UBS zu Man United und Juve: Eine Aktie ist ein Kauf, die andere ...
Fussballaktien
UBS zu Man United und Juve: Eine Aktie ist ein Kauf, die andere sogar ein VerkaufSportlich läuft es für Juventus Turin momentan um einiges besser als für Manchester United. Wenn es um die Aktien der beiden Spitzen-Vereine geht, hat die UBS allerdings eine klare Meinung.
18.12.2024 16:00
Von Lorenz Burkhalter
Das Stadion Old Trafford in Manchester.
Quelle: PixabayObwohl Manchester United das Stadtduell gegen Manchester City am vergangenen Sonntag für sich entscheiden konnte, findet sich der Verein nach 16 Spieltagen in der unteren Tabellenhälfte. Besser läuft es für Juventus in der italienischen «Serie A». Trotz mehreren Niederlagen in Folge sind sie immerhin noch auf Rang sechs. Und auch in der Champions League liegt für die Italiener immer noch einiges drin.
Für die UBS ist dennoch die Aktie von Manchester United allererste Wahl. Die Grossbank nimmt die Erstabdeckung des Traditionsvereins mit «Buy» und einem 12-Monats-Kursziel von 23 Dollar für den in New York gehandelten Titel auf. Das liegt weit über den zuletzt bezahlten Kursen von 18,22 Dollar.
Der UBS-Analyst räumt zwar ein, dass Manchester United nie mehr an die glorreichen Tage der frühen Neunzehnneunzigerjahre anknüpfen konnte. Allerdings verfüge der Verein über eine Ertragsbasis, wie sie kaum ein anderes Team in der englischen «Premier League» kennt. Seines Erachtens könnten sich die firmeneigenen Umsatzvorgaben für 2025 von 650 bis 670 Millionen britischer Pfund als zu tief erweisen. Der Analyst selber geht von einem Jahresumsatz von 672 Millionen Pfund aus. Unter dem neuen Management hält er sogar einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Pfund für möglich, sollte Manchester United ein grösseres Stadion in Auftrag geben.
Wohlwollende Worte findet man bei der UBS auch für Juventus – wenn auch vor allem für die sportliche Leistung der Turiner. Der zuständige Analyst schliesst nicht aus, dass der italienische Traditionsverein künftig in Europa wieder weit vorne mitspielt. Etwas Sorgen bereitet ihm hingegen die angeschlagene Bilanz. Er glaubt, dass Juventus in diesem Zusammenhang nicht um eine Kapitalerhöhung herumkommt. Auch die Ertragsbasis des Vereins scheint ihn nicht gerade zu überzeugen. Deshalb nimmt er die Erstabdeckung der Juventus-Aktie mit «Sell» auf. Mit 2,90 Euro liegt das 12-Monats-Kursziel nur unwesentlich unter den zuletzt bezahlten 3,11 Euro.
Mit Fussballaktien lasse sich auf Dauer kein Geld verdienen, wie aus Börsenkreisen verlautet. Und tatsächlich ist die Kursentwicklung solcher Aktien nicht zuletzt vom sportlichen Erfolg des jeweiligen Vereins abhängig – ein völlig unberechenbarer Faktor. Es kommt denn auch nicht von ungefähr, dass sich vor allem wohlhabende Privatpersonen oder Familien auf diesem Feld tummeln. Schliesslich ist die Beteiligung an einem bekannten Fussballverein so etwas wie eine Trophäe. Egal ob für die UBS ein Kauf oder ein Verkauf: Für eingefleischte Fans eignen sich die Aktien von Man United und Juve zumindest als «Liebhaber-Objekt». Der finanzielle Aspekt rückt da weit in den Hintergrund.