Jeffrey Epstein bot 14-Jähriger Geld für Sex – Dokumente ...

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Kriminalität Sexualverbrechen

Epstein bot 14-Jähriger Geld für Sex – Dokumente offenbaren Abgründe des Skandals

Stand: 02.07.2024 | Lesedauer: 3 Minuten

Jeffrey Epstein - Figure 1
Foto DIE WELT

Jeffrey Epstein starb 2019

Quelle: AP

Nun veröffentlichte Dokumente geben neue Einblicke in den Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein. Der US-Millionär soll eine 14-Jährige, die ihn über ihr Alter anlog, für sexuelle Handlungen bezahlt haben. Mit einem Deal entging Epstein damals einer längeren Haftstrafe.

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Im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein enthalten neu veröffentlichte Gerichtsdokumente detaillierte Aussagen zu Sexualverbrechen durch den berüchtigten US-Sexualverbrecher und Ex-Multimillionär. Die Papiere stammen von Befragungen in Florida aus dem Jahr 2006, wo dem mittlerweile toten Epstein viele Jahre vor dem weltweiten Skandal 2019 schon einmal der Prozess gemacht werden sollte.

Die Dokumente enthalten die Aussagen mehrerer Teenager, die erzählen, wie sie Epstein für mehrere Hundert Dollar in dessen Anwesen zuerst massierten und dann sexuell missbraucht und vergewaltigt worden seien. Der Geschäftsmann und Vertrauter zahlreicher einflussreicher Promis war 2008 aber einen Deal mit der Staatsanwaltschaft in Florida eingegangen und hatte sich schuldig für einige Verbrechen bekannt.

Jeffrey Epstein - Figure 2
Foto DIE WELT

Wie aus dem Dokument hervorgeht, enthalte es „keine neuen Informationen, die den Strafverfolgungsbehörden oder der Staatsanwaltschaft nicht bereits bekannt gewesen sind“. Die Aufzeichnung aber zeige, dass „Epstein Kinder benutzt hat, um neue Opfer zu finden“. Manche der Kinder hätten wohl bereits gewusst, „mit welcher Art von Menschen sie in Kontakt kommen könnten“.

Jeffrey Epstein 2008 vor Gericht in West Palm Beach

Quelle: dpa/Uma Sanghvi

Verstörende Details

Die Staatsanwaltschaft in New York warf Epstein bei der Anklage vor etwa fünf Jahren vor, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift. Dabei soll er Minderjährige auch anderen Männern zugeführt haben.

Diese Vorwürfe stützen auch die nun veröffentlichten Dokumente. Wie aus dem Dokument hervorgeht, besuchte eines der Mädchen im Jahr 2005 wohl die neunte Klasse. Sie lernte die Cousine ihres damaligen Dates kennen. Diese habe das Mädchen gefragt, ob sie 200 Dollar verdienen möchte. Sie müsse dafür ihrem Freund Jeffrey eine 40-minütige Massage geben. Die Neuntklässlerin soll von einem Jugendlichen gewarnt worden sein, nicht hinzugehen.

In Epsteins Anwesen sei sie dann von einer Assistentin aufgefordert worden, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Ob es sich bei der „Assistentin“ um Epsteins langjährige Partnerin Ghislaine Maxwell handelte, ist unklar. Alle Namen in dem Dokument sind geschwärzt.

Als Epstein das Mädchen fragte, wie alt sie sei, habe sie 18 gesagt. Während der Massage habe Epstein dem Mädchen dann zusätzliche 100 Dollar versprochen: Während sie ihm die Brust massieren sollte, habe er einen Vibrator an ihr benutzt. Auch habe er vor dem Mädchen masturbiert.

In der Schule „ging das Gerücht um, sie hätte mit einem Mann aus Palm Beach geschlafen“, heißt es in dem Dokument weiter. Das Mädchen habe auch das Gerücht vernommen, sie sei eine Prostituierte.

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Es kam nie zu einem Bundesverfahren wegen der Missbrauchsanschuldigungen. Epstein saß lediglich eine Gefängnisstrafe von 13 Monaten ab. Diese Einigung wurde vor allem nach seiner erneuten Festnahme und der New Yorker Anklage 2019 als skandalös eingestuft. Der Deal machte Epstein zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite, die selbst mit Verbrechen durchkommt. Die mutmaßlichen Verbrechen erschütterten die USA.

Unterwegs in hohen Kreisen

Rund einen Monat nach seiner Festnahme 2019 wurde Epstein im Alter von 66 Jahren tot in seiner Zelle gefunden. Offiziellen Angaben zufolge nahm er sich das Leben. Der Fall hatte auch deshalb weltweit für Aufsehen gesorgt, weil der Unternehmer bis in die höchsten Kreise vernetzt war. Seine Beziehungen zu Prominenten und sein Tod führten zu zahlreichen Gerüchten und Verschwörungstheorien.

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Epstein zeigte sich gerne öffentlich mit Stars und hatte unter anderem – zumindest zeitweise – Kontakte zu Ex-Präsidenten Donald Trump, Ex-Präsident Bill Clinton und Prinz Andrew aus Großbritannien. Letzterer musste sich wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückziehen.

Die nun veröffentlichten Dokumente waren Gegenstand eines jahrelangen Rechtsstreits und durften erst nach einer Entscheidung von Gouverneur Ron DeSantis aus dem Frühjahr freigegeben werden.

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