Strüngmann-Hotel in Bad Wiessee: „Seegut“-Pläne endlich perfekt

19 Jan 2023
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Erstellt: 19.01.2023, 06:03 Uhr

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Bad Wiessee: Spielbank- und Lederer-Areal bald „Seegut am Tegernsee“

Auf dem ehemaligen Spielbank- und Lederer-Areal sollen die Arbeiten für das „Seegut am Tegernsee“ beginnen. © Stefan Gernböck

Bad Wiessee – Der Bad Wiesseer Gemeinderat hat die endgültige Planung für Strüngmann-Hotel abgesegnet. Geplant sind zwei als „Hotel-Villen“ bezeichnete Gebäude.

Gut Ding will Weile haben – dieser Spruch scheint auch für die Hotelpläne an der Wiesseer Seepromenade zu gelten. Nachdem vor gut drei Jahren das traditionsreiche Hotel Lederer abgerissen worden war, sollte – nach etlichen Um- und Neuplanungen – auf dem Areal des ehemaligen Hotels sowie dem Spielbankgelände im letzten Quartal 2020 der Spatenstich für das neue Hotel der Strüngmann-Firma Athos erfolgen. Dann kam die Pandemie und als Reaktion darauf eine nochmalige Überarbeitung der Planung, die eine Verschlankung des geplanten Projektes mit sich brachte. Man wolle auf eine „gegroundetere“ Form setzen, lautete das neue Credo. Das Ergebnis war ein Gebäude-Ensemble, das sich an Strukturierung und Gestalt eines Dorfes orientiert und sich stärker als die vorherigen Entwürfe zum Ort hin öffnen soll.

Im September 2022 hatte sich dann nochmals eine neue Situation ergeben, als Athos ein weiteres Grundstück am Riedersteinweg, das Kurbad Ottl, zukaufen konnte. Das Areal wurde in die Planung mit einbezogen und als Standort für drei weitere Gebäude vorgesehen, die in einem ersten Entwurf als „Gartenhäuser“ bezeichnet wurden. Die drei Gebäude waren für Familien oder größere Gruppen gedacht und sollten architektonisch im Stile traditioneller Einfamilienhäuser ausgeführt werden, die sich in den dörflichen Charakter der bestehenden Planung einfügen sollten.

Doch trotz einer Reduzierung von drei auf nur mehr zwei Vollgeschosse kam aus der Bauverwaltung die Empfehlung, der Planung das gemeindliche Einvernehmen zu verweigern. Vor einer „dramatischen Häuseraufreihung“ wurde gewarnt, die zusätzliche Bebauung als viel zu wuchtig und überdimensioniert kritisiert. Spontan hatten Planer und Athos-Vertreter daraufhin eingelenkt und eine Bebauung des Ottl-Grundstücks mit lediglich zwei Häusern als Alternative geboten.

Nun scheint es geschafft: Die wohl endgültigen Pläne mit zwei als „Hotel-Villen“ bezeichneten Gebäuden auf dem Ottl-Grundstück erhielten im Gemeinderat grünes Licht. Insgesamt 24 Gebäude in lockerer Bebauung werden nun auf dem rund 38.000 Quadratmeter großen Areal direkt am See entstehen, der überwiegende Teil nicht höher als zwei Stockwerke. Das Hoteldorf auf Fünf-Sterne-plus-Niveau wird durch seine zentrale Lage und Größe die Qualität eines eigenen neuen Ortsteils haben, heißt es in einer Mitteilung von Athos.

Durch die geplante leichte und natürliche Bauweise soll sich das Ensemble in die Natur und Umgebung an seinem künftigen exponierten und einzigartigen Standort einfügen. Auch die einzelnen Gebäude sollen sich optisch harmonisch in das gewachsene Ortsbild einpassen. So soll Holz als dominierender Baustoff zum Einsatz kommen und einem bewusst durchgängigen Nachhaltigkeitskonzept Rechnung tragen.

Das „Seegut am Tegernsee“ soll eine breite und einladende Zuwegung Richtung Hans-Völkner-Platz erhalten. Direkt an der Seepromenade soll ein Wirtshaus entstehen, das neben den Hotelgästen auch Einheimischen offenstehen wird. Der Restaurantbetrieb soll 200 Plätze umfassen, zudem sind auch zwei großzügige Außenterrassen vorgesehen. Eine Kunstscheune bietet in einer etwa 400 Quadratmeter großen Halle Raum für Kunst-, Kultur- und Musikveranstaltungen. Abgerundet wird der zentrale Bereich durch eine Tagesbar, einen Dorfladen und einen Sportverleih.

Das Hotel selbst umfasst 85 Zimmer und Suiten. Unter Berücksichtigung des sogenannten Geomantie-Ansatzes habe man im Vorfeld die Energiefelder auf dem Areal untersucht, heißt es in der Mitteilung. Die Positionierung der Gebäude sei dann auf Basis der Ergebnisse erfolgt.

Sofern die erforderlichen Genehmigungen vorliegen, soll in den kommenden zwei Jahren die Gründung der Gebäude vorgenommen werden. 2026 bis 2028 sollen dann in Bauabschnitten die Gebäude errichtet werden. Für die Unterbringung der künftigen Mitarbeiter hat Athos das ehemalige Hotel am Kureck und jüngst das Wienerwald-Gebäude an der Ortsmitte erworben, das durch einen Neubau ersetzt wird. ger

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