iPhone 16, Apple Watch und AirPods: Apples Produktfeuerwerk ...

Der Herbst bringt nicht nur kühlere Temperaturen, sondern auch den alljährlichen Apple-Produktreigen; rechtzeitig zum nahenden Weihnachtsgeschäft. Vier neue iPhones, neue AirPods, die AirPods Max und eine Apple Watch 10 mit Apnoe-Erkennung. Doch der KI-Funke wollte nicht übergehen.

Der zweite Dienstag im September, eigentlich der fix gesetzte Herbsttermin für Apple-Fans. Selbst die Pandemie konnte an dem Rhythmus nicht rütteln. Doch in einem Wahljahr ist vieles anders. Und weil die beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris erstmals im Fernsehen gegeneinander antreten, hat sich Apple für sein Event den Montag erwählt.

Auch wenn das Event am Montagabend ohne dem ikonischen „One More Thing“ zu Ende ging, hat Apple entgegen den Erwartungen fast über die gesamte Produktpalette neue Produkte gezeigt. Hie und da mit nur kleinen Anpassungen, aber in allen Fällen mit vielen neuen, praktischen Funktionen.

Die Apple Watch bekommt zum zehnten Geburtstag ein Update und wird größer. Das macht die Bedienung beim Schreiben von Nachrichten leichter. Positiv: die Apple-Watch-Bänder sind auch weiterhin kompatibel. Hinzu kommt eine schwarze Version, die den Namen pechschwarz durchaus verdient. Die Series 10 Version der Uhr hat 30 Prozent mehr Bildschirmfläche, auch bei einem dünneren Design, so Apple. Die Schlafapnoe-Funktion, bei der die Uhr automatisch erfasst, ob es zu Atemaussetzern kommt, wird in mehr als 150 Regionen verfügbar sein, sagte das Unternehmen.

Bei der Größe schließt die Apple Watch Series 10 zur Ultra nahezu auf. Auch diese hat ein Update erhalten und bekommt zusätzlich eine edle Beigabe, denn wer möchte kann sich jetzt auf die Ultra 2 auch ein Hérmes-Band umschnallen.

Auf der Veranstaltung wurde auch eine aktualisierte Version der Standard-AirPods vorgestellt, bei der das Gehäuse verkleinert und ein USB-C-Ladegerät hinzugefügt wurde. Eine weitere Version wird ebenfalls erhältlich sein - ein Mittelklasseprodukt - mit Geräuschunterdrückung. Diese war bisher nur bei den höherwertigen AirPods Pro verfügbar.

Das Unternehmen stellte eine neue Reihe von AirPods Max-Kopfhörern für 549 US-Dollar in neuen Farben vor, die ebenfalls über ein USB-C-Ladegerät verfügen. Wie die anderen neuen Produkte werden auch die neuen Geräte am 20. September vorgestellt. Apple hat keine neue Version der AirPods Pro vorgestellt, aber neue Funktionen wie einen Hörtest und die Möglichkeit, als Hörgerät zu fungieren. Diese Funktionen werden in diesem Herbst als Software-Update angeboten.

Die AirPods Pro 2 bekamen ebenfalls ein Update, wobei dieses äußerlich kaum Unterschiede zum Vorgänger aufweist. Jedoch funktionieren diese nicht nur zum Telefonieren und zum Musik hören, sondern sind auch Hörgeräte und sollen in lauter Umgebung auch das Gehör schützen, in dem sie als eine Art Ohropax fungieren. Die AirPod Max, Apples Over-Ear-Kopfhörer, bekamen lediglich USB-C als neuen Landestandard (verpflichtend in Europa mittlerweile) und neue Farben. Hier hat Apple eine Chance vertan, denn nachdem diese 2020 vorgestellt wurden, häuften sich Beschwerden vom Tragekomfort. Der Bügel drückt sich mit der Zeit fest am Kopf ab, da es wie bei anderen Modellen üblich, keine Schaumstoff-Schicht gibt. Das hätte man durchaus überarbeiten können.

Das Apple-Event stand ganz im Zeichen der OpenAI-Partnerschaft. Denn statt eine eigene KI zu entwickeln, hat sich Apple Hilfe von der von Microsoft massiv gestützten KI-Schmiede geholt. Doch es wäre nicht Apple, wenn hier nicht eigene Regeln gelten würden. Und so setzt der kalifornische Konzern alles auf Sicherheit und fährt dabei zweigleisig: Ein Teil der Daten (welche, verrät Apple nicht) werden nur physisch direkt auf dem Gerät gespeichert, ähnlich wie es bei der Gesundheits-App Health bereits der Fall ist. Ein anderer Teil, in dem wohl auch die gesamten Berechnungen stattfinden, passiert auf eigens entwickelten Cloud-Servern. Hierauf will Apple keinen Zugriff haben und die Daten werden auch nicht gespeichert. Zur Prüfung sollen externe, unabhängige Experten sogar Zugriff bekommen.

Apple Intelligence ist auch für Siri von Vorteil, denn die KI macht sie natürlicher und es umfasst die Möglichkeit benutzerdefinierte Emoji mit Textanweisungen zu erstellen. Das „Glowtime“-Thema der Veranstaltung ist eine Anspielung auf das Aussehen von Siris neuer Schnittstelle. Ein Großteil der Technologie wird jedoch erst in den kommenden Monaten verfügbar sein, was die Auswirkungen auf die iPhone-Verkäufe möglicherweise einschränkt. Hinzu kommt, dass viele der Funktionen durch den Digital Markets Act in Europa wohl hierzulande nicht verfügbar sein werden. Viel zu selten wurde in Bezug auf die Verfügbarkeit Europa genannt, oder deutsch. Gemessen daran, dass das iPhone – trotz schwächelnden Verkaufszahlen in den letzten drei Jahren – immer noch die Cash Cow des Unternehmens ist, ist es riskant, derart große Funktionen erst so spät im Jahr oder gar erst für 2025 anzukündigen. Das könnte dem so wichtigen Weihnachtsgeschäft und Apples erstem Quartal nicht zuträglich sein.

Die Reaktionen auf die Produktpräsentation sind verhalten, oftmals wird sie langweilig bezeichnet. Spätestens beim Verkaufsstart wird sich am Apple Store an der Kärntner Straße abschätzen lassen, wie groß das Interesse wirklich ist.

Die Preise und Verkaufsstarts im Überblick:

Hinweis: die US-Preise und Euro-Preise unterscheiden sich deswegen, weil Apple bei Produktvorstellungen die Preise immer ohne Steuern nennt.

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