Fußball: Hoffenheim holt Sturms Meistermacher

4 Stunden vor

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Sturm Graz muss die Mission Titelverteidigung in der Admiral Bundesliga ab sofort ohne seinen Meistermacher bestreiten. Was die Spatzen bereits von den Dächern pfiffen, ist seit Freitag fix: Christian Ilzer wechselt von der Mur in die deutsche Bundesliga zur TSG Hoffenheim und ist damit auch wieder mit seinem Sportdirektor Andreas Schicker vereint.

Hoffenheim - Figure 1
Foto sport.ORF.at

Online seit heute, 14.59 Uhr

Bereits am Donnerstagabend verkündeten diverse Medien die Einigung zwischen Sturm und Hoffenheim über einen Wechsel des Trainers, am Freitag folgte schließlich die Bestätigung. „Ich durfte eine fantastische Zeit beim SK Sturm verbringen, eine großartige Reise, die ich nie vergessen werde. Ich verlasse Graz mit einem weinenden Auge, gleichzeitig aber auch mit Stolz und dem guten Gewissen, eine Topmannschaft, die an der Spitze der Österreichischen Bundesliga steht und im ÖFB-Cup alle Chancen zur Titelverteidigung hat, zu übergeben“, wurde Ilzer in einer Vereinsaussendung zitiert.

Bei den Grazern übernimmt Jürgen Säumel die Mannschaft interimistisch. Der bisherige Coach der Amateure wird dabei von den Kotrainern Michael Madl und Sargon Duran unterstützt. „Ich war mit Chris in den vergangenen Monaten in ständigem Austausch und habe auch mit Sturm II dieselben Spielprinzipien verfolgt, daher bin ich davon überzeugt, dass wir den eingeschlagenen Weg weitergehen können“, blickt der Neocoach optimistisch auf seine neue Aufgabe.

Schicker (r.) holte seinen „Kumpel“ und Wunschkandidaten Ilzer nach Hoffenheim Sturm erfüllt Ilzers Wunsch

„Christian Ilzer hat den SK Sturm in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Andreas Schicker sportlich geprägt und zu fantastischen Erfolgen geführt“, lobte Präsident Christian Jauk die Arbeit des Meistermachers.

„Der Zeitpunkt kam natürlich überraschend, ich habe natürlich auch versucht, unseren Erfolgstrainer vom Verbleib zu überzeugen. Dennoch wollten wir Christians explizitem Wunsch nach einem sofortigen Wechsel nachkommen und nach sehr guten Gesprächen mit Hoffenheim sowie einer entsprechenden Ablöse einen Rekordtransfer für einen Trainer der Österreichischen Bundesliga nun durchführen“, so der Sturm-Präsident weiter. Laut Medienberichten soll Hoffenheim eine Ablöse von 2,5 Mio. Euro nach Graz überweisen.

Schicker holt seinen Wunschkandidaten

Ilzer, der bei Hoffenheim einen Vertrag bis 2027 erhält, folgt Pellegrino Matarazzo nach, der Anfang der Woche aufgrund des aktuellen Negativlaufs des Clubs entlassen wurde. Die Hoffenheimer liegen in der Bundesliga mit neun Punkten aus zehn Spielen nur auf dem 15. Tabellenplatz.

Auch die Auftritte in der Europa League verliefen mit nur einem Sieg aus vier Partien holprig. So kam die Trennung von Matarazzo, der seit Februar 2023 das Traineramt bekleidet hatte, Anfang der Woche nach dem 0:0 beim FC Augsburg nicht mehr überraschend. Ilzer galt aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit mit Sportdirektor Schicker als Topkandidat auf die Nachfolge und zeigte sich einem Wechsel gegenüber nicht abgeneigt.

Erfolgsgespann wieder vereint

Nun will das Duo die erfolgreiche Zusammenarbeit bei Sturm in Hoffenheim fortsetzen. Vergangene Saison hatte Sturm Red Bull Salzburg nach zehn Titeln in Folge an der Spitze der Bundesliga abgelöst und zudem mit dem Cupsieg auch das Double geholt. Als Kirsche auf dem Kuchen qualifizierten sich die Grazer auch erstmals seit der Saison 2000/01 wieder für die Champions League.

Im Oktober war Schicker schließlich dem Ruf der Hoffenheimer gefolgt und nahm Paul Pajduch als Technischen Direktor gleich mit. Nun wurde mit Trainer Ilzer, der 2020 das Ruder bei Sturm übernommen hatte, das letzte Puzzlestück hinzugefügt. Der 47-Jährige ist seit Sommer 2019 bereits der fünfte Coach in Hoffenheim, nachdem der aktuelle deutsche Teamchef Julian Nagelsmann den Club verlassen hatte.

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