Hape Kerkeling: Meine Ministrantenzeit war nur kurz

3 Stunden vor
Hape Kerkeling

Hape Kerkeling (59), Entertainer mit katholischen Wurzeln, hat eigenen Worten zufolge nur eine kurze Karriere als Ministrant gehabt. "Ich bin rausgeflogen, weil der Pfarrer fand, ich würde alle Aufmerksamkeit auf mich lenken. Das habe ich aber nicht", erzählte Kerkeling in der am Montagabend ausgestrahlten Hörfunksendung "Blaue Couch" des Bayerischen Rundfunks. Der Priester habe ihm vorgeworfen, aus dem Messdienerdienst eine Show zu machen: "Die Leute gucken immer auf Dich. Die sollen mir zuhören."

Dabei habe er nur freundlich dagesessen, versicherte der Komiker. Allerdings räumte er ein, ein- oder zweimal an der falschen Stelle geläutet zu haben, nämlich vor der Wandlung. Als Kind habe er eine "ganz fürchterliche katholische Phase" gehabt und sogar überlegt, Priester zu werden. In der Pubertät sei das Ganze dann schon sehr ins Wanken geraten – "da war ich mir dann nicht mehr ganz so sicher", so Kerkeling.

Geprägt von der Großmutter

Geprägt habe ihn seine Großmutter, sagte Kerkeling. Diese habe einen relativ naiven, katholischen Glauben gehabt, so wie sich das die katholische Kirche wünsche. Dennoch sei seine "Omma" nicht unkritisch gewesen. "Sie hatte da schon auch ihre eigene Meinung. Aber sie hatte so einen Kinderglauben an Gott gehabt und der hat sie getragen." Bei ihm selbst sei dieses Fest-im-Glauben-Stehen durch seinen Pilgerweg nach Santiago de Compostela zurückgekehrt: "Ich habe diesen Kinderglauben mir zurückerobert, gucke aber so ein bisschen kritischer darauf als mir das als Kind eben möglich war."

Seine Erfahrungen beim Pilgern auf dem Jakobsweg hat Kerkeling in seinem Buch "Ich bin dann mal weg" festgehalten, das zu einem Bestseller wurde. Das Gespräch auf der "Blauen Couch" ist als Podcast verfügbar. (KNA)

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