Intel-Aktie: Das ist ein echter Absturz
Der Kurs der Intel-Aktie ist nach den jüngsten Hiobsbotschaften um mehr als 20 Prozent eingebrochen und notiert derzeit bei etwa 21,60 Euro (Stand: 02. August 2024, ca. 10 Uhr). Seit Jahresbeginn hat das Papier nun mehr als 50 Prozent verloren – und eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Was war passiert? Intel hat gestern enttäuschende Zahlen zum 2. Quartal präsentiert und auch der Ausblick ist alles andere als berauschend. Als Konsequenz plant der Chip-Gigant ein riesiges Sparprogramm mit geringeren Investitionen sowie der Streichung von mehr als 15 Prozent der Stellen. Und auch die Dividende wird vorerst eingespart.
Intel mit QuartalsverlustIm Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat Intel in Q2 mit rund 12,8 Milliarden US-Dollar 1 Prozent weniger Umsatz erzielt. Auch das KI-Geschäft konnte nicht positiv hervorstechen, im Bereich Datacenter und KI hat Intel in etwa die Erwartungen erfüllt. Bei den Ergebnissen zeigen sich die Probleme noch deutlicher: Während das Vorjahresquartal mit einem Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar abgeschlossen werden konnte, lag der Verlust in Q2 von 2024 bei 1,6 Milliarden Dollar.
Bisher hat das Unternehmen auf bessere Geschäfte in der 2. Jahreshälfte gebaut, doch nun ist auch der Ausblick durchwachsen. Im 3. Quartal plant Intel mit einem Umsatz zwischen 12,5 und 13,5 Milliarden Dollar sowie erneut mit einem Quartalsverlust. Im Vorfeld wurde mit besseren Zahlen für Q3 gerechnet.
Programm soll mehr als 10 Milliarden Dollar sparenIm Hinblick auf die enttäuschenden Zahlen und den schwierigen Ausblick tritt Intel nun auf die Kostenbremse: Im nächsten Jahr möchte das Unternehmen 10 Milliarden Dollar einsparen. Zum einen plant der Chip-Konzern Einsparungen bei den Investitionen.
Zum anderen wird es einen massiven Stellenabbau geben, mehr als 15 Prozent der Jobs sollen wegfallen. Von der Ankündigung könnten 15.000 bis 20.000 Stellen betroffen sein. Für Anleger zudem enttäuschend: Bis auf Weiteres wird Intel die Dividende streichen.
Intel-Aktie: Radikale Maßnahmen für den TurnaroundMit rund 22 Prozent ist die Intel-Aktie nach den Zahlen und Ankündigungen regelrecht eingebrochen. Laut Konzern sind die Kosten zu hoch sowie die Marge zu niedrig und mit dem Sparprogramm ergreift man entsprechende Maßnahmen. Ob das Intel mittelfristig wieder in die Erfolgspur bringen wird, bleibt abzuwarten. Das Geschäftsjahr 2024 wird nicht mehr als erfolgreich in die Geschichtsbücher eingehen.
Seit mehr als 10 Jahren arbeitet Sebastian Grünewald als Wirtschafts- und Finanzjournalist. Der Politikwissenschaftler und Volkswirt analysiert täglich Aktien sowie andere Anlageoptionen für die Leser - die gesamtwirtschaftliche Situation immer im Blick. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die langfristige Entwicklung und Aussichten.