Holocaust-Gedenktag: Polaschek kündigt Schritte gegen ...

27 Jan 2023

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) möchte noch dieses Jahr weitere Schritte gegen Antisemitismus setzen. Das gab er in einer Aussendung zum Holocaust-Gedenktag bekannt. Das Parlament gedachte inzwischen der Opfer des Holocaust mit der Initiative #WeRemember. In einer Aussendung forderte die SPÖ die Regierung auf, Schritte gegen Rechtsextremismus zu setzen.

ÖSTERREICH. Anlässlich des Internationalen Holocaust Gedenktags gab Polaschek in einer Aussendung bekannt, dass das Bildungsministerium noch dieses Jahr "drei wesentliche Punkte der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus" umsetzen wird.

Ausbildung von Lehrkräften

Bildungsarbeit über den Holocaust sowie Antisemitismusprävention durch Bildung würden zu seinen Schwerpunkten gehören, so der Bildungsminister. Daher werde die Ausbildung von Lehrkräften weiterentwickelt, damit sie für Antisemitismusprävention vorbereitet sind. Außerdem werde die Österreichische Akademie der Wissenschaften ein international vernetztes und interdisziplinäres "Center of Excellence" einrichten, in dem gegenwartsbezogene Antisemitismusforschung betrieben werde. 

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Polaschek zum Gedenktag:

„Am heutigen Tag gedenken wir der Millionen Opfer des Holocaust. Gleichzeitig soll uns dieser Tag an unsere Verantwortung erinnern, damit solche Verbrechen an der Menschheit nie wieder passieren. Dabei hat der Bildungs- und Wissenschaftsbereich eine zentrale Rolle. Der internationale Holocaust-Gedenktag erinnert uns an Österreichs historische Verantwortung und gibt uns allen den Auftrag, gegen Antisemitismus zu arbeiten und dieses dunkle Kapitel in der Geschichte dieses Landes niemals zu vergessen.“

Zentrale Rolle für Bildung und Wissenschaft

Für ein aktives "Nie wieder" würden Bildung und Wissenschaft eine zentrale Rolle spielen, so der Bildungsminister: "Daher arbeitet mein Ressort intensiv an der Umsetzung der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus." 

Zu den Schritten, die das Bildungsministerium gegen Antisemitismus setzt, gehört auch Lehrprogramm _erinnern.at_. Im Rahmen des Programms werden Lernmaterialien zu den Themen Holocaust, Verbrechen des Nationalsozialismus, Prävention von Antisemitismus und Rassismus, Genozid an den Roma und Sinti, Erinnerungskulturen sowie die österreichisch-jüdische Geschichte ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt. Außerdem werden Weiterbildungen für Lehrkräfte in Österreich und Israel zur Verfügung gestellt.

#WeRemember im Parlament

Auch das Parlament gedachte der unzähligen Opfer des Holocaust. Mit der internationalen Initiative #WeRemember möchten die Abgeordneten des Parlaments auf ganz persönliche Weise gedenken. Dafür haben sie sich Raum der Namen der Gedenkstätte Mauthausen oder aus der Datenbank von Yad Vashem den Namen eines Opfers aussuchen können, um dessen Geschichte zu teilen. Die Lebensgeschichten und Botschaften des Gedenkens werden im Parlament über Infoscreens sowie auch auf den Social Media-Kanälen der Abgeordneten verbreitet. 

Persönliches und tiefsinniges Gedenken

"Die #WeRemember-Initiative erinnert die Menschen daran, dass der Holocaust eines der schlimmsten Verbrechen der Geschichte war und dass Millionen unschuldiger Menschen aufgrund von Hass und Ausgrenzung ermordet worden sind", so Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka in einer Aussendung. "Dadurch wird das Gedenken persönlicher, tiefsinniger und sinnvoller." 

Mit der #WeRemember-Initiative erklären Abgeordnete des Parlaments ihre Solidarität mit den Opfern des Holocaust.

So könne das Parlament mit der Teilnahme Solidarität zu den Opfern der Shoah bekunden. Außerdem zeige es damit, dass es zu einer Zukunft der Toleranz verpflichtet sei. Sobotka selbst sei es besonders wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten. 

SPÖ fordert Regierung zum Handeln auf

Oppositionspartei SPÖ forderte inzwischen in einer Aussendung den 2021 beschlossenen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus sowie einen Rechtsextremismusbericht, der 2022 angekündigt wurde. Die hohe Zahl an antisemitischen Vorfällen, die der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in Wien gemeldet werden, seien alarmierend. Die SPÖ fordere die Regierung daher zum Handeln auf. 

"Der 27. Jänner ist ein wichtiger Anlass, der Millionen Ermordeten und Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes zu gedenken und auch bleibende Verpflichtung und beständige Mahnung, dass wir die Gräueltaten der Nazis niemals vergessen dürfen und immer wachsam bleiben müssen", so SPÖ-Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner.

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