Quartalszahlen: Intel erfreut Börse mit Umsatzprognose trotz ...
Abschreibungen und Restrukturierungskosten haben Intel einen milliardenschweren Verlust eingebrockt. Das Unternehmen habe allerdings große Fortschritte bei seinem Sparprogramm gemacht, betonte David Zinsner, der Finanzchef des Chip-Konzerns, am Donnerstag. Damit sei die Basis für eine wieder wachsende Ertragskraft und steigende Barmittel-Zuflüsse gelegt. Es gebe aber noch viel zu tun.
Im abgelaufenen Vierteljahr schrumpften die Erlöse den Angaben zufolge um 6 Prozent auf 13,3 Milliarden Dollar. Dies war das zwar größte Minus seit fünf Quartalen, Analysten hatten aber einen Rückgang auf 13 Milliarden Dollar befürchtet. Für den Jahresschluss stellte Intel einen Umsatz von 13,3 bis 14,3 Milliarden Dollar in Aussicht und übertraf die Markterwartungen ebenfalls. Unter dem Strich machte der einstmals weltgrößte Chip-Hersteller einen Verlust von 16,6 Milliarden Dollar.
„Seien wir ehrlich: Die Erwartungen waren recht niedrig“, sagte Ryan Detrick, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Carson. Die drei Hauptsparten – Prozessoren für PCs und für Rechenzentren sowie die Auftragsfertigung – hätten sich wacker gehalten. „Kein schlechter Job für ein angeschlagenes Unternehmen.“
Kopfzerbrechen bereitet Börsianern allerdings der geplante milliardenschwere Ausbau der Auftragsfertigung. Gelsinger verspricht sich von diesem Geschäftsbereich ab 2027 „bedeutende“ Umsätze. Bislang häufen sich hier aber nur Verluste an. Investoren würden es daher begrüßen, wenn sich Intel von seiner Auftragsfertigung verabschiedet, sagte Portfoliomanager Daniel Morgan vom Vermögensverwalter Synovus.
Wegen der Schieflage des Konzerns haben Intel-Aktien seit Jahresbeginn rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Erstmals seit drei Jahrzehnten wird der US-Konzern mit weniger als 100 Milliarden Dollar bewertet. Dadurch ist die Firma, die 1968 den ersten kommerziellen frei programmierbaren Mikrochip vorgestellt hatte, zu einem Übernahmekandidaten geworden.