Impfrate gegen Gebärmutterhalskrebs im Burgenland nur bei 40 ...

5 Tage vor

Nicht einmal jedes zweite Mädchen im Burgenland ist gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft - das sollt die neue Gratisimpfung nun ändern.

HPV-Impfung - Figure 1
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Foto: Unsplash, Mufid Majnun

Seit 1. Juli ist die HPV-Impfung für alle Personen im Burgenland bis zum 30. Geburtstag gratis. Die Impfaktion läuft bis 31. Dezember 2025 und kann bei verschiedensten Arztniederlassungen verabreicht werden.

Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Peniskarzinom oder auch verschiedenste Krebsarten im Mund- und Rachenraum. Diese bösartigen sexuell übertragbaren Erkrankungen können durch „Humane Papillomaviren“ – kurz HPV ausgelöst werden. Die Infektion kann durch direkten Schleimhautkontakt bei Geschlechts- und Oralverkehr erfolgen. Bei Männern können durch eine HPV-Infektion 4-mal häufiger Mandel-, Zungen- oder Kehlkopfkrebs auftreten als bei Frauen. Um das Risiko zu reduzieren, gibt es nun die HPV-Impfung für alle vom 9. bis zum 30. Geburtstag kostenlos.

Wie komme ich zu meiner Impfung?

Die HPV-Impfung ist bei jedem Impfarzt im Burgenland zu erhalten. Dazu zählen zum Beispiel Urologen, Haus-, Kinder, Frauen- und Hautärzte. Eine Anmeldung über eine Online-Plattform bei diesem Impfprozess ist nicht notwendig. Es reicht ein gewöhnliches Gespräch mit einem Impfarzt. Im Anschluss erhält man ein Rezept, mit dem man sich den Impfstoff gratis von der Apotheke abholen kann. Die Impfung erfolgt im 2-Dosen-Schema. Die zweite Dosis sollte 8 bis 10 Monate nach dem ersten Stich verabreicht werden. Sollte man bei der Injektion der zweiten Dosis bereits 31 Jahre alt sein, ist das kein Problem. Wichtig ist nur, dass die Verabreichung der ersten Dosis vor dem 30. Geburtstag erfolgt.

HPV-Impfung - Figure 2
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Die HPV-Impfung wird auch jenen Personen empfohlen, die bereits eine HPV-Erkrankung hatten. Dadurch kann eine Wiederansteckung verhindert werden. Für Präsidentin der österreichischen Krebshilfe Burgenland Michaela Klein gilt „je früher, desto besser“: „Das perfekte Alter für die HPV-Impfung wäre zwischen dem 9. und dem 12. Lebensjahr. Momentan geht man von einer lebenslangen Immunität aus“.

Auch im Burgenland noch Luft nach oben

Im Burgenland gibt es bei der Durchimpfungsrate bei Mädchen unter 20 noch Luft nach oben, wie die Präsidentin der österreichischen Krebshilfe Burgenland Dr. Michaela Klein erklärt: „Rund 40 Prozent der Mädchen unter 20 sind Schätzungen zu Folge gegen HPV geimpft. Bei den Burschen geht man von einer noch niedrigeren Durchimpfungsrate aus.“ Hier liegen laut der Präsidentin der Krebshilfe Burgenland jedoch keine Zahlen vor.

Gynäkologin und Krebshilfe Burgenland-Präsidentin Michaela Klein, Geschäftsführerin Andrea Konrath und Bernsteins Bürgermeisterin Renate Habetler bei einem Informations-Frühstück über Krebsprävention.

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Kondome schützen vor einer HPV-Infektion nicht, wie Dr. Michaela Klein erklärt: „Die HP-Viren halten sich im gesamten Genital-, Anal- und Mundbereich auf. Daher ist es möglich, trotz der Verwendung eines Kondoms mit den Viren in Kontakt zu kommen“.

Leider noch viel zu wenig Bewusstsein vorhanden

Gründe für eine niedrige Durchimpfungsrate sind verschieden. „Vielen Menschen wissen nur sehr wenig über HPV, wodurch ihnen auch nicht die Folgen einer Infektion bewusst sind“, erklärt Michaela Klein. Eine weitere Ursache könnte sein, dass Eltern zu wenig mit ihren Kindern offen darüber sprechen. Für die Präsidentin der österreichischen Krebshilfe Burgenland wäre der einfachste Weg: „die Impfrate durch Impfaktionen in Schulen zu erhöhen. Ich würde mir für Schulen ein All Inklusiv-Impfpaket wünschen. Die Eltern müssten sich nicht mehr selbst um Impftermine kümmern bzw. würden auch nicht darauf vergessen ihr Kind zu impfen.“

Die gratis HPV-Impfaktion für alle unter 30, ist noch bis einschließlich 31. Dezember 2025 möglich. Damit möchte Österreich das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mir einer Durchimpfungsrate der unter 30-jährigen von 90% bis 2030 erreichen.

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