SPÖ Landesparteitag: Hans Peter Doskozil mit 99,63 Prozent ...
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wurde mit 99,63 Prozent erneut zum Landesparteivorsitzenden gewählt und führt die SPÖ Burgenland als Spitzenkandidat in die Landtagswahl am 19. Jänner 2025. Mit dem Landesparteitag der SPÖ am Freitag startete die SPÖ Burgenland in den Landtagswahlkampf. Rund 300 Delegierte nahmen im prall gefüllten Kulturzentrum in Eisenstadt an der Veranstaltung teil.
BURGENLAND. Ohne Gegenkandidaten konnte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil das Ergebnis des Parteitags in Oberwart 2022 erneut verbessern. Er bekam 99,63 Prozent der delegierten Stimmen, 2022 waren es 97,8 Prozent. 277 Delegierte kamen zum Landesparteitag der SPö, von rund 1.200 Besucherinnen und Besuchern war am Ende die Rede. Aufgrund der großen Anzahl an Interessierten verzögerte sich der Start des SPÖ-Parteitages um 20 Minuten, ehe das gesamte SPÖ-Team angeführt von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ins Kulturzentrum einzog.
„Ganz oben steht das Burgenland“Es sei ein wirklich emotionaler Moment heute vor den Delegierten zu stehen und Rechenschaft abzulegen von dem, was in den letzten fünf Jahren erreicht wurde, so Hans Peter Doskozil in seiner Rede. „Ganz oben steht das Burgenland. Ganz oben steht der Mensch und die Bevölkerung. Diesen wollen wir für die nächsten fünf Jahre gerecht werden“, sagt der Landeshauptmann.
Einen Seitenhieb in Richtung Bundesregierung erlaubte sich Doskozil nicht. Er wolle sich trotz dem, was in der Vergangenheit passiert sei, voll und ganz auf das Burgenland konzentrieren. Ob es der richtige Weg sei, den das Burgenland mit der SPÖ einschlägt, werde der Wähler entscheiden. „Wir müssen für alle Burgenländerinnen und Burgenländer Politik machen und nicht nur für die politische Elite“, sagt Doskozil.
Vor allem beim Thema Gesundheit wurde Doskozil deutlich: Es könne nicht sein, dass "Burgenländerinnen und Burgenländer bis zu einem Jahr auf einen Termin warten müssen“.
Zum Punkt Energiekrise stellte Doskozil die „Lösung“ für leistbares Heizen vor. Ein Modell, das es nur im Burgenland geben werde. „Wir werden in den nächsten Wochen eine burgenlandweite Energiegemeinschaft gründen“, kündigte Doskozil an. Im neuen Modell werde es, gedeckelt auf 20 Jahre, keine Energieanpassung geben, so der Landeshauptmann.
Am Ende seiner fast einstündigen Rede, kam Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auf die anstehende Landtagswahl zu sprechen. Hier könne, sofern die Grünen den Einzug in den Landtag nicht schaffen, ein Drei-Parteien-Landtag mit SPÖ, ÖVP und FPÖ Realität werden. Auch der Fall, dass die SPÖ nicht mehr in der Regierung sei, könne laut Doskozil eintreten. "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und müssen unsere Wählerinnen und Wähler mobilisieren", sagt der Landeshauptmann.
Mit Gastredner und Ex-Kanzler Christian Kern war erneut ein „echter Burgenland-Fan“ geladen. Er sprach in seiner Rede davon, wie schwer es im 21. Jahrhundert sei, Politik zu machen, angesichts von Kriegen und Pandemien und auch dem immer stärker werdenden „Rechtsruck“ in. Europa.
„Wenn man sich die letzten fünf Jahre anschaut, war die Politik in Österreich nicht in der Lage, mit den Herausforderungen umzugehen“, sagt Kern. Im Burgenland sei bewusst ein anderer Weg eingeschlagen worden. „Wenn wir wollen, dass wir wieder an der Spitze stehen wollen, müssen wir uns Gedanken machen, wie sich die Welt entwickelt“, so Kern weiter. Mit dem Abstieg der Partei bei der Nationalratswahl aus Platz drei stelle sich für Kern die Frage: „Für wen wollen wir in Zukunft Politik machen.“ Die FPÖ sei nämlich mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
„Wir haben einen burgenländischen Erfolgsweg, der zeigt, dass es keine Großstädte braucht, um absolut Mehrheiten zu erreichen“, betont Kern. Er gehe davon aus, dass die SPÖ im Burgenland bei der anstehenden Landtagswahl ihre absolute Mehrheit ausbauen werde.
Puchwein: "Zukunft des Burgenlandes"Die beiden SPÖ-Landesgeschäftsführer Jasmin Puchwein und Kevin Friedl wurden zu Beginn auf die Bühne gebeten. Es gehe nicht nur um einen Wahlsieg, „es geht um die Zukunft des Burgenlandes“, so Jasmin Puchwein in ihrer Eröffnungsrede. Sie sprach außerdem vom „besten Landeshauptmann Österreichs“.
Landesliste vorgestelltPräsentiert wurde beim SPÖ Landesparteitag auch die Landesliste für die Landtagswahl am 19. Jänner. Auf Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil folgen Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, die Landesräte Daniela Winkler, Heinrich Dorner und Leonhard Schneemann. Danach kandidieren die Landtagsabgeordnete Elisabeth Böhm, Landtagspräsident Robert Hergovich sowie die Mandatare Rita Stenger, Kilian Brandstätter, Klubobmann Robert Fürst, Claudia Schlager, Gerhard Hutter, Landesgeschäftsführer Kevin Friedl und die frühere Landtagspräsidentin Verena Dunst auf Platz 14.
Spitzenkandidaten der BezirkeDie Bezirksliste im Bezirk Neusiedl am See führt Landesrätin Daniela Winkler an, im Bezirk Eisenstadt Umgebung Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und im Bezirk Mattersburg der Schattendorfer Bürgermeister Thomas Hoffmann.
Im Mittelburgenland steht bei der Bezirksliste Oberpullendorf Landesrat Heinrich Dorner an der Spitze. Doskozil geht als Listenerster im Bezirk Oberwart an den Start, dahinter kommen Landesrat Leonhard Schneemann, die Landtagsabgeordnete Doris Prohaska und der bisherige Nationalratsabgeordnete Christian Drobits.
Im Bezirk Güssing kandidieren der Stegersbacher Bürgermeister Jürgen Dolesch, Tanja Illedits aus Ollersdorf und Landesgeschäftsführer Kevin Friedl und ganz im Landessüden führt der Südburgenlandkoordinator der SPÖ Fabio Halb die Liste im Bezirk Jennersdorf an.
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