Jack Draper und der harte Weg der Erkenntnis

11 Tage vor

Jack Draper genießt seinen Erfolg in New York. Reuters / Mike Segar

Jack Draper - Figure 1
Foto DiePresse.com

US Open: Der Durchbruch des 22-Jährigen erzählt von den Hürden des Profilebens.

New York. Eigentlich wurde Jack Draper alles in die Wiege gelegt. Die Mutter Tennistrainerin, der Vater der höchste Tennisfunktionär Großbritanniens, dazu vielversprechende Talentproben wie der Einzug in das Juniorenfinale von Wimbledon. Doch der endgültige Durchbruch des 22-Jährigen, sein Einzug in das Halbfinale der US Open (Samstag 1 Uhr Mesz, live Sky, sportdeutschland.tv) ist vor allem eine Erinnerung, wie hart der Weg nach oben für junge Profis tatsächlich ist.

Draper, geboren im Süden Londons, wurde früh als der Erbe Andy Murrays auserkoren. Als Junioren-Finalist nahm er beim Champions Dinner von Wimbledon bei den Tennislegenden Platz, die britischen Royals beglückwünschten ihn. Doch all das garantiert keine große Karriere, zu gnadenlos ist der Umstieg von einem talentierten Nachwuchsspieler auf die Herrentour.

Bei Draper, eigentlich ein über 1,90 Meter großer Modellathlet, war es vor allem die Physis, die lang nicht gut genug schien für Herrentennis auf allerhöchstem Niveau. „Bin ich wirklich gemacht für diesen Sport?“, habe er sich, erschöpft von vielen Blessuren, immer wieder gefragt, wie er nun in New York erzählte. „Wenn du aus dem Nachwuchs rauskommst, warten nicht die Erdbeeren mit Sahne von Wimbledon, die ich erwartet habe.“

„First-strike tennis“

Doch Draper biss sich durch, feierte im Vorjahr einen symbolischen Sieg über Andy Murray und heuer in Stuttgart seinen ersten ATP-Titel. Im Queen’s Club besiegte er Carlos Alcaraz, als Nummer 25 der Welt reiste er zu den US Open nach New York. „Es waren ein paar harte Jahre um zu verstehen, wie viel ich arbeiten muss um ein Topspieler zu sein.“

Auf dem Platz bietet Draper dabei wenig überraschendes. Das Spiel des Linkshänders setzt auf sein mächtiges Service und eine durchschlagskräftige Vorhand, sogenanntes „first-strike tennis“, mit dem er in New York bisher 60 seiner 63 Aufschlaggames gewann und noch keinen Satz verloren hat. Und dennoch ist Draper heute gegen Jannik Sinner, die Nummer eins der Welt, klarer Außenseiter. (joe)

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