scheiße labern. Barbara aber so: Mir egal, wenn ich sie in Verlegenheit bringe.“„Ganz ehrlich, Katja Ebstein hättet ihr aber gern weiter inkognito und als normale Zuschauerin im Publikum sitzen lassen sollen. So was nennt man Respekt vor dem Privatleben! Man sah ihr richtig an, wie peinlich ihr das war!“„Ob Katja Ebstein jetzt eine einstweilige Verfügung gegen Barbara Schöneberger beantragt?“„Katja Ebstein schien das Ganze etwas peinlich zu sein oder?“„Die arme Katja Ebstein wollte doch einfach nur in Ruhe den deutschen Vorentscheid im Studio miterleben.“„Junge, wann rafft die eigentlich, dass Katja Ebstein da jetzt irgendwie gar kein Bock hat.“„Mitleid für Katja Ebstein, die offensichtlich unabgesprochen die Show retten muss.“„Barbara ohne Feingefühl und Katja Ebstein in den Mittelpunkt zwingen ... ich würde sie umbringen.“„Katja Ebstein wollte nur nen netten Abend haben. Uff.“„Katja Ebstein tut mir gerade echt leid. Lass‘ sie doch einfach in Ruhe, Barbara.“„Frau Ebstein wollte anonym bleiben. Vielen Dank, Frau Schöneberger.“ESC-Vorentscheid: War Katja Ebstein etwa doch eingeweiht?

Schöneberger kommt auf Ebsteins Hit „Wunder gibt es immer wieder“ zu sprechen und meint Richtung Publikum: „Sollen wir singen zusammen? Ich hätte was vorbereitet.“ Zu dem Zeitpunkt sind dann doch Zweifel angebracht, ob Ebstein wirklich überrascht wurde. Oder nicht vielmehr ein wenig kokettiert hat und eingeweiht war, dass sie ins TV gezerrt wird. Denn ihren alten Gassenhauer hat die Regie schließlich abrufbereit parat. Und nachdem sie erst mal das Publikum singen lässt, stimmt Ebstein doch noch mit ein. Doch große Lust auf das alles scheint sie weiterhin nicht zu haben. „Wie selbst Katja Ebstein keinen Bock auf Babsi hat, obwohl sie ja bestimmt eingeweiht in den Part war“, unkt dann auch ein Zuschauer. Überrumpelt oder nicht? Da gehen die Meinungen auseinander.

Ebstein spricht dann noch über ihre große Zeit beim ESC ab 1970 und die Folgen im Scheinwerferlicht. „Das war ein Startschuss. Ich wusste ja nicht, ob ich dabei bleibe.“ Was sie sonst gemacht hätte, will Schöneberger wissen? „Naja, ich kann ins Soziale gehen, ich kann viele Dinge tun.“ Doch sie wurde zur Schlager- und ESC-Legende. „Ich bin überrascht, wie gut die sind. Da sind richtig Knaller dabei“, staunt Ebstein über die Vorentscheid-Kandidaten. Und dann darf sie endlich wieder die private Katja Ebstein sein. Zu dem Zeitpunkt sind die Gewinner übrigens noch nicht mal aufgetreten: Wie Ebstein wohl Lord Of The Lost fand, die Deutschland in Liverpool vertreten? (lin)

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