"Schlag ins Gesicht": TKG kritisiert Gründung der Islamischen Partei

24 Jun 2024
Islamische Partei Österreich

Vor allem für diejenigen, die in Österreich seit Jahren dankbar eine freiheitlich-demokratische, rechtsstaatliche Grundrechtsordnung erleben und genießen. 

Die neu gegründete Alibi-Partei "Islamische Partei Österreichs" in Niederösterreich, die von einem autochthonen Österreicher geführt wird und bei den Parlamentswahlen antreten will, widerspricht den Interessen der AustromuslimInnen in Österreich, die in Österreich eine neue Heimat gefunden haben und aufgrund der schlechten Erfahrungen in ihren Herkunftsländern eine säkulare und strikte Trennung von Religion und Politik in Österreich fordern.

Nicht nur für die, sondern eigentlich für alle MuslimeInnen in Österreich. Die österreichische Parteienlandschaft bietet viele Parteien, wo alle MuslimeInnen für das Wohl des Landes arbeiten und kandidieren bzw. sich emanzipieren können. Keine Partei in Österreich diskriminiert, wenn die Werte und Einstellungen der Partei zumindest verstanden, besser noch verinnerlicht werden. 

Alibi-Partei 

Die Islamische Partei Österreichs ist eine Alibi-Partei. Sie ist gegen die freiheitlich-demokratische und vielfältige säkulare Republik Österreich, weil wir aus der Türkei und anderen muslimisch geprägten Ländern wissen, wo Religion und Politik vermischt werden, was für ein katastrophales, korruptes, missbräuchliches System dort im Namen Gottes, des Propheten, der Konfession, der Sekte und der heiligen Bücher in diesen Ländern abläuft. Selbst die vorhandenen halbwegs funktionierenden rechtsstaatlichen demokratischen Systeme mit Gewaltenteilung wurden zerstört. Siehe die von Atatürk gegründete moderne laizistische Republik Türkei, die sich de facto in einem sumpfigen Zerstörungsprozess von innen und außen befindet. 

Wir warnen 

Wo heute viele kritisch und oppositionell denkende Menschen aus der Türkei deswegen auch in Österreich verfolgt, verteufelt und verängstigt werden. Nicht zuletzt durch den Missbrauch einiger österreichischer Parteien und Institutionen. Unterlassen Sie das. Das ist Import und Kooperation mit klerikalem Faschismus aus dem Ausland in Österreich bringt Unheil.  Wir warnen.

Die Islamische Partei Österreich bzw. politisierter Glaube, welcher Art auch immer, darf in Österreich keinen Platz haben. Aus diesem Grund fordern wir als Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) die Verankerung des Laizismus bzw. Säkularismus in der Verfassung, weil die rund 800.000 MuslimeInnen in Österreich es notwendig machen. 

Notwendig! Wir brauchen mehr Sauerstoff für die Demokratie

TKG Obmann Birol Kilic, "Als Österreicher und Muslime aus der Türkei und als wehrhafte Demokraten haben wir festgestellt, dass Laizismus und Säkularismus der Sauerstoff der freiheitlich-demokratischen Grundrechtsordnung mit Gewaltenteilung sind und als notwendig angesehen werden müssen. Wir brauchen mehr Sauerstoff für die Demokratie. Aus Erfahrung wissen wir, dass mit Ausnahme der aus der Türkei stammenden Muslime in Österreich die Mehrheit der MuslimeInnen aus ihren muslimisch geprägten Ländern keine Erfahrung mit Säkularismus und Laizismus haben. Auch die Aufnahmegesellschaft weiß es nicht bzw. vergisst, dass in einem Land, in dem immer mehr MuslimeInnen leben, mehr Säkularismus und Laizismus gefordert werden muss. Später wird man uns verstehen. Hoffentlich nicht zu spät"

Türkische Kulturgemeinde in Österreich(TKG) Dr. Melissa Günes Generalsekretärin Tel.:01/513 76 15-0 [email protected]

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