Also doch: Laut medizinischem Gutachten handelt es sich bei Imane ...
Rund drei Monate nachdem Imane Khelif die Goldmedaille im Frauenboxen bei Olympia gewann, sorgt nun ein weiterer medizinischer Bericht für Wirbel und stellt klar: Khelif ist tatsächlich ein Mann.
Das Gutachten wurde bereits im Juni 2023 verfasst. Beteiligt waren sowohl das Kremlin-Bicêtre-Krankenhaus in Paris als auch das Mohamed-Lamine-Debaghine-Krankenhaus in Algier, der Hauptstadt Algeriens. Als verantwortliche Ärzte gelten die Endokrinologen Soumaya Fedala und Jaques Young.
In dem Gutachte wird Khelif eine sogenannte «5-alpha reductase deficiency» attestiert. Eine Variante der Geschlechtsentwicklung, die sich nur bei biologischen Männern finden lässt. Dies berichtet das Onlinemagazin Reduxx.
Diese Variante der Geschlechtsentwicklung, so Reduxx, beeinflusst die normale Entwicklung der Sexualorgane eines Kindes. Männliche Babys würden daher oft fälschlicherweise nach der Geburt als weiblich eingetragen werden, da sie über deformierte Genitalien verfügten, die oft das Erscheinungsbild einer Art Vagina hätten.
Üblicherweise würde die Variante der Geschlechtsentwicklung in der Pubertät zutage treten, wenn die Jugendlichen beginnen, die männliche Pubertät zu durchlaufen, während sich weibliche sekundäre Geschlechtsmerkmale wie Brüste nicht ausbilden. Ohne eine adäquate medizinische Feststellung würden viele 5-Alpha-Männer fälschlicherweise bis ins Erwachsenenalter davon ausgehen, Frauen zu sein, was erklären könnte, weshalb Khelifs Familie ihn tatsächlich in dem Glauben erzogen haben könnte, ein Mädchen zu sein.
Das Gutachten, dass der französische Journalist Djaffar Ait Aoudia einsehen konnte, stellt fest, dass Khelif über keinen Uterus verfügt. Dafür soll er nach innen liegende Hoden und einen sogenannten Mikropenis haben, der wie eine vergrösserte Klitoris aussieht. Ein Chromosomen-Test soll zudem XY-Chromosomen ergeben haben. Zudem soll Khelif über ein für Männer übliches Testosteronlevel verfügen. Darüber hinaus haben die involvierten Ärzte notiert, dass Khelifs Eltern womöglich Blutsverwandte seien.
Das Gutachten schliesst mit einer Empfehlung für operative Korrekturen und Hormontherapie, um Khelif dabei zu helfen, seine Physis seiner geschlechtlichen Selbstwahrnehmung anzugleichen. Zudem empfehlen die Gutachter eine psychologische Unterstützung, da die Resultate einen signifikanten Einfluss auf die Psyche Khelifs gehabt hätten.
Das algerisch-französische Gutachten bestätigt frühere Aussagen des Internationalen Boxverbandes und des Journalisten Alan Abrahamson, nach denen schon andere in Auftrag gegebene Gutachten klar XY-Chromosomen bei Khelif festgestellt hatten. Neu ist, dass man nun genau weiss, um welche Variante der Geschlechtsentwicklung es sich bei Imane Khelif handelt.
Die «Boxerin», die in Paris Gold im Frauenboxen holte, ist also tatsächlich ein Mann. Mit allen körperlichen Vorteilen, die ein Mann im Frauensport besitzt.