Nun doch: Jannik Sinner drohen bis zu zwei Jahre Sperre!
Wien, 28.09.2024, 10:13
news
Die Welt-Anti-Doping-Agentur akzeptiert den Freispruch der Nummer 1 der Tennis-Welt nicht und beantragt eine Sperre des Italieners.
Textquelle: © LAOLA1.at/APA
KommentareKommt es zur Wende in der Doping-Causa rund um Jannik Sinner?
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) legte beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne Berufung gegen den Freispruch des Italieners nach zwei positiven Tests auf das verbotene Steroid Clostebol im März ein.
Die Beurteilung eines unabhängigen Gerichts, dass Sinner keine Schuld und keine Fahrlässigkeit vorzuwerfen sei, sei "nicht korrekt unter den geltenden Regeln", teilt die WADA am Samstag mit. Sie beantrage deshalb "eine Sperre zwischen einem und zwei Jahren".
WADA fordert keine Streichung von ErgebnissenDer Weltranglisten-Erste Sinner wurde im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet. Eine Sperre bekam der 23-Jährige nicht. Die verantwortliche Tennis-Agentur ITIA begründete den Freispruch damit, dass dem zweimaligen Grand-Slam-Turniergewinner kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte.
Diese Feststellung ist nach Ansicht der WADA "nach den geltenden Regeln nicht korrekt". Die WADA fordert eine Sperre; eine zusätzliche Streichung von Ergebnissen neben denen, die bereits vom erstinstanzlichen Gericht veranlasst wurden, verlangt die Behörde aber nicht. Sinner hatte Anfang September die US Open gewonnen.
Sinner hat in einem Statement, das er in den sozialen Netzwerken veröffentlichte, erklärt, dass die Substanz über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Demnach habe der Betreuer ein in Italien rezeptfreies Clostebol-haltiges Spray benutzt, um einen Schnitt an seinem Finger zu behandeln.
ITIA reagiert auf die WADA-EntscheidungDer ITIA zufolge hielten wissenschaftliche Sachverständige Sinners Erklärung für glaubwürdig. Deshalb habe die Tennis-Agentur auch davon abgesehen, Sinner zumindest vorläufig zu suspendieren. Das hatte innerhalb der Tennis-Szene für Unverständnis gesorgt.
Am Samstag reagierte die ITIA auf die WADA-Entscheidung mit einer Erklärung: "Das Verfahren wurde gemäß den Richtlinien des Welt-Anti-Doping-Codes durchgeführt. Die ITIA erkennt jedoch das Recht der WADA an, gegen die Entscheidung des unabhängigen Tribunals Berufung einzulegen, und respektiert es."