Katarina Witt war "geschockt" von ihrer Stasi-Akte

3 Stunden vor

Katarina Witt Sie war "geschockt" von ihrer Stasi-Akte

Katharina Witt - Figure 1
Foto BUNTE.de

04.10.2024, 04. Oktober 2024 um 06:27 Uhr

Bereits in der DDR war Katarina Witt eine gefeierte Sportlerin. Anfangs konnte sie nicht nachvollziehen, dass die Stasi sie überwachte.

Katarina Witt (58) zählt zu den erfolgreichsten Sportlerinnen des Landes. Dabei startete und beendete sie ihre Karriere in der DDR. Nach der Wiedervereinigung wollte Kati es noch einmal wissen und trat 1994 bei den Olympischen Spielen an, wo sie den 7. Platz belegte. Obwohl sie bereits zu DDR-Zeiten eine gefeierte Athletin war, führte die Stasi eine umfangreiche Akte über sie.

In dieser wurde sie "Flop" genannt. Kati erzählte jüngst, dass es sich wohl um einen Tippfehler handeln könnte, da eine Eiskunstlauffigur "Flip" heißt. In einem neuen Interview mit "bild.de" blickt die Eisprinzessin erneut auf ihr Leben hinter der Mauer zurück.

Kati Witt über DDR: "Ich durfte das leben, wovon die meisten Bürger der DDR nur träumen konnten"

"Natürlich war ich geschockt", so Kati über den Moment, als sie von ihrer gut 3000 Seiten dicken Stasi-Akte erfuhr. Weiter heißt es: "Ich war enttäuscht darüber, dass sie mir scheinbar nicht vertraut haben. Ich bin ja von jeder Auslandsreise nach Hause gekommen." Sie stand voll und ganz hinter der DDR: "Ich war der festen Überzeugung, dass ich im richtigen Land lebe."

Durch ihre sportlichen Erfolge hatte sie gewisse Freiheiten, die dem Großteil der DDR-Bürger nicht verwehrt wurden. So durfte sie wegen Wettkämpfen etwa ins Ausland reisen. "Ich durfte das leben, wovon die meisten Bürger der DDR nur träumen konnten. Ich durfte reisen und die Welt kennenlernen. Ich konnte mir modische Klamotten kaufen", erinnert sie sich.

Kati Witt wäre sich wie eine "Verräterin" vorgekommen

Kati Witt betont allerdings, dass sie niemals in Versuchung kam, im Westen zu bleiben. Sie wäre sich wie eine "Verräterin" vorgekommen. Auch gegenüber "all den Menschen gegenüber in der DDR, die meinen Erfolg mitgetragen und mitfinanziert haben". 

Der Mauerfall kam für sie genau zum richtigen Zeitpunkt. Kati Witt war 1989 23 Jahre alt und hatte ihre Karriere als Leistungssportlerin beendet. Sie fing erneut mit dem Sport an, ging sogar nach Amerika. Dennoch schwang damals etwas Kummer über das Ende der DDR mit. "Bei aller Freude über die Wiedervereinigung mussten wir damit klarkommen, dass wir unser Land verloren hatten. Plötzlich ist deine Nationalhymne weg, der Name deines Geburtslandes, deine Musik. Damit muss man erst einmal zurechtkommen."

Das ZDF hat einen Spielfilm über das Leben von Katarina Witt produziert. "Kati – eine Kür, die bleibt" lief am 3. Oktober um 20.15 Uhr im Zweiten und kann in der Mediathek gestreamt werden. Lavinia Nowak (29) spielt die junge Eisprinzessin.

Die Stasi nannte Kati Witt "Flop" – Eisprinzessin nimmt es mit Humor © © Getty Images; Wochit

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