Meteorologe Jörg Kachelmann bezeichnet Wetter-Berichterstatter ...

5 Tage vor

„Als ob 300 Millimeter Regen nur eine kleine Inkonvenienz seien“: Schäumend reagiert Metereologe und Moderator Jörg Kachelmann (hier zu sehen in der MDR-Talkshow „Riverboat“) auf einen Wetterbericht des ORF Niederösterreich. IMAGO/STAR-MEDIA

Kachelmann - Figure 1
Foto DiePresse.com

Gefährliche Verharmlosung wirft der Schweizer Moderator der Wetterberichterstattung des ORF Niederösterreich vor. Dessen Direktor findet das absurd.

Auf den Wetterbericht in „Niederösterreich Heute“ von Donnerstagabend hat der bekannte Schweizer Moderator, Metereologe und Autor Jörg Kachelmann mit einem empörten Tweet reagiert. Darin bezeichnet er die Verantwortlichen der Berichterstattung als „VerbrecherInnen“, „die so tun, als ob 300 Millimeter Regen nur eine kleine Inkonvenienz seien, kein Wort von den Auswirkungen und ein kleiner Schmäh dazu, ist ja bald vorbei.“ Und setzt noch hinzu: „Wenn Menschen in NÖ sterben, hat sie auch das @orf auf dem Gewissen.“

Moderator Clemens Krautzer hatte nach einem „Brrr ... ganz schön kalt“ gemeldet, dass in Teilen Niederösterreichs insgesamt 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten seien und das gelassen mit den Worten kommentiert: „Das ist ordentlich viel.“

„Der erhobene Vorwurf ist so jenseitig, dass er sich von selbst ad absurdum führt“, sagte ORF-NÖ-Direktor Alexander Hofer dazu gegenüber der APA. „Die bedrohliche Wettersituation in Niederösterreich und im Rest des Landes ist seit Tagen in allen Medien des ORF NÖ Thema und wurde abseits des Wetterberichts auch gestern in der Sendung ‚Niederösterreich heute‘ - u.a. mit einem Liveeinstieg aus Zöbing, wo sich die Feuerwehr auf Schlimmes einstellt und einem Bericht zur wetterbedingten Absage des Wachau-Marathons thematisiert.“

Bekannt für unverblümten Redestil

Kachelmann ist für seine unverblümte und heftige Ausdrucksweise in sozialen Medien bekannt. Der Schweizer war in den 1990er-Jahren zum populären TV-Moderator im deutschen Fernsehen avanciert, außerdem betrieb er schon damals sein erstes Wetterdienst-Unternehmen. Ein Vergewaltigungsvorwurf 2010 endete sechs Jahre später mit Freispruch (die Klägerin habe Kachelmann „vorsätzlich und wahrheitswidrig beschuldigt“, so das Gericht), führte aber zeit- und teilweise zu seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit. Heute betreibt Kachelmann außer seiner Moderatorentätigkeit unter anderem einen eigenen meteorologischen YouTube-Kanal sowie eine Wetter-Plattform im Internet und ist als freier Wetter-Berater tätig. (red./Apa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:
Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche