Im weltweiten Abwärtssog der Technologie-Aktien stehen am Montag einmal mehr Halbleiterwerte besonders unter Druck. Rezessionssorgen und Befürchtungen, der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) könnte zu weit gegangen sein, befeuern die Talfahrt. Einmal mehr steht am Montag die Aktie von Intel unter Druck. Die Bank of America hat das Kursziel für die Tech-Aktie zusammengestrichen. Ergebnis: Über 6 Prozent schicken die Anleger das Papier von Intel nach unten. Seit den schwachen Quartalszahlen hat das Papier damit innerhalb kürzester Zeit bereits 33 Prozent an Wert verloren!
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Intels KI-Beschleuniger Gaudi 3
Die DZ Bank hat Intel nach den Quartalszahlen von "Halten" auf "Verkaufen" abgestuft und den fairen Wert von 34 auf 20 Dollar gesenkt. Die jüngsten, schwachen Quartalszahlen des Halbleiterkonzerns, die noch schwächere Prognose und der umfangreiche Stellenabbau "spiegeln die zahlreichen hausgemachten Probleme wider, die sich auch in Marktanteilsverlusten ausdrücken", schrieb Analyst Ingo Wermann in einer Studie. "Das Management zieht die Reißleine, wir auch", so sein Fazit.
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Intel-Chef Pat Gelsinger
Im Anschluss strich auch die Bank of America ihr Kursziel für die Intel-Aktie von 35 Dollar auf 23 Dollar zusammen.
Einer der Hauptfaktoren für die Herabstufung sei Intels Mangel an wettbewerbsfähigen Beschleunigern für künstliche Intelligenz (KI), was die Attraktivität des Unternehmens für große Cloud-Kunden schmälert. Darüber hinaus könnte die Entscheidung von Intel, seine Dividende auszusetzen, die Aktie für einige Anleger weniger attraktiv machen, so Analyst XX von der Bank of America.
Rückblick: Im zweiten Quartal hat Intel bei einem Erlös von 12,8 Milliarden Dollar nur rund 100 Millionen verdient. Anleger wurden nicht nur mit einer Dividendenkürzung vor den Kopf gestoßen: Im laufenden Quartal geht der Vorstand mittlerweile von einem Verlust aus. Das hatte der Markt vorab nicht auf dem Zettel. Anleger schickten die Intel-Aktie im Anschluss in den Keller.
Die krasse Reaktion auf die enttäuschenden Zahlen hat die Aktie 33 Prozent gekostet. Der Konzern steckt mitten in der Transformation und es könnte länger als gedacht dauern, bis sich die enormen Investitionen in neu Anlagen und Next-Gen Chips wie den Gaudi 3 bezahlt machen. Anleger greifen nicht in das fallende Messer, sondern warten eine Stabilisierung der Aktie ab.
Mehr Anlage-Ideen gibt es in der aktuellen Börsenpunk-Ausgabe, darunter eine KI-Aktie, die noch extrem viel Potenzial in den nächsten Jahren hat.