Isack Hadjar wird Racing-Bulls-Fahrer: Red Bulls Formel-1 ...
Sergio Perez weg, Liam Lawson befördert - und Isack Hadjar geht zu den Racing Bulls. Red Bull komplettiert die Rotation im Fahrerkader und befördert 20-jähriges Talent.
Markus Steinrisser20.12.2024, 11:00 Uhr
Markus Steinrisser
Formel 1 RessortSeit 2018 im F1-Team. Der Mann fürs Textliche. Nichts ist schöner als Action auf- und abseits der Strecke, fusioniert zum großen Feature.MEHR
Kurz vor Weihnachten hat es Red Bull geschafft - die Fahrer-Aufstellung in der Formel 1 2025 ist endlich komplett. Innerhalb von drei Tagen entledigte sich das Team erst Sergio Perez, beförderte dann Liam Lawson ins Hauptteam. Am 20. Dezember wurde dann schließlich das letzte Cockpit des Konzerns gefüllt. Isack Hadjar wird 2025 Teamkollege von Yuki Tsunoda bei den Racing Bulls.
Auch Hadjars Verpflichtung ist keine Überraschung mehr. Seit Beginn der großen Fahrer-Diskussionen bei Red Bull wurde der 20-jährige Franzose als heißer Kandidat auf eine Beförderung zu den Racing Bulls gehandelt. Vor allem dank einer starken Saison in der Formel 2.
Wer ist Isack Hadjar? Das nächste vielversprechende Red-Bull-TalentDer in Paris geborene Hadjar begann seine Formelsport-Karriere 2019 in der französischen Formel 4. Tatsächlich durchlief er die kleinen Klassen ohne einen einzigen Titel - aber mit mehreren starken Einzelleistungen. 2021 dominierte er in der Formula Regional in Monaco. Diesen Sieg machte er später hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Red Bull auf ihn aufmerksam wurde und ihn ab 2022 förderte.
2022 wurde er in seinem einzigen Formel-3-Jahr Gesamt-Vierter und direkt im Anschluss in die Formel 2 geworfen. Die Ausbeute von 2023 war mager, doch Red Bull unterstrich das Vertrauen mit zwei Einsätzen in Freitags-Trainings, einmal für das Hauptteam, einmal für die Racing Bulls. Auch 2024 durfte Hadjar wieder zwei Trainings fahren, sowie den abschließenden Test in Abu Dhabi.
Isack Hadjar feierte 2024 mehrere Formel-2-Siege, Foto: Dutch Photo Agency / Red Bull Content PoolDer Durchbruch war die zweite Formel-2-Saison. Mit vier Siegen in Hauptrennen kämpfte Hadjar bis zum Schluss mit dem zukünftigen Sauber-Piloten Gabriel Bortoleto um den Titel. Ein schlechtes letztes Wochenende kostete ihm jedoch die Chance auf seine erste Meisterschaft im Formelsport. Mit 22,5 Punkten Rückstand wurde er hinter Bortoleto Zweiter.
Isack Hadjar überzeugt Red Bull für Formel-1-Cockpit 2025Aber Hadjars zweiter Gesamtrang ist das beste F2-Endergebnis eines Red-Bull-Juniors seit Yuki Tsunodas drittem Platz 2020. Die steil nach oben zeigende Formkurve im zweiten Jahr war überzeugend, so Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies: "Er hat bemerkenswertes Wachstum gezeigt und eine Reihe an beeindruckenden Ergebnissen in den Nachwuchsklassen eingefahren."
"Das ist ein riesiges Ding für mich, meine Familie und die ganzen Leute, die immer an mich geglaubt haben", sagt Hadjar selbst. "Das ist der Moment, auf den ich mein ganzes Leben lang hingearbeitet habe. Wie ein Traum. Fühlt sich an, als würde ich in ein komplett neues Universum eintreten, um ein viel schnelleres Auto zu fahren und gegen die besten Piloten der Welt anzutreten." Mehr Fahrermarkt-News gibt es hier:
Geheimnis um Lewis Hamiltons ersten F1-Test mit Ferrari (15:40 Min.)"Er hat das Talent und den Antrieb, den du für das höchste Niveau brauchst", so Mekies. "Wir sind absolut zuversichtlich, dass er sich schnell anpassen und Signifikantes beisteuern wird." Mit der Hadjar-Verpflichtung untermauern die Racing Bulls auch die im letzten Jahr wiederholt geäußerte Ansage, dass man sich wieder mehr auf Nachwuchs-Förderung konzentrieren soll.
Im letzten Jahr hatte Daniel Ricciardo das Jahr für das Team begonnen. Um zu evaluieren, ob er für das Red-Bull-Cockpit infrage käme. Nach unzureichenden Leistungen wurde Ricciardo vor dem USA-GP vorzeitig entlassen. Nachfolger Liam Lawson saß aber nur sechs Rennen im Auto, ehe er zu Red Bull gerufen wurde.
Racing Bulls setzen auf Yuki Tsunoda als Formel-1-VeteranHadjar ist nun der 19. Red-Bull-Junior, der in die Formel 1 befördert wird. Er komplettiert ein ungewöhnlich großes Rookie-Starterfeld für die Saison 2025. Auch Lawson, Andrea Kimi Antonelli (Mercedes), Jack Doohan (Alpine), Oliver Bearman (Haas) und Gabriel Bortoleto (Sauber) werden alle ihre ersten vollständigen F1-Jahre bestreiten.
Wobei die Racing-Bulls-Aufstellung in Sachen Erfahrung gar nicht so jung ist. Yuki Tsunoda hat immerhin bereits 87 GP-Starts. Damit nimmt er in seiner fünften F1-Saison jetzt gar die Rolle des Mentors für Hadjar ein. Der freut sich drauf: "Ich habe immer zu ihm aufgeblickt. Er durchlief wie ich das Junior-Programm von Red Bull, und unsere Wege in die F1 waren ähnlich. Er ist sehr erfahren und es wird gut sein, von ihm zu lernen."
Insofern ist es eine interessante Paarung, da beide als Fahrer mit sehr kurzer Zündschnur verschrien sind. Hadjar war in der Formel 2 für Funk-Wutausbrüche bekannt. Teamchef Laurent Mekies ist sich jedenfalls sicher, dass der in dieser Hinsicht sich bessernde Tsunoda der Aufgabe des Teamleaders gewachsen ist: "Yuki und Isack werden denke ich ein tolles Team bilden. Yuki bringt unbezahlbare Erfahrung mit ins Team. Er hat auch starke Belastbarkeit und Reife an den Tag gelegt. Das wird entscheidend für das Team werden, wenn wir 2025 alle unsere Ziele erreichen wollen."
Für eine Beförderung zu Red Bull reichte es bei Tsunoda allerdings bei aller Belastbarkeit und Reife nicht. Liam Lawson stach ihn aus. War das fair? Motorsport-Magazin.com wiegt die beiden Optionen und die Entscheidung ab:
© Motorsport-Magazin
Isack HadjarRed Bull RacingRacing BullsFormel 1 FahrermarktAlle ThemenKommentareF1-WM-Stand