Trump attackiert Harris und Biden: „Ihre Rhetorik führt dazu, dass auf ...

2 Tage vor
Joe Biden

Der 78-jährige US-Präsidentschaftsbewerber hätte sein Golf-Match am liebsten zu Ende gespielt, sagte der Republikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung. Politisch brisanter die Aussagen, die er im Interview mit „Fox News“ tätigt: Trump gibt Konkurrentin Kamala Harris Mitschuld an gewaltsamen Angriffen auf ihn.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich zu dem versuchten Attentat auf ihn auf seinem Golfplatz in Florida geäußert. „Plötzlich hörten wir Schüsse in der Luft. Ich schätze, es waren wahrscheinlich vier oder fünf“, sagte Trump bei einer Online-Veranstaltung des Kurznachrichtendienstes X am Montag. „Der Secret Service wusste sofort, dass es Kugeln waren, und sie packten mich. (...) Wir stiegen in die Golfcarts und fuhren ziemlich, ziemlich schnell weg.“

Der Secret Sercive habe einen „fantastischen Job“ gemacht. „Wir brauchen mehr Leute in meinem Sicherheitsteam“, forderte er. Trump hätte eigenen Worten zufolge am liebsten noch das Golf-Match gegen seine Kontrahenten zu Ende gespielt. „Am liebsten hätte ich den letzten Putt versenkt, aber wir haben beschlossen, dass wir hier verschwinden müssen“, sagte der 78-Jährige laut Berichten bei einem Gespräch auf der Plattform X Spaces.

Politisch relevanter sind Trumps Aussagen gegenüber dem Sender „Fox News“. In einem Interview dort gibt Trump der Rhetorik von Präsident Joe Biden und seiner Konkurrentin im Wahlkampf um dessen Nachfolge, Kamala Harris, Schuld für den neuerlichen Angriff auf ihn. „Der mutmaßliche Attentäter hat die Rhetorik von Biden und Harris geglaubt und danach gehandelt“, sagte Trump in dem Montagmorgen (Dienstagabend in Österreich) veröffentlichten Interview. „Ihre Rhetorik führt dazu, dass auf mich geschossen wird, obwohl ich derjenige bin, der das Land retten wird, und sie diejenigen sind, die das Land zerstören - sowohl von innen als auch von außen.“

Festnahme auf der Autobahn

Trump spielte gerade mit Freunden Golf in seinem Club in West Palm Beach im US-Staat Florida, als ein Personenschützer des Secret Service einen Gewehrlauf aus dem mit Büschen umpflanzten Zaun des Golfplatzes ragen sah. Daraufhin eröffneten Beamte nach Polizeiangaben zügig das Feuer. Der nur wenige hundert Meter von Trump entfernte Verdächtige gab demnach keinen Schuss ab. Er flüchtete in einem Auto und wurde kurze Zeit später auf einer Autobahn in der Nähe festgenommen.

Zunächst sei alles sehr friedlich gewesen, schilderte Trump bei dem X-Wahlkampfevent seine Wahrnehmung. „Plötzlich hörten wir Schüsse, die in die Luft geschossen wurden.“ Der Secret Service habe sofort gewusst, dass es Kugeln gewesen seien. „Es stand außer Frage, dass wir den Golf-Kurs verlassen würden.“ Eine Zeugin habe das Auto des Verdächtigen fotografiert, auch dadurch habe der Wagen lokalisiert werden können. „Die Zivilistin hat phänomenale Arbeit geleistet“, sagte Trump, der auch den Secret Service lobte - sie hätten den Mann hinter Gitter gebracht. „Hoffentlich wird er dort für eine lange Zeit bleiben. Eine gefährliche Person, eine sehr, sehr gefährliche Person.“

Anruf von Joe Biden

Trump spielt am Wochenende häufiger Golf in einem seiner Clubs. Am Sonntagnachmittag spielte der frühere US-Präsident, der im November zum zweiten Mal für die Republikaner ins Weiße Haus einziehen will, mit dem Immobilieninvestor und Parteispender Steve Witkoff. Nach Angaben des US-Präsidialamtes telefonierte US-Präsident Joe Biden mit Trump und drückte seine Erleichterung über dessen Sicherheit aus. Trump bezeichnete das Gespräch in einer Stellungnahme als „sehr netten Anruf“.

Der Vorfall wirft die Frage auf, wie ein bewaffneter Mann so nahe an den Ex-Präsidenten herankommen konnte, nur zwei Monate nachdem Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania, am 13. Juli bei einem Attentat am Ohr getroffen worden war. Der Vorfall führte zu Kritik am Secret Service, dessen Chefin in der Folge zurücktrat. Interims-Chef Ronald Rowe erklärte nun, zahlreiche seitdem getroffene Maßnahmen hätten dazu beigetragen, dass die Beamten in Florida schnell reagierten. (APA/dpa/Red.)

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