TWR Supercat: Jaguar XJS-Restomod ist Dramatik pur

3 Stunden vor

Die Marke Jaguar wie wir sie kennen, ist tot. Die gestrige Vorstellung des neuen Logos und ein Vorgeschmack auf die künftige Ausrichtung sorgten weltweit für reichlich Diskussionsstoff. Freundlich ausgedrückt. Die Briten entern eine neue Ära, lassen den Verbrennungsmotor hinter sich und wollen künftig im Ultra-Luxus-E-Auto-Segment antreten. Sie mögen es eher traditioneller? Dann könnte dieses Gefährt womöglich etwas für Sie sein.

Jaguar - Figure 1
Foto Motor1.com Deutschland

Sagen Sie Hallo zum TWR Supercat, einem spektakulär gezeichneten Jaguar XJS-Restomod mit Kohlefaser-Karosserie, gezeichnet von Khyzyl Saleem. Hinter dem Firmennamen, den viele von Ihnen sicher schon einmal gehört haben, steckt ein Ingenieursunternehmen, das 2020 als separate Einheit des legendären Hauses Tom Walkinshaw Racing gegründet wurde. 

Die Herrschaften sind nicht zwangsläufig auf Jaguar oder Restomods festgelegt, dennoch hat man sich als erstes Projekt die Auffrischung des noblen Grand Tourers der Katze ausgesucht. Der Supercat ist nahezu 10 Prozent leichter als das Original aus den 70ern/80ern/90ern und bringt es nun auch dank der überschwänglich geformten Carbon-Karosserie auf 1.605 Kilogramm. Aus Carbon sind auf Wunsch auch die Bremsen.

Bildergalerie: TWR Supercat

Die extrem kantigen Radhäuser, die aggressiven Aero-Elemente an Front und Heck, die Haube - egal wo man hinschaut, optisch ist hier jede Menge los. Unter anderem ist auch eine seitlich austretende Auspuffanlage los, die TWR dem Auto aber nicht nur für den Showeffekt montiert. So gewinnt man auch Platz für den flacheren Unterboden und den großen Heckdiffusor. Das Auto ist zudem breiter als der ursprüngliche XJS und es steht auf wesentlich größeren Rädern. Beim Original sind es 15-Zöller, hier kommen 18-Zöller vorne und 19-Zöller hinten zum Einsatz. 

Allerdings enden die TWR-Bemühungen nicht bei der radikalen Optik-Kur, auch unter dem Blech passiert viel. Das Chassis verstärkt man mit Kohlefaser, am Hilfsrahmen kommt hochfester Edelstahl zum Einsatz. Es gibt Doppelquerlenker-Achsen mit aktiven Dämpfern, ein Sperrdifferenzial und eine Traktionskontrolle. Und wer mit der Zeit gehen will, braucht natürlich Fahrmodi. Im Falle des Supercat sind es gleich fünf. 

Bild von: Foto: TWR

Bild von: Foto: TWR

Der Star der Veranstaltung sitzt allerdings ganz klar unter der stärkstens belüfteten Motorhaube. Anstatt des bekannten 6,3-Liter-Aggregats verrichtet dort nun ein 6,5-Liter-Kompressor-V12 seine Arbeit. Die hubraumvergrößerte Maschine bringt es auf 660 PS und 730 Nm Drehmoment. Per 6-Gang-Schaltgetriebe (!) samt Launch Control wird die Kraft auf die Hinterräder übertragen. Ursprünglich bringt es der von TWR ausgewählte XJS auf 281 PS und 431 Nm und verfügt über eine Dreigang-Automatik.

Auch das 2+2-Sitzer-Layout des Spenderautos ist Geschichte. Der Supercat ist ein reiner Zweisitzer mit elektrischen Sitzen und einem größeren Gepäckbereich. Das komplett digitale Instrumentendisplay ist in diesem Zusammenhang sicher Geschmackssache. Zum Retro-Look im Interieur hätten klassisch analoge Anzeigen vermutlich besser gepasst. Schön dagegen: Das Ledergestühl mit Carbonschalen sowie der Schaltknauf. Neben den Instrumenten gibt es einen weiteren Bildschirm für das Infotainmentsystem, das Apple CarPlay und Android Auto unterstützt. 

Alles in allem will TWR 88 Jaguar XJS zu Supercats umbauen. Keine willkürliche Zahl übrigens, denn sie bezieht sich auf das Jahr 1988 als Tom Walkinshaws XJR-9 in Le Mans triumphierte. Das Auto wird als Rechts- und Linkslenker verfügbar sein. Bestellungen werden bereits entgegengenommen und offenbar sind nur noch wenige Fahrzeuge verfügbar. In Großbritannien liegt der Basispreis vor Steuern bei 225.000 Pfund, was derzeit rund 270.000 Euro entspricht. Eine Anzahlung von umgerechnet 42.000 Euro ist nötig, um den eigenen Namen unter den Kaufvertrag setzen zu dürfen. 

Jaguar erfindet sich neu

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