EM 2024 - England im Finale: Deshalb ist der Titel für Harry Kane ...
Harry Kane steht seit Turnierbeginn teilweise massiv in der Kritik. Der Finaleinzug ist eine gute Antwort, wird für Bayerns Torjäger aber nicht reichen. Der Titel ist im Grunde Pflicht.
Von Andreas Reiners
Harry Kane weiß, dass er die richtige Antwort gegeben hat. Eigentlich.
Der Stürmerstar des FC Bayern weiß aber auch, dass sie nicht reichen wird. Keine Chance. Es ist der kommende Sonntag, der entscheiden wird, wie die EM der Engländer war.
Wie Kanes EM war. Dann zählt nur Sieg oder Niederlage. Do or die. Historisch oder mal wieder dramatisch. Beziehungsweise traumatisch.
Im EM-Finale gegen Spanien (ab 21:00 Uhr im Liveticker auf ran.de) können sich die "Three Lions" den ersten Titel seit 1966 sichern. 58 Jahre des Wartens wären dann beendet, Kane und Co. würden sich mit einem Streich unsterblich machen. Es wäre der erste Titel überhaupt in der Karriere des 30-Jährigen.
Das Wichtigste in KürzeLast-Minute-Wahnsinn: England im EM-Finale
Noten: BVB-Star mit Katastrophen-Auftritt
Southgate der große Gewinner
Harry Kane: Eine runde Geschichte, aber kein WunschkonzertIrgendwie wäre es eine runde Geschichte, wenn der Torjäger des FC Bayern seine persönliche Durststrecke in dem Land beenden würde, in dem er seit der vergangenen Saison spielt. Im Land des großen englischen Rivalen.
Vieles an dieser Geschichte wäre wie gemalt. Doch natürlich ist das Ganze kein Wunschkonzert. Vor allem ist es ein schmaler Grat. Denn eine Niederlage würde aus einem bislang erfolgreichen Turnier eine Katastrophe machen. Mit dem nächsten Albtraum das Trauma vergrößern.
So schnell schlägt das Emotionsbarometer auf der Insel um von fantastisch in fatal.
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Transfergerüchte des FC Bayern München Die Planungen für die Saison 2024/25 laufen. Wie immer gibt es rund um den FC Bayern München unzählige Spekulationen in Sachen Transfers. Welche Spieler werden verpflichtet? Wer könnte gehen? ran zeigt die Gerüchte rund um die Münchner. (Stand: 08. Juli 2024)
© Imago
Min-jae Kim (FC Bayern München)Die Münchner denken offenbar weiterhin nicht daran, Innenverteidiger Min-Jae Kim abzugeben. Wie "Sky" berichtet, ist an den Gerüchten um Inter Mailand nichts dran. Zuvor hatte die "Gazzetta dello Sport" von einer möglichen Leihe berichtet. Kim kam im Sommer 2023 für 50 Millionen Euro von der SSC Neapel und besitzt einen Vertrag bis 2028. Der 27-Jährige beschäftige sich laut "Sky"-Bericht ebenfalls nicht mit einem Wechsel.© IMAGO/Ulmer/Teamfoto
Alphonso Davies (FC Bayern München)Was wird beim FC Bayern aus Alphonso Davies, nachdem der Vertrag des Kanadiers 2025 ausläuft und er immer noch nicht verlängert hat? Laut "Kicker" gibt es eine klare Tendenz. Demnach soll der Linksverteidiger noch im Sommer 2024 verkauft werden, so der Plan des Rekordmeisters. Zuletzt wurde Davies immer wieder als möglicher Neuzugang bei Real Madrid gehandelt.© Jan Huebner
Matthijs de Ligt (FC Bayern München)Wie "Sky" berichtet, verhandelt Top-Beraterin Rafaela Pimenta für Matthijs de Ligt mit Manchester United. Der englische Rekordmeister sei der einzige Klub, mit dem es Gespräche gebe, da der Niederländer gerne unter seinem Landsmann Erik ten Hag spielen würde. Eine Einigung zwischen United und de Ligt werde wohl kein Problem darstellen ...© Ulrich Wagner
Matthijs de Ligt (FC Bayern München)Doch auch die Bayern müssten angesichts eines Vertrags bis 2027 einem Transfer zustimmen. Noch gibt es demnach kein offizielles Angebot, die Münchner würden 50 Millionen Euro plus Bonuszahlungen aufrufen.© Lackovic
Joshua Kimmich (FC Bayern München)Spanien, England oder vielleicht doch Frankreich? In Bezug auf die Zukunft von Joshua Kimmich brodelt die Gerüchteküche regelrecht. Laut "RMC Sport" interessiert sich nun auch Paris Saint-Germain für den 29-Jährigen. Dem Bericht zufolge hatte PSG bereits im Winter einen Versuch unternommen, jedoch lehnten die Münchner ab ...© Getty Images
Joshua Kimmich (FC Bayern München)Die Grundhaltung der Bayern könnte sich jedoch geändert haben. Kimmich hat nur noch einen Vertrag bis 2025 und der Rekordmeister will beim Gehaltspoker offenbar nicht aufs Ganze gehen. Laut "Bild" soll sich sein Gehalt im Falle einer Verlängerung um 25 Prozent reduzieren. Auch Fabrizio Romano schrieb, dass PSG zu den Interessenten gehöre und ein Abschied möglich sei ...© kolbert-press
Joshua Kimmich (FC Bayern München)Fraglich ist allerdings, ob sich Kimmich im Fall der Fälle für PSG entscheiden würde. Laut Berichten der "Sun" liebäugelt der 29-Jährige mit einem Wechsel zu Manchester City, wo er auf seinen früheren Förderer Pep Guardiola treffen würde. Seit Monaten sind zudem Gerüchte im Umlauf, dass der FC Barcelona mit Ex-Bayern-Coach Hansi Flick eine Kimmich-Verpflichtung in Erwägung zieht. © IMAGO/Ulmer/Teamfoto
Chido Obi-Martin (FC Arsenal)Laut "Bild" sind die Münchner an Arsenals Sturm-Juwel Chido Obi-Martin (li.) interessiert. Der 16-Jährige erzielte in der U18 Premier League vergangene Saison 32 Tore in nur 18 Partien. Demnach wäre nur eine Ausbildungsentschädigung von 400.000 Euro fällig. Auch dem BVB wird Interesse nachgesagt. Wie Transferexperte Fabrizio Romano berichtet, sollen die Londoner jedoch ihr Angebot für den Youngster nachgebessert haben.© IMAGO/PPAUK
Joao Palhinha (FC Fulham)Ist das Ding jetzt endlich mal durch? Ja, Palhinha ist offenbar im Anflug. Wie das Portal "The Athletic" und die "BBC" berichten, hat sich der FC Bayern mit dem FC Fulham aus der englischen Premier League auf eine Ablösesumme von umgerechnet 51 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro Bonuszahlungen geeingt. Mit dem Spieler selbst hatte schon seit vergangenem Jahr Einigkeit bestanden.© 2024 Getty Images
Joao Palhinha (FC Fulham)Vor gut einem Jahr hatten beide Vereine eine Ablöse in Höhe von 65 Millionen Euro ausgehandelt, diese wollen die Münchner nun aber wohl nicht mehr bezahlen. Der schon als fix gehandelte Transfer platzte im Sommer 2023 am Deadline Day, wenig später verlängerte Palhinha seinen Vertrag bis 2028.© IMAGO/Shutterstock
Désiré Doué (Stade Rennes)Schnappt der FC Bayern München seinem Titelkonkurrent aus Leverkusen jetzt dieses Talent weg? Wie "Sky Sport" berichtet, soll der 19-jährige Désiré Doué beim FC Bayern sehr begehrt sein. Der Teenager spielt mit Stade Rennes bei einem der renommiertesten Ausbildungsvereine der Ligue 1, hat bereits 76 Profi-Spiele verbucht und läuft für die französische U23-Nationalmannschaft auf. © PanoramiC
Désiré Doué (Stade Rennes)Berichten zufolge habe Meister Leverkusen ebenfalls ein Auge auf den Offensivspieler geworfen. Allerdings sei laut "Kicker" sein Arbeitgeber hart geblieben. Doué durfte nicht gehen! Bei Bayer hätte der Franzose ein vorgriff auf einen möglichen Wirtz-Wechsel werden sollen.© PanoramiC
Xavi Simons (Paris St. Germain)Schlägt der FC Bayern tatsächlich bei Xavi Simons zu? Wie "Sky" berichtet, haben sich die Münchner und der niederländische EM-Fahrer bereits grundsätzlich auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Allerdings ist auch RB Leipzig weiter im Rennen, um den 21-Jährigen für ein weiteres Jahr von PSG auszuleihen. Eine Entscheidung wolle Xavi demnach nach der EM treffen.© 2024 Getty Images
Giorgi Mamardashvili (FC Valencia) Giorgi Mamardashvili gehört zu den Shootingstars der EM. Der Torhüter der Georgier wäre im vergangenen Sommer angeblich fast beim FC Bayern gelandet, sollte Neuer ersetzen, dessen Zukunft nach seiner schweren Verletzung noch offen war. Laut "Relevo" soll der deutsche Rekordmeister nun erneut Interesse an Mamardashvili zeigen.© ANP
Ousmane Diomande (Sporting Lissabon) Der FC Bayern soll Ousmane Diomande auf dem Zettel haben. Das berichtet der Journalist Malick Traore. Der Innenverteidiger soll allerdings auch beim FC Arsenal und beim FC Chelsea für Interesse gesorgt haben. Im Vertrag des 20-Jährigen ist demnach eine Ausstiegsklausel in Höhe von 80 Millionen Euro verankert. Diese Summe wird der FCB aber wohl nicht zahlen.© 2023 Getty Images
Amadou Onana (FC Everton)Sollte Wunschspieler Joao Palhinha vom FC Fulham erneut nicht nach München gelockt werden können, haben die Bayern offenbar zwei Alternativen im Blick. Wie die englische Zeitung "Liverpool Echo" berichtet, könnte Amadou Onana dann in den Fokus rücken. Für den 22-jährigen Belgier hat Everton laut "Sky" 60 Millionen Euro als Ablöse aufgerufen. Und damit nicht genug ...© Photo News
Manuel Ugarte (Paris Saint-Germain)... der englische Journalist Ben Jacobs bringt einen weiteren Sechser ins Gespräch. Demnach sollen die Münchner auch an Manuel Ugarte von PSG dran sein, der noch bis 2028 unter Vertrag steht. Der 23-jährige Uruguayer kam vor der vergangenen Saison für 60 Millionen Euro von Sporting Lissabon, fand sich nach starkem Debüt gegen Ende der Saison aber immer wieder auf der Bank wieder.© PanoramiC
Kingsley Coman (FC Bayern München)Kingsley Coman könnte laut "Sky" zu seinem Ex-Klub Paris Saint-Germain zurückkehren. Erste Gespräche mit dem Spieler, der noch bis 2027 unter Vertrag steht, sollen bereits stattgefunden haben. Demzufolge steht der 28-Jährige einer Rückkehr nach Frankreich offen gegenüber. Auch der FC Bayern soll sich Angebote anhören und strebe eine Ablöse zwischen 40 und 50 Millionen Euro an.© 2024 Getty Images
Nico Williams (Athletic Bilbao)Bei der EM zeigt Nico Williams für Spanien sein Können - und auch auf Vereinsebene tut sich rund um den Flügelspieler von Bilbao so einiges. So berichtet Transferexperte Fabrizio Romano, dass der 21-Jährige den La-Liga-Klub dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von 58 Millionen Euro verlassen kann. Interessiert sein sollen die Bayern, Real Madrid und der FC Arsenal ...© IMAGO/Beautiful Sports
Nico Williams (Athletic Bilbao)Bereits im Mai wurde dem deutschen Rekordmeister Interesse an Williams nachgesagt. "Das Interesse ist normal, aber Nico ist sehr glücklich in Bilbao - und wir sind sehr glücklich mit ihm. Wir machen uns keine Sorgen", erklärte Klubboss Jon Uriarte bei einer Veranstaltung. Im Dezember 2023 hatte der Flügelspieler seinen Vertrag bis 2027 verlängert.© IMAGO/Ricardo Larreina Amador
Hakan Calhanoglu (Inter Mailand)Was läuft da zwischen dem FC Bayern und Hakan Calhanoglu? Die "Bild" hatte berichtet, dass die Münchner am Profi von Inter Mailand interessiert sein sollen, dies bestätigte der türkische Nationalspieler nun offenbar selbst. So sei der 30-Jährige vom EM-Reporter von "TRT SPORTS", Ibrahim Kirbayak, mit dem Gerücht konfrontiert worden ...© IMAGO/Uwe Kraft
Hakan Calhanoglu (Inter Mailand)... und habe in diesem Zuge die Kontaktaufnahme der Münchner bestätigt. Der Mittelfeldspieler könnte der bayerische Plan B sein, sollte erneut kein Deal mit Joao Palhinha zustande kommen. Günstig dürfte Calhanoglu, der etwas offensiver als klassischer Sechser agiert, übrigens nicht werden. Erst kürzlich verlängerte er seinen Vertrag bei Inter bis 2027.© IMAGO/Nicolo Campo
Jamal Musiala (FC Bayern München)Die bisherigen EM-Spiele zeigen: Jamal Musiala hat sich als Top-Spieler etabliert. Das weiß auch der FCB. Der Rekordmeister plant, um Musiala herum eine zukunftsorientierte Mannschaft zu bauen. Sorgen macht man sich laut "Sport1" aber um die Begehrlichkeiten anderer Teams: Man dürfe fest mit Angeboten anderer Top-Klubs wie Real Madrid rechnen. Musialas Vertrag läuft noch bis Sommer 2026.© Getty Images
Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen)Droht der Deal mit Jonathan Tah zu platzen? Es schien schon fast alles unter Dach und Fach. So wurde es jedenfalls von Transferexperte Fabrizio Romano berichtet. Der Leverkusener sollte einen Vertrag bis 2029 in München unterschreiben. Inzwischen berichtet die "Sport Bild" allerdings Gegenteiliges. So sei der Wechsel ins Wanken geraten sein.© PA Images
Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen)Laut "kicker" fordert Bayer 04 rund 40 Millionen Euro Ablöse für den Nationalspieler. In München halte man diese Forderung für "weit überzogen". Hauptgrund dafür: Tah war durch eine Ausstiegsklausel im Vorjahr noch für nicht mal 20 Millionen Euro zu haben. Außerdem hat der 28-Jährige in Leverkusen nur noch einen Vertrag bis 2025. © Beautiful Sports
Adrien Truffert (Stade Rennes)Der FC Bayern München hat für die Linksverteidiger-Position offenbar einen neuen Kandidaten im Blick. Wie "L’Equipe" berichtet, soll Adrien Truffert auf der Liste des Rekordmeisters stehen. Der 22-Jährige hat bei Stade Rennes noch einen Vertrag bis 2026, daneben soll es neben dem FCB weitere Interessenten aus Italien, England und Frankreich geben.© Sportsphoto
Levi Colwill (FC Chelsea)Laut "Sky" hat der FCB mit Levi Colwill vom FC Chelsea einen weiteren Linksfuß auf der Liste, der in das Profil des gesuchten linken Innenverteidigers passen würde. Demnach sollen bereits erste Gespräche stattgefunden haben. Der 21-Jährige absolvierte in der vergangenen Saison 32 Pflichtspiele für die "Blues" und steht noch bis 2029 unter Vertrag ...© IMAGO/Shutterstock
Levi Colwill (FC Chelsea)Der Abwehrspieler, der nicht in den englischen Kader für die Europameisterschaft berufen wurde, könnte demnach zusätzlich zu Jonathan Tah kommen.© IMAGO/Sportimage
Immerhin sind mit dem erneuten Einzug in das Finale die Stimmen aus der Heimat erst einmal verstummt. Oder etwas leiser geworden. Zuletzt hatten die Kritiker die negative Tonalität rund um die Nationalmannschaft bestimmt, und inmitten der Dauerschelte stand stets auch Kane, weil er wie seine Teamkollegen nicht seinen Rhythmus findet.
Er verstehe, dass man nicht so gut gespielt habe, wie man es könne, so Kane, "aber letztendlich habe ich gesagt, dass wir erst nach dem Turnier sehen werden, wo wir stehen. Wir haben ein Finale erreicht. Wir haben noch einen Schritt vor uns, um Geschichte zu schreiben."
Das hat Kane bereits getan. Englands Kapitän ist der erfolgreichste Torschütze in K.o.-Spielen bei Europameisterschaften. Er traf gegen "Oranje" zum 1:1 (18., Foulelfmeter) und erzielte damit sein sechstes Tor in einer K.o.-Runde.
Damit ließ er den Franzosen Antoine Griezmann, mit dem er sich bislang Platz eins geteilt hatte, hinter sich. Es war sein drittes Turniertor. Es war auch seine persönlich beste Turnierleistung. Es war aber längst keine gute. Was über sein Turnier viel aussagt.
Im Schnitt läuft er bei der EM rund zehn Kilometer pro Spiel. Allerdings kommt er auf nur 141 Ballkontakte, gegen die Niederlande waren es 25. Kane ließ sich im Halbfinale wie so oft weit zurückfallen, agierte teilweise im Mittelfeld wie ein Zehner, oder wich auf die Außen aus, fehlte dann aber als Mittelstürmer im Zentrum.
Harry Kane: Nicht wiederzuerkennenVon seinen 16 Passversuchen kamen elf an, seine Passgenauigkeit von 69 Prozent war die schlechteste der Startelf, im Schnitt liegt sie bei rund 75 Prozent. Im Laufe des Turniers kommt er auf zehn Torschüsse, sechs davon gingen direkt auf das Tor. Davon war eine Chance eine klare. Dass Kane in der vergangenen Saison in der Bundesliga mit 36 Treffern Torschützenkönig wurde, würde man nicht annehmen, wenn man ihn bei der EM zum ersten Mal spielen sieht.
"Er nervt. Er ist faul", sagte Ex-Profi Jamie O’Hara vor dem Halbfinale bei talksport. "Das ist nicht der Kane, den wir kennen. Er ist unbeweglich und kann sich nicht frei entfalten", schrieb die englische Zeitung "Guardian" nach dem Viertelfinale. Und Dietmar Hamann sagte der "Bild": "Im Moment ist er auf diesem Level überfordert, ganz einfach." So hört sich das seit dem Turnierstart an.
Dass er nicht zu 100 Prozent fit ist, zieht sich als ein essenzieller Vorwurf durch das Turnier. Kane hatte den aber vor dem Halbfinale zurückgewiesen, hatte erklärt, er habe das Gefühl, sich gut vorbereitet zu haben.
Harry Kane: Von Southgate verteidigtEr gab mit seinem Tor zwar eine Antwort, trotzdem konnte er die Kritik nicht entkräften, er sei nicht gut genug eingebunden in das englische Spiel. Obwohl die Offensive vor allem durch den in der ersten Halbzeit starken Phil Foden endlich mal ordentlich Musik machte, blieb Kane neben seinem Treffer und der guten Anfangsphase wie üblich blass.
EM 2024: England-Schlusspfiff sorgt für KonzertunterbrechungVon Trainer Gareth Southgate wird Kane gebetsmühlenartig verteidigt. Denn zur Wahrheit gehört es eben auch, dass Kane nicht nur der Torjäger, sondern auch ein Führungsspieler ist, dessen Präsenz und Laufarbeit auf dem Platz für die Mannschaft wichtig ist. Dass der für Kane in der 81. Minute eingewechselte Ollie Watkins am Ende den umjubelten Siegtreffer erzielte, passte trotzdem ins Bild. Denn dessen Beweglichkeit beim Abschluss unterstrich in gewisser Weise Kanes Unbeweglichkeit, die er auch gegen die Niederlande oft zeigte.
Harry Kane bleibt ein RätselSo bleibt Kane bei der EM weiterhin ein Rätsel. Der essenzielle Punkt: Am Ende wird das alles komplett egal sein, wenn England am Sonntag den Titel holt. Es wäre Kanes persönliches Totschlagargument in jeder Diskussion. Schon am Sonntagabend würde niemand mehr danach fragen, wie man den Titel geholt hat. Ein weiterer Titel-Rückschlag würde Kane und Co. hingegen noch sehr lange verfolgen.
"Es wird nur darum gehen, wer es mental richtig macht, und auch nur um Momente. Wir hatten in diesem Turnier Momente, die uns im Spiel gehalten und uns auch über die Linie gebracht haben. Und das werden wir am Sonntag brauchen, wenn wir Europameister werden wollen", sagte Kane.
Europameister. Er weiß, dass dies die einzig mögliche Antwort ist, die er geben kann.
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