Im Jahresvergleich legten die Verbraucherpreise in Österreich um 4,5 Prozent zu. Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch 5,6 Prozent betragen.
Die Preise steigen im Jahresvergleich weiter, aber sie tun es langsamer als bisher. Im Jänner sank die Inflation in Österreich laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf 4,5 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit Dezember 2021. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Preise sogar um 0,2 Prozent. „Der Rückgang beruht zu einem großen Teil auf den Haushaltsenergiepreisen – und hier insbesondere auf den Strompreisen, die vor einem Jahr aufgrund der stark gestiegenen Netzkosten deutlich höher waren. Darüber hinaus sind Preise in vielen anderen Bereichen weniger kräftig angestiegen als zuletzt“, erklärte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas per Aussendung.
Nachdem im Jahr 2022 die Teuerung in Österreich vergleichsweise moderat – auf 8,6 Prozent – angestiegen war, ging sie 2023 langsamer als in vielen Euroländern zurück. Weshalb der Preisauftrieb mit 7,8 Prozent letztlich mehr als zwei Prozentpunkte über dem Schnitt der Eurozone lag. Preistreiber Nummer eins war 2023 die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser, Energie“, also alles, das mit Wohnen zutun hat. Die Teuerung lag in dieser Gruppe bei knapp mehr als elf Prozent, ihr Beitrag zur Inflation betrug 2,18 Prozentpunkte. Wobei vor allem Haushaltsenergie und Mieten das Gros des Abstands zur Eurozone erklären. Nicht unbeteiligt waren aber auch die Lohnsteigerungen, die vor allem Dienstleistungen verteuerten. So stiegen die Preise in der Gastronomie und Hotellerie etwa stärker als anderswo in der Eurozone.
Die Kaufkraft der Menschen in Österreich hat bisher kaum unter dem Preisauftrieb gelitten. Nachdem sie 2022 sogar kräftig gestiegen war, ging sie 2023 nur moderat zurück, wie Berechnungen des Instituts für Höhere Studien zeigen. Und auch die österreichische Staatsverschuldung drücken die steigenden Preise – sie blähen nämlich die zu laufenden Preisen berechnete Wirtschaftsleistung auf. (luis)