Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer tritt zurück

2 Tage vor

Heinrich Himmer, Stadtschulratspräsident Foto: Clemens Fabry Unbekannt

Heinrich Himmer - Figure 1
Foto DiePresse.com

Heinrich Himmer wird seine Funktion mit Ende Juni zurücklegen. Grund ist seine Kandidatur bei der Nationalratswahl. Für Wiens Schulen wünscht er sich weniger Bürokratie und mehr unterstützendes Personal.

Heinrich Himmer macht seine Ankündigung vom März diesen Jahres wahr: Mit Ende Juni wird der Wiener Bildungsdirektor sein Amt zurücklegen, bestätigte er im Interview mit „Wien heute“. Der Grund: Himmer, der seit 2017 an der Spitze der Wiener Schulbehörde steht, wird als Simmeringer Spitzenkandidat für die SPÖ in die Nationalratswahl gehen.

„Das wäre nicht fair gegenüber allen, die so hart in diesem Schulsystem arbeiten, dass man die Wiener Schulen hier in den Wahlkampf mit hinein nimmt“, erläuterte Himmer seine Entscheidung. „Und wir sehen, die Wahlkämpfe sind schwierig. Das heißt, ich werde meine Tätigkeit mit Ende Juni einstellen, das heißt, ich trete zurück von dieser Funktion und damit haben die Wiener Schulen die Möglichkeit da, hier auch unabhängig vom Wahlkampf aufzutreten.“

Wer Himmer nachfolgen wird, ist derzeit noch nicht klar. Die Stelle wird nun ausgeschrieben, hieß es aus der Bildungsdirektion. Interimistisch übernimmt der Leiter des Präsidialbereichs, Arno Langmeier, die Aufgaben Himmers.

„So wie wir Deutsch lernen, ist es nicht optimal“

Angesprochen auf die jüngsten Studien, dass einem Drittel der Schulanfängerinnen und -anfänger die nötigen Deutschkenntnisse fehlen, obwohl sie in Österreich geboren sind, plädierte Himmer dafür, die neun Jahre Schulpflicht zu nutzen, um alle mitzunehmen. „Wir haben dafür schon auch genug Zeit. Wir haben aber offensichtlich manchmal die falschen Konzepte. Es gibt ja durchaus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zurückmelden: So wie wir heute zum Beispiel Deutsch lernen, ist es nicht optimal. Da wären andere Lösungen am Tisch. Es geht auch um die politische Machbarkeit.“ Eine Möglichkeit wäre etwa ein integrativer Unterricht, der schulautonom von den Pädagoginnen und Pädagogen so gestaltet werden könne. (Red./APA)

>>> Bericht im ORF-Wien

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