Hochwasser-Liveblog: ++ Krisensitzung der Regierung in Polen ++
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Stand: 16.09.2024 11:08 Uhr
Bei den schweren Überschwemmungen in Tschechien hat es einen ersten Todesfall gegeben. Polens Regierungschef Tusk hat sein Kabinett zu einer Krisensitzung einberufen. Die Entwicklungen im Liveblog.
11:05 Uhr
"Die Lebensrettungsmaßnahmen sind erstmal abgeschlossen"Im Bundesland Niederösterreich sei man nach wie vor "im Katastrophenmodus", berichtet ARD-Korrespondentin Anna Tillack. Doch da die Nacht offenbar ruhig verlief, hätten sich die Einsatzkräfte darauf konzentrieren können, Menschen mit Booten und Hubschraubern zu retten. Diese Rettungsmaßnahmen seien nun erstmal abgeschlossen. "Und jetzt kommen neue Aufgaben für die Einsatzkräfte: Dämme zu sichern im ganzen Land". Es gebe eine "Verschiebung der Aufgaben, aber noch keine Entspannung".
10:44 Uhr
Wasser der Elbe in Dresden steigtDas Wasser der Elbe in Dresden steigt weiter an. Die im Fluss liegenden Teile der eingestürzten Carolabrücke liegen mittlerweile größtenteils unter Wasser. In Dresden lag der Pegel am Vormittag nach Angaben der Landeshochwasserzentrale bei 5,62 Metern. Am Sonntagabend war die zweite Hochwasserwarnstufe ausgerufen worden. Der Richtwert der Alarmstufe drei, der bei sechs Metern liegt, wird demnach voraussichtlich am frühen Dienstagmorgen überschritten. Bis Mittwochabend könnte der Pegel der Elbe in Dresden dann weiter steigen und seinen Höchststand erreichen.
In Schöna an der Grenze zu Tschechien gilt die Alarmstufe drei bei einem Wasserstand der Elbe von 6,13 Metern. Die dritthöchste Alarmstufe gilt auch an der Neiße in Görlitz. Dort erwartete das Hochwasserzentrum allerdings wieder fallende Wasserstände.
Die teils eingestürzte Carolabrücke in Dresden
10:39 Uhr
Österreich: "Es bleibt kritisch"Trotz einer kurzen nächtlichen Regenpause bleibt die Hochwasser-Situation im Osten Österreichs sehr angespannt. "Es ist nicht vorbei, es bleibt kritisch, es bleibt dramatisch", sagte die Ministerpräsidentin Niederösterreichs Johanna Mikl-Leitner. Heute würden regional erneut bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Ein großes Problem seien inzwischen die Dämme.
"Es besteht höchste Dammbruchgefahr", hieß es vonseiten der Behörden. Das öffentliche Leben ruhe weitgehend. Mehr als 200 Straßen in Niederösterreich seien gesperrt, 1.800 Gebäude geräumt, viele Schüler und Kinder seien zu Hause geblieben, sagte Mikl-Leitner. Rund 3.500 Haushalte seien aktuell ohne Strom. Die Höhe der Schäden sei momentan nicht abzuschätzen. In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge. Die Lage könnte sich ab Dienstag etwas entspannen. Dann wird ein Ende des Dauerregens erwartet.
10:36 Uhr
Die Wettervorhersage für DeutschlandHeute fällt in der Südosthälfte zeitweise Regen, der in Südbayern und Sachsen zum Teil ergiebig ist. Die Hochwassersituation hält an. Im Norden und Westen scheint ab und an etwas die Sonne und oft ist es trocken. 6 bis 23 Grad.
09:52 Uhr
Noch keine Entwarnung in den Hochwassergebieten in OsteuropaNach extremem Dauerregen stehen ganze Landstriche in Osteuropa unter Wasser - ein kurzer Überblick.
09:31 Uhr
Pegel in Oberösterreich steigenNach einer relativ ruhigen Nacht sind die Feuerwehren in Oberösterreich wieder in Alarmbereitschaft. Neue intensive Niederschläge lassen die Pegel wieder ansteigen. "Aktuell beobachten wir die Lage und warten auf eine mögliche zweite Welle", sagt der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, Markus Voglhuber dem ORF. Kleinere Einsätze und auch schon Aufräumarbeiten werden durchgeführt.
09:13 Uhr
Ein Toter und mehrere Vermisste in TschechienBeim Hochwasser in Tschechien hat es den ersten bestätigten Todesfall gegeben. Die Behörden sprachen zudem von mindestens sieben Vermissten. Ein Mensch sei in dem kleinen Fluss Krasovka im Bezirk Bruntal im östlichen Landesteil Mährisch-Schlesien ertrunken, sagte Polizeipräsident Martin Vondrasek im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zu den Vermissten zählten drei Menschen, die mit einem Auto bei Jesenik im Altvatergebirge in einen reißenden Fluss gestürzt seien. Von dem Fahrzeug fehle jede Spur. Die anderen Personen seien in verschiedene Gewässer wie den Fluss Otava gestürzt. Zudem werde ein Mann aus einem Altersheim an der Grenze zu Polen vermisst.
Der tschechische Regierungschef Petr Fiala sprach von einem sogenannten Jahrhunderthochwasser - also ein Hochwasser, was statistisch gesehen einmal im Jahrhundert an gleicher Stelle vorkommt. Am Wochenende verwandelten sich die Straßen in Städten wie Jesenik im Altvatergebirge, Opava am gleichnamigen Fluss und Krnov an der Grenze zu Polen in reißende Fluten. In Jesenik retteten die Einsatzkräfte Hunderte Menschen mit Booten und Hubschraubern. Die Bürgermeisterin der in einem Talkessel gelegenen Stadt nahe der Grenze zu Polen sagte dem Fernsehen: "Es war eine Apokalypse, überall ist Schlamm, alles ist zerstört." Der Hauptplatz im Stadtzentrum sei vorübergehend zu einer einzigen Wasserfläche geworden, auf der Autos schwammen. In der Region stürzten mehrere Häuser ein. Nach dem Abfluss der Wassermassen drohten Erdrutsche.
Eine Frau wird von Einsatzkräften aus ihrem überfluteten Haus in Jesenik (Tschechien) getragen.
09:03 Uhr
Weiter höchste Warnstufe in RumänienIn Rumänien bleibt die Hochwasserlage weiter angespannt. Bei Starkregen und schweren Überschwemmungen sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Betroffen waren vor allem die Regionen Galati, Vaslui und Iasi im Osten des Landes. Etwa 300 Menschen mussten dort in Sicherheit gebracht werden, rund 6.000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst.
Unter den Opfern sind hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Die höchste Hochwasser-Warnstufe gilt zunächst noch bis zum Mittag. Von den Wassermassen sind meist abgelegene Dörfer betroffen. Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz.
08:32 Uhr
Gefahr von weiteren Dammbrüchen in ÖsterreichIn vielen Gemeinden Niederösterreichs herrscht Land unter. "Die Lage bleibt im ganzen Land angespannt", sagte Niederösterreichs stellvertretender Landeshauptmann Stephan Pernkopf (ÖVP) dem ORF. Im Fokus stehen laut Pernkopf Dammsanierungen und Schutz der Dämme, zahlreiche Menschen sind bereits in Sicherheit gebracht worden.
"Die Regenfälle beginnen wieder stärker und massiv zu werden", so Pernkopf. Die Böden könnten diese Niederschläge nicht mehr aufnehmen, daher bestehe auch die Gefahr von weiteren Dammbrüchen. "Ab dem Vormittag ist in allen Flüssen Niederösterreichs mit einem neuerlichen Ansteigen der Wasserstände zu rechnen."
08:08 Uhr
St. Pölten: "Die Schäden werden enorm sein""Ich war auch schon öfter bei solchen Ereignissen dabei, aber nicht vergleichbar, und die Bevölkerung ist wirklich sehr betroffen", sagt der Bürgermeister von Sankt Pölten, Matthias Stadler (SPÖ), dem ORF. "Wir haben Tausende Liegenschaften, wo die Situation so ist, dass die unter Wasser stehen, nicht nur die Keller, sondern teilweise auch die Erdgeschosse. Also die Schäden werden enorm sein."
St. Pölten in Niederösterreich: Das Bundsland gilt seit Sonntag als Katastrophengebiet. Im Fokus stehen Dammsanierungen und Schutz der Dämme, zahlreiche Menschen wurden bereits evakuiert.
08:02 Uhr
Pegelstände an der Elbe steigen weiter anAn der Elbe in Sachsen steigen die Pegelstände weiter an. Nach Daten des Landeshochwasserzentrums lag der Wert in Dresden am Morgen bei 5,54 Metern. Demnach wird noch im Tagesverlauf mit einem Überschreiten der Sechs-Meter-Markierung gerechnet. Ab diesem Wert gilt die zweithöchste Alarmstufe drei. Dabei sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.
Am Pegel in Schöna an der Elbe nahe der tschechischen Grenze ist diese Stufe bereits erreicht, dort lag der Pegelstand bei 6,09 Metern. Auch an der Lausitzer Neiße bei Görlitz an der Grenze zu Polen gilt Alarmstufe drei. Das Wasser stand dort bei 5,56 Metern - und damit nur wenige Zentimeter von der höchsten Alarmstufe vier entfernt. Ein Abschnitt der Bundesstraße 99 sei in Görlitz aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Richtwert für Warnstufe 3 liegt hier bei 4,80 Metern.
07:59 Uhr
THW stellt sich auf größere Einsätze an Elbe und Oder einAngesichts des derzeit über Europa ziehenden Unwettertiefs bereitet sich das Technische Hilfswerk (THW) auf mögliche Hochwasser im Osten Deutschlands vor. "Wir stellen uns darauf ein, dass wir größere Kräfte dann auch an die Elbe und an die Oder verlegen können", sagte THW-Abteilungsleiter Fritz-Helge Voss im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Den Menschen in den betroffenen Gebieten riet Voss, sich einen "kleinen Notvorrat" anzulegen.
07:57 Uhr
Polnisches Kabinett berät über Ausrufung von KatastrophenzustandAngesichts der schweren Verwüstungen bei Überschwemmungen im Südwesten Polens hat Regierungschef Donald Tusk sein Kabinett zu einer Krisensitzung am Vormittag einberufen. Er habe ein Dekret zur Ausrufung des Katastrophenzustands vorbereitet, teilte Tusk mit. Die Entscheidung darüber muss aber vom Kabinett abgesegnet werden.
Anhaltende Regenfälle haben im Südwesten Polens an der Grenze zu Tschechien zu Hochwasser geführt. In der niederschlesischen Kleinstadt Klodzko standen ganze Straßenzüge unter Wasser, hier gab es auch ein Todesopfer. Das Dorf Glucholazy in der Region Oppeln wurde von Wassermassen verwüstet. In der Nacht zum Montag war besonders die Kleinstadt Nysa in der Region Oppeln betroffen. Das Wasser aus der Glatzer Neiße, einem Nebenfluss der Oder, drang in die Notaufnahmestation des örtlichen Kreiskrankenhauses ein, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Insgesamt 33 Patienten wurden von dort mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht, darunter auch Kinder und Schwangere.
07:56 Uhr
Pegelstände in Tschechien steigen weiter anIn den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten in Tschechien ist noch keine Entspannung in Sicht. Die Flutwelle an der Morava erreichte Litovel, knapp 200 Kilometer östlich von Prag. Dort standen ganze Straßenzüge unter Wasser, wie die Agentur CTK berichtete. Die Behörden der Kleinstadt mit knapp 10.000 Einwohnern appellierten an die Bevölkerung, die Einsatzkräfte nicht zu behindern. "In den nächsten Stunden erwarten wir eine weitere Zunahme des Wasserstands des Flusses", warnte der Bürgermeister in den sozialen Medien.
Auch an vielen anderen Orten stiegen die Pegelstände noch an. Für die Gegend um die Stadt Frydlant in Nordböhmen wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. In Hradec Kralove an der Elbe galt nun die höchste Hochwasser-Alarmstufe. In Usti nad Labem nahe der Grenze zu Sachsen sollten im Laufe des Tages weitere Hochwasser-Schutzwände errichtet werden, die das Zentrum und den Stadtteil Strekov schützen sollen. Der Scheitelpunkt der Elbe wurde dort erst am Mittwoch bei rund 7,65 Metern über dem Pegel-Nullpunkt erwartet.
07:55 Uhr
Massive Verkehrsprobleme in WienDie österreichische Hauptstadt Wien ist auch heute von massiven Problemen im öffentlichen Verkehr betroffen - obwohl die Wasserstände zurückgegangen sind. Die meisten U-Bahnlinien in der Zweimillionen-Stadt fuhren zu Beginn der Arbeitswoche nur auf Teilstrecken. Das staatliche Bahnunternehmen ÖBB führt derzeit keine Züge auf den südlichen und westlichen Verbindungen von und nach Wien.
07:52 Uhr
Lage in Bayern bleibt angespanntDie Hochwasserlage in Bayern bleibt an einigen Orten angespannt - und neuer Regen ist auch wieder angesagt. In der Nacht habe sich die Situation in den betroffenen Gebieten nicht groß verändert, teilten die Polizeipräsidien mit. Eine Entwarnung gibt es vorerst aber nicht: Der Hochwassernachrichtendienst (HND) erwartete mit dem regnerischen Start in die Woche erneute Anstiege der Wasserstände. Ein Hochwasser wie im Juni in Bayern sei aber nicht zu befürchten.
Unter anderem erwartet der HND, dass die Pegelstände der Donau bei Passau, der Vils bei Vilshofen und der Isar bei München erneut ansteigen. Von Mittwoch an dürfte sich die Lage den Angaben zufolge dann allmählich entspannen. Bis Dienstag rechnet der Deutsche Wetterdienst von den Alpen bis in das Vorland mit Dauerregen. Verbreitet sind dabei Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter möglich, in Staulagen sogar bis zu 90.
Die Fritz-Schäffer-Promenade in Passau ist vom Hochwasser der Donau überflutet. Die Hochwasserlage in Bayern bleibt weiter angespannt.
07:49 Uhr
Neue große Regenmengen in Österreich erwartetIm von Hochwasser betroffenen Österreich steht ein weiterer Tag mit teils großen Regenmengen bevor. Das berichtete der Wetterdienst des Senders ORF. In Niederösterreich, das zum Katastrophengebiet erklärt worden ist, verlief die Nacht auf Montag ruhig, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Doch bis Dienstag werden in dem östlichen Bundesland bis zu 60 weitere Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, wie es von einem Vertreter der Landesregierung hieß. Laut den Wetterfachleuten des ORF sind von Tirol bis ins östliche Österreich an manchen Orten auch noch größere Mengen möglich.
Im besonders stark betroffenen Niederösterreich sind am Wochenende nach Angaben der Einsatzkräfte mehrere Hundert Menschen aus dem Hochwasser gerettet worden. Ein Feuerwehrmann starb am Sonntag im niederösterreichischen Rust im Tullnerfeld beim Auspumpen eines Kellers.
07:42 Uhr
Österreich: Mehr als 300 Menschen in St. Pölten gerettetIm von Überschwemmungen stark getroffenen Niederösterreich sind am Wochenende Hunderte Menschen gerettet worden. 304 waren es bis zum späten Sonntagabend laut einer Bilanz der Feuerwehr allein im Bezirk St. Pölten. Im Bezirk St. Pölten waren in der Nacht 61 Feuerwehren mit 854 Mitgliedern im Einsatz.
07:35 Uhr
Leichter Wasserrückgang in PassauIn Passau geht das Hochwasser von Donau und Inn bisher nur leicht zurück. Der Pegel Passau der Donau zeigte am Morgen einen Wert von 7,24 Meter an. Das sind etwa 20 Zentimeter weniger als am Sonntagnachmittag, wie aus Angaben des Hochwassernachrichtendienstes Bayern hervorgeht. Zum Vergleich: Vor den Unwettern und dem Dauerregen am Wochenende im Süden und Südosten des Freistaates waren es am Donnerstagabend noch knapp unter 5 Meter. Am Pegel Marienbrücke des Flusses Inn in Passau wurden am Morgen 4,56 Meter gemessen nach 5,03 am Sonntagnachmittag. Donnerstagabend waren es um die 2,50 Meter.
In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. Am Samstag und Sonntag waren einige Bereiche der Altstadt geflutet - das sind die Passauer aber gewohnt. Zahlreiche Helfer füllten Sandsäcke gegen die Wassermassen, Hochwasserschutz wurde bereitgestellt. "Es wird dringend davor gewarnt, überflutete Bereiche zu betreten!", hieß es vonseiten der Stadt. Wie sich die Lage in den kommenden Tagen entwickeln wird, ist noch unsicher.
07:34 Uhr
Sachsen: Frau aus Neiße in Görlitz gerettetEine Frau ist in Görlitz beim Prüfen des Pegelstandes in die Neiße gefallen. Laut ersten Angaben der Polizei ist die Frau am Parkhotel Merkur am Wasserrand ausgerutscht und in den Fluss gefallen. Sie sei etwa 700 Meter in der Neiße getrieben, bis sie sich kurz vor dem Wehr Vierradmühle aus dem Wasser ziehen konnte. Sie wird aufgrund einer Unterkühlung aktuell in einer Klinik versorgt.
07:16 Uhr
Breslau ruft Hochwasseralarm ausNach schweren Unwettern und Überschwemmungen im Südwesten Polens bereitet sich die Stadt Breslau (Wroclaw) in Niederschlesien auf eine Flutwelle vor. Bürgermeister Jacek Sutryk rief Hochwasseralarm für die Stadt an der Oder aus. Zu den damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen gehörten die Überwachung der Deiche rund um die Uhr, die Kontrolle und der Schutz von Kanälen sowie die Schließung von Deichübergängen, sagte Sutryk in einem auf Facebook verbreiteten Video.
Voraussichtlich wird die Flutwelle Breslau am Mittwoch erreichen. Die bisherigen Prognosen, wonach Breslau nicht so stark betroffen seien werde, seien korrigiert worden, sagte der Bürgermeister. Voraussichtlich werde die Flut aber nicht so hoch wie beim Oderhochwasser 1997. Damals wurde ein Drittel der Stadt überflutet. Sutryk betonte, heute sei die Infrastruktur in einem viel besseren Zustand. Es gebe neue Deiche, Rückhaltebecken und Polder. Er hoffe, dass das Hochwasser nicht in die Stadt eindringen werde.
06:20 Uhr
Pegel der Elbe in Sachsen überschreitet kritischen WertIn Ostsachsen steigen die Pegel der Flüsse weiter. Am Elbe-Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien wurde am Morgen die Alarmstufe 3 überschritten. Der Pegel erreichte 6,03 Meter. Damit sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.
06:11 Uhr
Passagiere können Kreuzfahrtschiff in Wien nicht verlassenWegen des durch heftigen Regen verursachten Hochwassers auf der Donau müssen Dutzende Passagiere auf einem Schweizer Flusskreuzfahrtschiff in Wien verharren. Die rund hundert Passagiere und etwa 40 Crew-Mitglieder dürfen die am Ufer festgezurrte "Thurgau Prestige" derzeit nicht verlassen, wie der Schweizer Sender SRF unter Berufung auf das Reiseunternehmen Thurgau Travel berichtete. Von Bord kämen die Schiffsgäste nicht mehr, weil der Steg zum Pier überflutet sei.
Medienberichten zufolge sind auch weitere Kreuzfahrtschiffe in Wien gestrandet. Laut Thurgau Travel entscheiden die örtlichen Behörden darüber, ob und wann die Schiffsgäste von Bord gehen können. Gemäß Passagier-Aussagen wurde ihnen laut SRF mitgeteilt, dass sie noch bis mindestens Dienstag auf dem Schiff ausharren müssten. Die "Thurgau Prestige" sollte von Linz nach Budapest und zurück fahren und hält nun bis auf weiteres in Wien.
05:32 Uhr
Wasserstände im Osten Deutschlands steigenIm Osten Deutschlands steigen die Wasserstände. Es wird erwartet, dass am heutigen Montag in Dresden an der Elbe der Richtwert der Alarmstufe 3 (6,00 Meter) erreicht wird. Die Stadt hatte am Sonntagabend bereits Alarmstufe 2 ausgerufen, in der Nacht stieg der Wasserstand nach Angaben des Landeshochwasserzentrums auf 5,49 Meter (Stand: 5.30 Uhr). Zum Vergleich: Der Normalstand der Elbe beträgt am Dresdner Pegel rund 2 Meter, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es am Höhepunkt 9,40 Meter.
05:24 Uhr
Bundesland Wien zum Katastrophengebiet erklärtDas Bundesland um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor und komplett zum Katastrophengebiet erklärt worden. Am Stausee Ottenstein wird durch die Hochwasserklappen kontrolliert Wasser abgelassen. Das soll plötzliche Flutwellen verhindern, verschärft aber zunächst flussabwärts am Lauf des bereits angeschwollenen Flusses Kamp die dramatische Hochwasserlage. Anwohner und Tausende Freiwillige versuchten, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.
In der Hauptstadt Wien wurde der Wienfluss von einem Rinnsal zu einem reißenden Strom. Dort ist das Hochwasser so hoch, wie es statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird. Neuer Regen dürfte den Wienfluss weiter anschwellen lassen, weil er viele Zuflüsse aus anderen Hochwassergebieten hat, wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sagte.
05:15 Uhr
Ausnahmesituation in NiederösterreichIm österreichischen Bundesland Niederösterreich spülten in der Nacht reißende Wasserfluten durch Straßen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen.
Zwar ließ der Regen in einigen Regionen nachts etwas nach - aber Wetterdienste haben für heute weitere schwere Niederschläge vorausgesagt. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner sprach am Sonntag von einer "Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben".
05:02 Uhr
Tschechische Regierung will über finanzielle Hilfen entscheidenBesonders dramatisch ist die Hochwasserlage in der tschechischen Stadt Krnov, die am Sonntag fast komplett überflutet wurde. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar sagte der Agentur CTK zufolge, die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997. In der Kleinstadt, die 23.000 Einwohner hat und rund 240 Kilometer östlich von Prag liegt, vereinen sich die Flüsse Opava und Opavice. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten. Kritisch war die Lage auch an vielen anderen Orten im Osten des Landes, etwa in den Städten Opava und Ostrava.
Die Regierung in Prag will heute zusammenkommen, um über Nothilfen für Betroffene zu entscheiden. Der tschechische Präsident Petr Pavel rief zu Spenden für die Hochwasser-Opfer auf. Er merkte an, dass die am stärksten betroffenen Gebiete - etwa um Jesenik im Altvatergebirge und Frydlant in Nordböhmen - auch einige der ärmsten Regionen des Landes seien.
04:32 Uhr
Liveblog vom SonntagDer Pegelstand der Elbe in Dresden steigt - die Stadt hat die Hochwasserwarnstufe 2 ausgerufen. Nach dem Bruch eines Staudamms in Polen hat eine Flutwelle die Kleinstadt Klodzko erreicht. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.