Bachlechner-Krippe im Stift Zwettl: Meisterwerk eines 22-jährigen
Erstellt am 24. Dezember 2024 | 15:45
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Als Mischung von Relief und rundplastisch geschnitzten Figuren gestaltete der Südtiroler Josef Bachlechner im Jahr 1893 die Krippe für Stift Zwettl. Das wunderbare Schnitzwerk des erst 22-jährigen Künstlers ist nicht nur ein bezauberndes Beispiel für die Leistungen des späten Historismus, es verfügt auch noch über die originale Farbgebung.
Foto: Stift Zwettl
Viele liebgewonnene Bräuche rund um das Weihnachtsfest entstammen, obwohl sie so fest in unserer Tradition verankert sind, dem 19. Jahrhundert. Seit 1893 lässt sich in Stift Zwettl die geschnitzte Krippe von Josef Bachlechner bestaunen, die Krippenfreunde mit vielen Details zu begeistern versteht!
Schon im Mittelalter – genauer gesagt: vor genau 801 Jahren! - soll der hl. Franz von Assisi das erste Mal im italienischen Ort Greccio das Weihnachtsgeschehen im Stall von Betlehem mit Darstellern und Tieren für die Gläubigen „nachgespielt“ haben. In Kirchen landauf, landab fanden sich im Lauf der Geschichte unterschiedlichste Formen, die Geburt Jesu anschaulich darzustellen. Während sich im Alpenraum das Anfertigen und Aufstellen von Krippen seit der Barockzeit auch im privaten Bereich fix etablierte (und seitens der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe Österreichs gezählt wird), sind historische Krippen in Niederösterreich aus der Zeit vor 1850 wesentlich seltener anzutreffen. Oder richtiger: seltener erhalten.