Katastrophale Quartalszahlen: Intel-Aktie im Sturzflug​

2 Aug 2024
Intel-Aktie
Katastrophale QuartalszahlenIntel-Aktie mehr als 20 Prozent im Minus

Die Intel-Aktie verliert massiv nach einem schwachen Ausblick aufs kommende Quartal.

Foto: Intel, iStock.com/gorodenkoff

Nach miesen Zahlen stürzt die Aktie von CPU-Hersteller Intel ab. Viele Stellen fallen weg und die Dividende ist erst mal gestrichen.

CPU-Hersteller Intel hat gestern Nacht nach Börsenschluss in den USA Zahlen für das zweite Quartal 2024 vorgelegt. Das US-Unternehmen erzielte Umsätze in Höhe von 12,8 Milliarden US-Dollar, ein Minus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 150 Millionen weniger als die Analystenschätzungen. Der Gewinn betrug 2 Cent je Aktie, im Vorjahr waren es noch 13 Cent gewesen und Analysten hatten 10 Cent erwartet. Als Gründe gab Intel unter anderem ein beschleunigtes Hochfahren der Produktion von KI-PC-Produkten und Überkapazitäten an. Das größte Problem ist aber der Ausblick auf das dritte Quartal: Hier erwartet Intel Umsätze zwischen 12,5 und 13,5 Milliarden US-Dollar und einen Verlust von 3 Cent je Anteilsschein. Analysten gingen von Erlösen in Höhe 14,39 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von 32 Cent pro Aktie aus. Der enttäuschende Ausblick schickte die Intel-Aktie dann auch direkt auf Talfahrt. Vorbörslich notiert das Papier aktuell mehr als 20 Prozent im Minus bei circa 23 US-Dollar.

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Intel streicht Stellen und Dividende

Als Reaktion kündigte Intel im Zuge der Quartalszahlen ein massives Sparprogramm an. Rund 15 Prozent der 110.000 Stellen sollen wegfallen, die Ausgaben für Marketing, Verwaltung und Forschung sinken. Intel will die Kosten so von rund 20 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr auf 17,5 Milliarden im kommenden Jahr senken, 2026 erwarte man weitere Einsparungen. Außerdem plant der Chip-Hersteller, rund 20 Prozent weniger ins eigene Geschäft investieren als angekündigt. 2024 sollen sich die Investitionen zwischen 25 und 27 Milliarden US-Dollar einpendeln, 2025 plant man mit 20 bis 23 Milliarden US-Dollar. "Wir unternehmen proaktive Schritte, um unsere Gewinne zu erhöhen und die Bilanz zu stärken", sagt CFO David Zinsner.

In diesem Zuge fällt auch die Dividende ab dem vierten Quartal 2024 weg. Intel stellte aber in Aussicht, die Zahlungen wieder aufzunehmen, wenn sich die finanzielle Situation des Unternehmens nachhaltig verbessert.

Chip-Hersteller weiter im Umbau

Intel befindet sich derzeit in einer Phase der Transformation. Der Chip-Hersteller muss mit seinen eigenen Produkten einen technologischen Rückstand aufholen und will gleichzeitig zum Auftragsfertiger für Halbleiter von anderen Unternehmen werden. Dabei setzt Intel auch auf Milliarden US-Dollar an Fördermittel aus dem Chips Act der USA. Der soll die Halbleiter-Produktion wieder stärker in die Heimat holen, um eine größere Unabhängigkeit etwa von Taiwan und China zu erreichen. Ob Intel seine Ziele auch mit dem selbstverordneten Sparprogramm erreicht, bleibt abzuwarten. Das Unternehmen sieht sich selbst zumindest weiterhin auf dem richtigen Weg: "Wir erwarten, dass wir mit den Maßnahmen unsere Liquidität signifikant erhöhen und unsere Verbindlichkeiten senken können, während sie uns ermöglichen, mit den richtigen Investments langfristig Shareholder-Value zu generieren", so Finanzchef Zinsner.

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