„Vorsichtsmaßnahme“: Hadersdorf baut Hochwasserschutz über ...

Erstellt am 15. September 2024 | 12:00

Völlig überflutet sind die außerhalb des Hochwasserschutzes liegenden Gebiete von Hadersdorf. Bürgermeister Heinrich Becker ordnete am Sonntag den Aufbau der höchsten Schutzwände an.

Hadersdorf-Kammern war früh eine der am stärksten vom Hochwasser betroffenen Gemeinden in Niederösterreich. Aktuell sie die Lage „stabil“, wie Bürgermeister Heinrich Becker erzählt. Dennoch sei damit begonnen worden, den Hochwasserschutz zu erhöhen. „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, aber wir bauen den Hochwasserschutz über HQ100 auf.“ Die Abkürzung HQ100 steht für Hochwasserereignisse, die statistisch gesehen alle 100 Jahre auftreten.

Hadersdorf ist mit dem Auto derzeit nur über die S5 sowie Haitzendorf und Etsdorf zu erreichen, alle anderen Straßen in die Kamp-Gemeinde sind gesperrt. Zweitwohnsitzer am Uferweg räumten bereits am Freitagabend ihre Ferienhäuser aus, die Gemeinde selbst musste zwischen fünf bis zehn Personen evakuieren, die allesamt privat untergekommen sind.

Im vom Hochwasserschutz umgebenen Ortsgebiet von Hadersdorf konnten die Wassermassen nicht eindringen, außerhalb ist die Lage prekär. Feuerwehrbilder zeigen beispielsweise ein überflutetes Firmengelände und den völlig überschwemmten Sportplatz des USC Hadersdorf. Ortschef Becker rechnet damit, dass das Wasser auch in die Tennishalle eingedrungen ist. „Wir werden wahrscheinlich auch das Freibad sanieren müssen. Wir haben diese Bereiche ehrlicherweise minimal verteidigt, weil es hier keine realistische Chance gegen die Wassermassen gab.“

Neben der EVN, die im Management ihrer Kraftwerke „sehr gute Arbeit“ geleistet hätte, spricht Becker auch der Bevölkerung ein Kompliment aus: „Die Leute sind sehr besonnen und eigenständig. Wir haben alle miteinander aus dem Hochwasser 2002 gelernt und waren vorbereitet.“ Für die kommenden Stunden und Tage fällt Beckers Prognose „leicht optimistisch“ aus.