G20-Gipfel in Rio de Janeiro: Gruppenfoto ohne Biden und Trudeau ...
Gruppenfoto aus Rio de Janeiro: Für Schlagzeilen sorgt, wer nicht dabei war
Foto:Stefan Rousseau / REUTERS
Für ein Dreierfoto reichte es: Joe Biden, Justin Trudeau und Giorgia Meloni
Foto: Andre Borges / EPADas Weiße Haus betonte im Anschluss, dass Biden aufgrund »logistischer Gründe« nicht auf dem Foto sei. Dieses sei aufgenommen worden, bevor alle Staats- und Regierungschefs da gewesen seien. Es sei Biden nicht darum gegangen, ein gemeinsames Foto mit Lawrow zu vermeiden, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter.
Biden und Trudeau seien nach einem bilateralen Gespräch zum vereinbarten Zeitpunkt und verabredeten Treffpunkt für das Foto erschienen, hieß es. Als sie dort angekommen seien, waren die anderen allerdings schon fertig.
Das letzte traditionelle Familienfoto bei einem G20-Gipfel war 2021 in Rom aufgenommen worden. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gab es keins mehr, weil die Staats- und Regierungschefs westlicher Staaten sich nicht gemeinsam mit Vertretern Russlands fotografieren lassen wollten.
Im Zuge des Gruppenfotos von Rio kam es zu einem Handschlag von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit dem russischen Außenminister Lawrow. Wobei es den Anschein hatte, dass Macron eigentlich dem Teilnehmer neben Lawrow – Nigerias Präsidenten Bola Tinubu – die Hand schütteln wollte.
Gruppenfoto der Gipfelteilnehmerinnen und -teilnehmer
Foto:Sean Kilpatrick / AP
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war nicht nach Rio de Janeiro eingeladen worden, weil Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva den Krieg in der Ukraine bei dem Gipfeltreffen nicht zur Sprache bringen wollte.
Beim Treffen 2022 auf Bali gab es als Ersatz für das »Familienfoto« ein Bild der Staats- und Regierungschefs bei einem Spaziergang durch einen Mangrovenwald. Da war Russlands Außenminister Lawrow allerdings vorzeitig abgereist.
Beim G20-Gipfel im vergangenen Jahr in Indien besuchten die Staats- und Regierungschefs gemeinsam den Ort, an dem der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi 1948 kurz nach seiner Ermordung eingeäschert wurde. Auch diese Gedenkzeremonie diente als inoffizieller Ersatz für das traditionelle Familienfoto. Ob es in Rio noch ein offizielles Familienfoto geben würde, ist bisher unklar.
G20-Staaten einigen sich überraschend auf AbschlusserklärungIn Rio ging es neben dem Fototermin natürlich auch um Inhaltliches. Die G20-Staaten einigten sich am ersten Tag ihres Gipfeltreffens überraschend auf eine gemeinsame Abschlusserklärung (hier können Sie diese im Original lesen). Dabei gelang es dem Gastgeber Brasilien, die wichtigsten Punkte seiner G20-Präsidentschaft in dem Dokument unterzubringen: den Kampf gegen Hunger und Klimaerwärmung sowie eine Reform der internationalen Organisationen. Zwischenzeitlich war davon ausgegangen worden, dass Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei einzelnen Punkten nicht zustimmt.
Die G20-Staaten wollen sich künftig für eine wirksame Besteuerung der Superreichen einsetzen. Außerdem bekräftigten sie das international vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
An Tag zwei des Gipfeltreffens will sich Bundeskanzler Olaf Scholz erneut mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beraten. Dabei soll es unter anderem um das Thema Waffenlieferungen an Russland gehen. Außerdem will Scholz den Einsatz nordkoreanischer Truppen thematisieren.