Landespolitik: Hattmannsdorfer-Nachfolge wird Freitag geregelt

3 Tage vor

Landespolitik

Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer wechselt in die Chefetage der Wirtschaftskammer (WKO). Er soll zu Jahresbeginn 2025 die Nachfolge von Karlheinz Kopf als WKO-Generalsekretär antreten. Hattmannsdorfers Nachfolge als Landesrat soll am Freitag in den Parteigremien geregelt werden.

Hattmannsdorfer - Figure 1
Foto ORF OÖ

Online seit heute, 10.19 Uhr (Update: 10.38 Uhr)

Mit dem Posten in der WKO ist traditionell ein Mandat im Nationalrat verbunden. Landeshauptmann und Landesparteiobmann Thomas Stelzer geht davon aus, dass Hattmannsdorfer auf der Bundesliste der ÖVP, die am Freitag beschlossen werden soll, einen Platz haben und ab Herbst im Parlament sitzen werde.

Spekulationen zu Ministerposten

Dass der Wechsel nach Wien auch der erste Schritt zu höheren Weihen – Hattmannsdorfer wird immer wieder als möglicher Ministerkandidat gehandelt – sein könnte, wies der Noch-Landesrat zurück: Er habe sich entschieden, das Amt des WKO-Generalsekretärs anzunehmen, „jegliche Spekulationen, die es darüber hinaus gibt, sind ohne Grundlage“. Dass er als ÖAAB-ler in die Zentrale der WKO einzieht, hält er nicht für ungewöhnlich: „Standort und Soziales sind immer eine Medaille“.

Nachfolge: Beratung und Beschluss am Freitag

Wer Hattmannsdorfer in Oberösterreichs Regierung nachfolgt, will die Landespartei ebenfalls am Freitag beraten und beschließen, kündigte Stelzer an. Er werde den Gremien einen Vorschlag vorlegen. Namen wollte er keinen nennen, medial wird Staatssekretärin Claudia Plakolm als mögliche Nachfolgerin kolportiert, ebenso im Rennen könnten demnach der Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart oder ÖVP-Klubchef August Wöginger sein.

Hattmannsdorfer war von 2013 bis 2021 Landesgeschäftsführer der ÖVP Oberösterreich, von 2015 bis 2021 Landtagsabgeordneter. Dann wechselte er in die Landesregierung und übernahm das Sozialressort. Hier hat er sich vor allem mit der Einführung der Deutsch- und Bemühungspflicht (um Arbeit) in der Sozialhilfe und zuletzt durch ein Pilotprojekt zur Sachleistungskarte für Asylwerber hervorgetan.

Mit Jänner 2025 soll Hattmannsdorfer die Nachfolge von Karlheinz Kopf als WKO-Generalsekretär antreten

Er selbst zog am Donnerstag zufrieden Bilanz. „Wir haben Reformen nicht nur angekündigt, sondern konsequent in Umsetzung gebracht“, verwies er etwa auf seine Pflegestrategie, die mehr Beschäftigte und weniger leere Betten gebracht habe. Im Sozialressort solle es eine „geordnete Übergabe“ geben.

Will weiter Probleme offen ansprechen

Als Generalsekretär der Bundeswirtschaftskammer will Hattmannsdorfer seinem politischen Stil treu bleiben und Probleme offen ansprechen – verändern, wo Veränderung notwendig sei und Brücken zu bauen. Das habe er als Soziallandesrat bewiesen, hieß es in der Pressekonferenz am Donnerstag.

Auf die Frage, wie er seine Arbeit in Wien und die Familie in Oberösterreich vereinen will, sagt er: „Wien ist nicht aus der Welt und deshalb wird man gut beides vereinbaren können. Voller Fokus, was den Job betrifft in Wien, aber natürlich auch mit der Familie zu Hause in Oberösterreich.“

Der ÖVP-Nationalratspolitiker Kopf fungiert seit Mitte 2018 als Generalsekretär der Wirtschaftskammer. Mit Jahresende geht er in Pension.

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