Klartext von Androsch über Babler: “Mehr Steuern lösen die ...
ATX3274.22+0.38%ANDRITZ49.3+0.9%AT&S26.06+0.31%BAWAG GROUP46.7+1.57%CA IMMO30-5.36%DO & CO126.6+1.93%ERSTE GROUP35.9+0.11%EVN27.35+0.92%IMMOFINANZ18.32-1.29%LENZING38.75-0.26%MAYR-MELNHOF116-1.69%OMV40.83±0%OESTER. POST32.25-0.62%RBI15.76+0.19%SBO46-0.97%TELEKOM AUSTRIA6.94+1.76%UNIQA7.77-0.26%VERBUND85.35+0.29%VIENNA INSURANCE26.05+1.76%VOESTALPINE26.2+3.23%WIENERBERGER25.24+0.56%
ATX3274.22+0.38%ANDRITZ49.3+0.9%AT&S26.06+0.31%BAWAG GROUP46.7+1.57%CA IMMO30-5.36%DO & CO126.6+1.93%ERSTE GROUP35.9+0.11%EVN27.35+0.92%IMMOFINANZ18.32-1.29%LENZING38.75-0.26%MAYR-MELNHOF116-1.69%OMV40.83±0%OESTER. POST32.25-0.62%RBI15.76+0.19%SBO46-0.97%TELEKOM AUSTRIA6.94+1.76%UNIQA7.77-0.26%VERBUND85.35+0.29%VIENNA INSURANCE26.05+1.76%VOESTALPINE26.2+3.23%WIENERBERGER25.24+0.56%
Kreiskys Ex-Finanzminister Hannes Androsch (85) sagt jetzt deutlich, was er von SPÖ-Chef Andreas Babler (50) hält: “Nur mehr Steuern und mehr Regulierung lösen die Probleme nicht.” Und zur Asyl-Situation mahnt Androsch zur Vorsicht: “Sonst geht uns in Favoriten der Deckel vom Topf.”
Redaktion 18. November 2023 09:14
Dre österreichische Top-Unternehmer und frühere Finanzminister – von 1970 bis 1981 – in der Regierung von Bruno Kreisky formuliert im aktuellen Interview mit der Kleinen Zeitung in seiner eleganten Art sehr gut, was er vom momentanen Kurs der SPÖ und von dem seit der Vorwoche bestätigten Bundesparteichef Andreas Babler hält. So sagt Hannes Androsch (85) zu den jetzt lauten klassenkämpferischen Tönen in der Sozialdemokratie: “Das passt nicht in unsere Zeit. Man kann nicht immer nur Leistung versprechen, man muss sie auch erbringen, damit es einen Aufstieg gibt.”
Dass er mit seinem Job als Konzernchef wohl auch zu den “Ausbeutern” in der aktuellen SPÖ-Linie zählen würde kommentiert dann Androsch so: “Das nehme ich nicht ernst. Das ist ökonomische Unkenntnis.”
Auch die Steuer-Pläne des neuen SPÖ-Chefs sind nicht wirklich das, was der frühere Finanzminister aktuell gut für Österreich hält: “Nur mehr Steuern, mehr Schulden und mehr Regulierung lösen die Probleme nicht.” Und: “Bisher nehme ich nur Punktuelles wahr, das nicht zu den Anforderungen von heute passt. Nehmen wir nur die Energie: Wenn das Angebot knapp ist, steigen die Preise. Da kann man dann nicht hergehen und fordern, dass die Kaufkraft gesteigert gehört. Was passiert dann nämlich? Die Preise steigen weiter. Es wird immer teurer. Und irgendwann muss man dann zur Rationierung greifen wie in der Kriegswirtschaft. Das widerspricht den Fallgesetzen der Ökonomie! Ich meine, wir sind im Wohlstandindex auf Platz 4 in der EU, aber beklagen die Armut und wollen, dass die Donau aufwärts fließt. Blöderweise tut sie das nicht.”
Hier noch mit Pamela Rendi-Wagner: Hannes Androsch (85), Ex-Finazminister von Bruno Kreisky
Dass die aktuelle SPÖ-Spitze behauptet, es sei “unmoralisch”, nach der Finanzierbarkeit ihrer Vorschläge zu fragen, gefällt Hannes Androsch auch nicht besonders. Er sagt dazu im Interview mit der Kleinen Zeitung: “es ist eine Frage politischer Verantwortungsethik, weil man nur verteilen kann, was man erwirtschaftet, und wenn man nicht sät, kann man nicht ernten. An diesen Grundweisheiten kommt man nicht vorbei, nicht mit ideologischen Träumereien, nicht mit dem Verteilen von Helikoptergeld. Bruno Kreisky hat das erkannt.”
Und zu der Positionierung Bablers, der sich immer wieder auf Kreisky beruft, sagt der Ex-Finanzminister und Ex-Vizekanzler Kreiskys: “Er sollte sich auch an die Weisheit dahinter halten, und eine Weisheit von Kreisky war, dass man eine Mehrheit – und wir haben dreimal die Absolute erreicht – in der Mitte gewinnt, nicht am Rand. Das gilt auch für die ÖVP. Ihr muss klar sein, dass es ein Irrglaube ist, zu meinen, sie könne Herbert Kickl rechts überholen. Weil der Klick bläst die Tuba und wer da mit einer Trompete dagegenhält, den wird niemand hören.”
Auch zur aktuellen Zuwanderungs-Problematik liefert Androsch ein Statement: “Die Migrationswelle geht nicht nach Russland, China oder nach Amerika. Alles zieht nach Europa. Da ist es schön, sich multikulturelle Harmonie zu wünschen. Faktum ist ein Clash of Civilizations. Nur, wenn jemand zu einem kommt, dann muss er sich dessen Lebensweise auch anpassen. Es ist eine Zerreißprobe für Europa. Wir können nur aufnehmen, wofür wir die Absorptionsfähigkeit haben und die Bereitschaft zur Integration. Sonst geht uns in Favoriten, in Penzing und Ottakring der Deckel vom Topf.”
Sorgte aktuell für viele kritische Reaktionen: das Romantik-Posting von Andreas Babler.
War auch ein Reizthema: Der Urlaub des neuen SPÖ-Vorsitzenden, der oft auf "die da oben" schimpft, im 5-Sterne-Luxus-Resort auf Zypern.