Er ist einer der erfolgreichsten Sänger im Schlager, trat gerade erst wieder bei Florian Silbereisen (43) und seinem "Schlagerbooom" auf. Howard Carpendale (78) blickt auf eine tolle Karriere zurück und hat eine tolle Familie gegründet. Doch der Großteil seiner Verwandtschaft ist früh gestorben. In einem neuen Interview spricht der "Hello again"-Interpret über seine tragische Familiengeschichte.
"Meine Kindheit war eigentlich ein Traum", so Howie, der in Südafrika aufwuchs, im Interview mit "Bild am Sonntag". "Abgesehen von der Apartheid in unserem Land. Als kleiner Junge hatte ich zum Glück noch keine Ahnung, was das bedeutet." Seine Eltern beschreibt er als "großartige Menschen". Doch sie wurden ihm früh genommen.
"Meine ganze Familie lebt nicht mehr", so seine traurige Bilanz. "Sie sind alle – bis auf meine Mutter – jung gestorben. Mein Vater starb mit 59 Jahren. Anne, meine vier Jahre ältere Schwester, litt an Diabetes. Sie wurde nur 45. Jean, sie war acht Jahre älter als ich, brach sich bei einem Autounfall das Genick."
Howard Carpendale, der gerade 15 Kilo abspeckte, gibt jedoch zu, dass die Verbindung nicht immer die innigste war. "Es trifft deine Seele", sagt er über die familiären Verluste, gibt jedoch zu bedenken: "Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob du jemanden verlierst, mit dem du täglich zusammen bist oder mit dem du nur telefonierst."
Er führt dies weiter aus: "Jean und Anne lebten in Durban, ich bereits in England und Deutschland. Ich flog zu ihren Beerdigungen, stand am Sarg. Tragisch war es, als meine Eltern starben."
Der Tod seines Vaters liegt mittlerweile gut 48 Jahre zurück. Er starb fünf Tage vor Carpendales Hochzeit mit seiner ersten Frau Claudia. Seine Eltern waren in England, machten Urlaub. Da bekam der Vater des Musikers einen Herzinfarkt. "Claudia und ich flogen sofort nach London, fuhren drei Stunden mit dem Taxi nach Southampton. Doch er war bereits tot, als wir in der Klinik ankamen."
Die Hochzeit fand dennoch wie geplant statt, weil seine Mutter sich dies wünschte. Sie erkrankte an Demenz, starb vor 13 Jahren im Alter von 92. "Der Tod gehört für mich zum Leben dazu", so Carpendale, der bald auf große Abschiedstour gehen wird.
Schöneberger bringt Carpendale an den Rand der Verzweiflung: „Ich kann nichts dafür“ © © SWR